06 ✔️

5.6K 186 2
                                    

Lyriss

Der Wolf vor mir kommt wieder auf mich zu, der andere steht einfach nur da, nach dem ich zwar etwas leiser als im 'Normalfall' geheult habe, blieb er stehen.

Der Körper vor mir zuckt zusammen als nur 300 Meter von uns ein anderes heulen zu hören ist.

Ich erkenne wie der Wolf links von mir ein paar stolpernde Schritte zurück macht, der andere jedoch.. der scheint mir taub und blind zu sein.

Er will gerade wieder mit seiner Schnauze zu mir als ihn ein silberner Wolf anspringt, nach einem kurzen hin und her läuft der Wolf panisch weg, ich höre ein kurzes Knochen knacken bevor der zurück verwandelte Markus vor mich stellt.
Auch ich verwandel mich zurück, »alles okay? Kannst du laufen?« auf seine frage hin schüttel ich nur mit meinem Kopf, nein der Herr meine Beine lassen mich 'höflicher weise' im Stich.

Markus schaut kurz zu dem Wolf der immer noch etwas entfernt von mir steht, er wirft ihm einen ernsten Blick zu woraufhin dieser dann auch endlich verschwindet.

»Das heißt ich muss dich tragen« mit geweiteten Augen schaue ich zu Markus der sich lächelt zu mir herunter hockt, seine eine Hand wandert an meine Rücken und die andere unter meine Kniekehlen. Mit einem Ruck werde ich von dem Boden hoch gehoben.
Ich lasse ihn einfach machen.
Außnahmsweise bekomm ich zum ersten Mal auch keinen Kotzreiz.

»Wir dachten du wärst schon vor Tagen abgehauen« er schaut kurz zu mir herunter, »wollte ich..« ich atme enttäuscht aus, »jedesmal wenn ich zu weit gehe brennt der Biss« Markus nickt verstehend, »also hatte Rider doch noch Glück« er lacht auf seine Aussage kurz aus. »Rider?«

»Er ist die Person die dich gebissen hat« Markus schaut von mir hoch, »er ist ein Arsch« ich schaue von Markus weg. »Er hat es bestimmt nur gut gemeint«, »irgendwo zumindestens«fügt er am Ende noch hinzu, auch wenn es nicht gerade überzeugend klang.

»Wo bringst du mich überhaupt hin?« also so wie es aussieht bringt er mich nicht zu meiner Wohnung. »Ins Rudelhaus, es ist am nähesten« Ich nicke nur, selbst wenn ich wollen würde könnte ich gerade sowieso nichts dagegen tuen.

Nach guten 10 Minuten kommen wir endlich am Rudelhaus an.

Eine Frau kommt auf uns zu gelaufen, »nicht hinhören« flüstert mir Markus zu, doch bevor ich noch darüber nachdenken konnte, fing die Frau an zu schreien.

»Wie kannst du nur! Wir sind zusammen und du.. du trägst hier ein flittchen herum!« Hab ich mich gerade irgendwie verhört? »Karolina, wir waren nie zusammen und zum tausendsten mal, hör endlich damit auf wie eine Furie hier herum zu laufen und Leute herum kommandieren zu wollen« irritiert schaue ich zu der Frau die scheinbar Karolina heißt.

Tränen steigen in ihren Augen hoch, »ist es wegen ihr?! Ist es wegen dieser Tusse?!« Ich glaube ich bekomme Ohrenschmerzen, »ey, du hast kein Recht sie zu beleidigen!« Markus wird nun auch lauter.

Empört lacht Karolina aus, »jetzt verteidigtet du sie auch noch!« sie kommt weiter auf uns zu, mit meinem Handrücken klopfe ich ein paar mal gegen Markus Brust, mein Blick bleibt start auf der Frau.
»Lass mich mal runter« sage ich mit einem ruhigen Ton, »bist du dir sicher?« er schaut von Karolina zu mir herunter, ich nicke leicht. Während Markus mich herunter lässt bleibt mein Blick weiterhin auf der Frau vor mir.

Nach wenigen Sekunden ergreifen meine Beine wieder ihre Kraft, nah Gott sei Dank.
Ich stelle mich vor Markus als Karolina kurz vor uns zum stehen kommt.

Ihr Mascara läuft über ihre Wangen, »krieg dich mal wieder ein, erstens bin ich keine tusse und auch kein flittchen, zweitens wenn jemand dir sagt das er nichts mit dir zu tun haben will solltest du darüber nachdenken diese Person in Ruhe zu lassen und sie nicht noch mehr zu belästigen«
Ihre Nasenlöcher fangen an zu beben, ihre Hand wanderte hoch doch bevor ihre Hand mich irgendwo treffen konnte ergriff ich ihr Handgelenk.

»Du klaust meinen Mann und denkst du kommst einfach so davon?!« schreit sie mir entgegen, meine Güte hat diese Frau viel zu sagen.

»Karolina wir waren nie zusammen also lass es endlich sein« ertönte es hinter mir, woraufhin ich ihr Handgelenk los lasse. Ihr Arm bleibt dieses mal unten, Markus legt seine beiden Hände auf meine Schultern und schiebt mich an Karolina vorbei und zur Tür hin. »Sorry« entschuldigt er sich bei mir als wir bei der Tür ankommen.

Ich schiebe das Thema mit einer kurzen Handbewegung zur Seite, Markus öffnet die Tür woraufhin ich nach ihm ins Haus laufe, da ich nicht weiß wohin ich laufen soll. Dieses mal werde ich nicht durch den Gang geführt sondern zu einer Treppe die leicht eingedreht nach oben führt.

Oben angekommen erstreckt sich ein riesiger Raum, mehrere Räume sind noch an den Seiten des großen Bereiches, doch sehen die eher wie kleinere Schlafzimmer aus.

Ein großer Flachbildschirm hängt in der Mitte der Wand vor mir, mehrere Sofas sind um einen Tisch gestellt und sind auf den Fernseher gerichtet, an der Wand rechts von mir  ist eine Bar aufgestellt, hinter der an der Wand Regale mit verschiedenen Alkohol Flaschen hängen und das nicht gerade im kleinen Stil.

Auf der linken Seite ist eine Küche eingebaut, neben dem Kühlschrank steht eine Spüle, die Schränke und Schubladen sind in weiß gekleidet, die Kücheninsel ist mit einer Marmorplatte verziert.

»Markus? Warum bist du schon so früh zurück?« in mir zieht sich etwas zusammen, ich drehe mich zu der Treppe doch bleibe in meiner Bewegung stehen.
Rider steht am Ende der Treppe und schaut mich mit geweiteten Augen an.
Stille.

»ä-h ja ich habe Lyriss im Wald aufgegriffen« durchbricht Markus die unangenehme Stille.
Rider sagt immer noch nichts, »ich werde ihr dann einfach ihr Zimmer zeigen« führt Markus seine Bemerkung fort.

Warte was. »mein Zimmer?« frage ich irritiert und schaue zu Markus hoch, »Ja, du bleibst für heute hier«, »aber-« »kein aber du bleibst« unterbricht mich Markus und schiebt mich mit seinen Händen an den Schulter aus dem Raum.

————————
Kapitel 6 von meiner Geschichte, ich hoffe sie gefällt euch <3

Es war nur ein BissWhere stories live. Discover now