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Lyriss

Nachdem mich die Notärzte an die Liege gebunden haben weil sie meinten ich wäre 'eine Gefahr' und hätte mich nicht unter Kontrolle, was nur zur Info nicht ansatzweise stimmt. Kommen wir endlich an dem Krankenhaus an, eine Ärztin stürmt heraus doch als sie mich angebunden an der Liege sieht, beruhigt sie sich und wartet darauf das ich ins Gebäude geschoben werde.

Denken die alle etwa ich springe jeden nächsten einfach so an?

»Sie haben Glück gehabt, die Wunde ist an den meisten Stellen selbstständig verheilt-« Ich nicke nur, das Rider die ganze Zeit neben mir sitzt und jede Bewegung der Ärztin beobachtet, macht die ganze Situation nicht besser. »Trotzdem muss ich an zwei Stellen nähen und ich muss ihnen ein Antibiotikum mitgeben« Tabletten? »Ich schlucke keine Tabletten« Die Ärztin atmet enttäuscht aus aber sie hat es scheinbar schon kommen sehen, »ich kann wenn ich es schaffe auch schauen dass ich diese in einer Infusion bekomme nur sie müssten dann hier bleiben« hier bleiben? Ernsthaft?

»Ich nehm die Tabletten« Sie lächelt kurz bevor sie sich dann kurz von uns verabschiedet. »Warum wolltest du die Tabletten anfangs nicht?« ich ignoriere seine Frage und schaue durch die offen gelassende Tür herüber zum Eingang, mehrere Männer ziehen einen Jugendlichen herein, wie als wenn alles langsamer wird sehe ich dabei zu wie der Junge sich gegen die Männer wehrt, diese drücken ihn dadurch nur noch mehr herunter und versuchen ihn still zu halten. »Lyriss?« leicht verwirrt schaue ich kurz zu Rider welcher mich besorgt anschaut. Ich schaue wieder zurück zu dem Jungen, er wehrt sich vehement gegen die Männer, diese haben nun auch einen Arzt dazu geholt der sich mit einer Spritze in der Hand auf ihn zu bewegt. Sieht denn keiner das er nur Angst hat?

Ich ziehe das Tuch von meinem Arm und richte mich auf bevor ich dann auf die Gruppe von Männern zu gehe, »Lyriss!« Rider ruft mir hinter her und versucht mich zu stoppen doch gelingt es ihm nicht, »geht von ihm weg« niemand hört mich, also ehrlich. Ich greife dem einen Mann hinten an den Kragen und ziehe ihn von dem auf der Liege gegurteten Jungen weg, alle schauen mich mit geschockten und empörten Blicken an, »geht von ihm weg.« wiederhole ich mich, dieses mal hat mich jeder einzelne von ihnen klar und deutlich verstanden. Ich lasse den Mann los und schnalle die Gurte von dem Jugendlichen ab. Als dieser merkt wie sich der Druck von seinem Körper löst beruhigt er sich. »Niemand wird dir hier etwas tuen, das verspreche ich« er öffnet langsam seine Augen, »Was haben sie gemacht?« ich schaue hoch zu einem Mann in einem weißem Kittel, »er ist Autist und wenn sie mal genauer hin geschaut hätten, wäre es ihnen vielleicht aufgefallen« ein leises Knurren erklingt aus meiner Kehle doch ich belasse es dabei und schaue wieder herunter zu dem Jungen.

»Sie sind wie ich« ich lächel leicht, »nein aber ich werde genauso behandelt« ich lächel ihm entgegen.
»Misses Forbes!« bei der Stimme meiner Ärztin stöhne ich genervt aus, ich richte mich wieder und drehe mich auf der Stelle um, sie hält eine Packung Tablette in der Hand mit denen sie in der Luft leicht herum wedelt.

»Ist ja gut« ich schnappe mir die Packung Tabletten und schaue sie mit einem minimalen genervten Blick an, »noch etwas anderes was sie mir verabreichen wollen, Doktor?« Wie man kaum erkennen kann, bin ich kein großer Fan von Ärzten, Krankenhäusern und allem was damit zusammen hängt. Entweder habe ich mich selbst versorgt oder mein Werwolf Blut hat dabei geholfen die Wunden schneller heilen zu lassen, ich habe noch nie einen Arzt gebraucht weshalb ich diesen ganzen Aufenthalt in der Klinik sowieso für unnötig halte.

»Nein, das wars, sie müssten dann in den nächsten Wochen nochmal vorbeischauen um die Nähte entfernen zu lassen« ich nicke widerwillig und laufe aus dem Gebäude.
Ob ich wiederkommen werde? Wahrscheinlich nicht.

»Woher wusstest du das dieser Junge ein Autist ist?« Rider beeilte sich um neben mir zu laufen, »seine Mimik oder wie er krampfhaft versucht hat von den Leuten Fern zubleiben« ich stoppe als wir an der Straße ankommen. »Es war nicht schwer zu erkennen wenn man weiß worauf man achtet« ich drehe mich leicht zu Rider der neben mir steht.
»Was willst du hier in México?«, »Hm, die gleiche Frage könnte ich dir stellen« antwortete er mir was mich nicht gerade zufrieden stellte.

Ich verdrehte kurz meine Augen und schaue dann wieder nach vorne, entweder gehe ich jetzt zurück zum Hotel oder ich schaue mich ein bisschen um.
»Lyriss!« Nataschas besorgte Stimme steigt mir ins Ohr woraufhin ich zu meiner linken und sehe wie das frisch verheiratete Ehepaar besorgt zu uns gerannt kommt, naja eher Natascha rennt besorgt zu mit und Marco versucht hinter seiner Frau herzukommen.
»Mir geht es gut also hört auf mit diesen Gesichtern« beide fangen an zu lächeln.

Beide kommen vor uns zum halten, Marcos Blick weicht zu Rider und bleibt auch genervt bei ihm hängen. »Was hast du jetzt vor?« fragt Natascha neugierig, »ich habe noch keine Ahnung, ich wollte erst nochmal beim Hotel vorbeikommen um dir mitzuteilen das es mir gut geht aber da du nun hier bist.« ich stoppte meinen Satz als ich ein Knurren hinter mir vernahm, mit meinen Ellenbogen stieß ich Rider zwischen die Rippen und schaue ernst zu ihm hoch woraufhin er verstummt. Kann man sich niocht benehmen?

Marco schaut mich mit einem verblüfften Blick an, den ich aber gekonnt ignorierte, »ich glaube ich werde mich ein bisschen umschauen« sie nickt auf meine Aussage, »na dann« sie lächelt, »wir lassen dich und deinen Freund dann alleine die Stadt erkunden« auch ich lächel nun fröhlich, warte- WAS.

»Oh nein wir sind nicht-« Rider packt seine Hände an meine Schultern, mit einem Lautstarken danke übertönt er meine Korrektur und lächelt beiden hinter her. Und bevor ich noch etwas sagen kann sind beide schon verschwunden. Dieser Misstkerl.

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Teil 15 meiner Geschichte. :)
Euch allen noch eine schöne Nacht.

Es war nur ein BissWhere stories live. Discover now