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Lyriss

Meine Eltern riefen mich runter ins Wohnzimmer woraufhin ich von meinem Bett aufstand und mein Handy in meine hintere Hosentasche steckte.

»Ich komme!« rufe ich und gehe aus meinem Zimmer herunter in unser geräumiges Wohnzimmer. Unten angekommen traf mein Blick auf meine Eltern die auf dem Sofa saßen, sie sahen so... ernst aus.

»Ist etwas?« frage ich leicht zögernd, ich habe ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache, »Ja, setzt dich« mein Vater zeige auf das Sofa gegenüber von ihnen.

Ich setze mich auf das Sofa gegenüber meiner Eltern und schaue beide fragend an, woraufhin meine Mutter seufzent zu meinem Vater blickt und ihm zunickt. »Du wirst heiraten«.

Verdutzt schaue ich beide an, heiraten? Ich?

»Das ist doch ein Scherz« brach es mit einem Bruch in meiner Stimme aus mir heraus, das ist ein Scherz, es muss einer sein. Ich bin gerade mal 17, sie würden mir das doch nicht antuen.. Doch das Gefühl das es kein Scherz ist kroch sich immer tiefer in meine Brust, sie würden es tuen.. und das schlimmste daran ist, das es ihnen nicht einmal leid tuen würde.

»Nein Lyriss das ist kein scherz, es gibt uns die Möglichkeit endlich wieder von den anderen Rudelmitgliedern respektiert zu werden, du würdest einen Alpha aus einem anderen Rudel heiraten und wenn du dich von deiner guten Seite zeigst, die du hoffentlich besitzt, wird er dich wenn du Glück hast sogar markieren, du würdest uns damit endlich mal was gutes tuen, nachdem du uns all die Jahre nur plagen gebracht hast«

»Etwas gutes tuen? Wann- Wann habe ich euch bitte etwas schlechtes getan?« meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich muss vom Sofa aufstehen, da ich vor Wut nicht mehr still sitzen bleiben kann. »Das tut nicht zur Sache, du heiratest Morgen und damit ist das Thema beendet« aufbrausend vor Wut steht nun auch mein Vater auf. Ich lache verletzt aus, »Wo willst du hin?« ruft mir mein Vater mit lauter stimme hinterher, mit schnellen Schritten laufe ich zu unserem Hauseingang. Ein kurzer Blick über meine Schulter reicht aus damit er sein Geschreie fortsetzt, »Wenn du nicht heiratest bist du hier nicht erwünscht!«

Ich bleibe an der Haustür stehen und drehe mich zu meinen Eltern, »War ich das den jemals?« meine Augen blieben Staar auf meinem Vater während er mit schnellen großen schritten auf mich zu kommt und dann vor mir zum halten kommt, kaum eine Sekunde später traf seine kräftige Hand meine Wange. »Du redest nicht in diesem Ton mit mir, haben wir uns verstanden?!« Ich schaue durch meine Wimpern hoch in die Augen meines Vaters, welche förmlich vor Wut kochten.

»Schlägt man seine Tochter?« frage ich in dem gleichen Ton wie zuvor, er verpasste mir wieder eine, dieses mal spüre ich wie Blut an der Innenseite meiner Wange herunter kullert, es tut weh.. es tut sehr weh und es brennt wie die Hölle. Ich verdrücke mir die tränen die sich ihren Weg bahnen und schaue meinen Vater gefühlslos an, ich will nicht weinen, nicht vor ihnen. »Gehst du aus dieser Tür bist du nicht mehr meine Tochter« nicht mehr deine Tochter? War ich das denn jemals? Ein teil eurer kleinen perfekten Familie? Ihr habt mich von Anfang an gehasst nur weil ich anders aussehe, ihr habt mich wie Abschaum behandelt. »War ich das denn jemals?« Mein Blick fällt auf meine Mutter die immer noch auf dem Sofa sitzt und enttäuscht auf den Boden vor ihr schaut.

Das tat sie immer, daneben stehen und zusehen wie ihr Ehemann ihr Kind verletzt, aber sie tat auch nie etwas dagegen, sie ist nicht besser als er, meine Mutter würde gerade wahrscheinlich anstelle meines Vaters vor mir stehen, wäre mein Vater ihr nicht zuvor gekommen.

»Ihr beide seid hässliche Menschen«

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Das waren die letzten Worte die ich sagte bevor ich mein ehemaliges Zuhause vor 4 Jahren verließ.

Meine Eltern haben mich gehasst, ich war anders als die anderen Kinder, meine Wolfsgestalt war größer als die der anderen und auch mein strahlend weißes Fell war nicht gerade der Normalfall den sie sich erhofft hatten. Für sie war ich eine Schande für die Familie.

Ich verließ an dem Tag nicht nur mein Zuhause sondern auch mein Rudel, seit 4 Jahren laufe ich herum als lotas, man gab mir einen Namen, die Wanderin, trotz das ich eine lotas bin respektieren mich die meisten.

Diejenigen die versucht haben mich zu verletzen haben aus ihren Fehlern gelernt und werden es höchstwahrscheinlich nicht wieder versuchen, da bis jetzt jeder dem ich begegnet bin kleiner und schwächer waren.

Ich habe noch Geld auf meiner Bank weshalb ich nicht arbeiten muss, doch da ich nicht dauerhaft in meiner Wolfsform herum laufen kann und auch sonst nicht viel zu tun habe, habe ich einen Teilzeit Job in einem kleinen Café angenommen.

Ich arbeite in der Woche Montags bis Freitags jeden Tag 4 Stunden und bekomme davon 90 €,ich würde auch für weniger arbeiten, weil mir der Job spaß macht und ich das Geld nicht wirklich brauche aber meine Arbeitsgeberin Cassy bestand darauf.

»Guten Morgen, ist Cassy da?« frage ich die Frau an der Theke, »Ja sie ist in ihrem Büro« ich danke ihr mit einem Nicken und gehe in Cassy's Büro.

Sie ist eine nette alte Dame und die Cheffin des Cafés in dem ich arbeite. »Oh hallo Lyriss Schätzchen, was kann ich für dich tuen?« fragte sich mich fröhlich und lächelte mich warm an, welches ich herzlich erwiderte.

»Ich ziehe um, weshalb ich hier nicht mehr arbeiten kann« antworte ich auf ihre Frage, »verstehe, dann wünsche ich dir noch eine schöne Abreise« sie lächelte am Ende wieder.

»Es war wirklich schön sie kennenzulernen« sie lächelte mich wieder an.

Ich bleibe meistens nur bis zu 3 Monaten an einem Ort bis ich wieder verschwinde, da ich nie wirklich viele Sachen kaufe, ist das auch kein Problem.

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Das ist der erste Teil meiner Geschichte, ich hoffe er hat euch gefallen

Es war nur ein BissOù les histoires vivent. Découvrez maintenant