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Lyriss

TW!

»meinst du nicht das du schon genug getrunken hast?« ich schaue Markus mit hoch gezogenen Augenbrauen an, »zu viel? Niemals« und schon trank ich aus der Alkohol Flasche in meiner Hand.
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht süchtig oder sonst etwas, nur irgendwann will man schlafen, und in meinem Fall geht das am schnellsten wenn ich trinke, okay ich gebe zu das auch das nicht gerade super klingt.
Nachteil bei mir an dem trinken ist das ich gesprächig werde, weshalb ich eigentlich auch immer alleine trinke.

»Also, du hast meine Geschichte gehört, jetzt will ich deine hören«  ich höre auf zu trinken und lasse meine Hand die immer noch die Flasche fest umgriffen hat. auf meinem Knie hängen.
Ich schaue zu Markus der sich vor mich hingesetzt hat und sich mit dem Rücken gegen die Wand lehnt.

»Wo soll ich anfangen?«, »da wo du möchtest«, ich nicke zum Verständnis und nehme noch einen Schluck vom Alkohol, »Ich war 6 Jahre alt als ich mich zum ersten mal verwandelte, meine Eltern waren nicht zuhause, ich bin draußen herum gelaufen und habe es genossen, ich war zwar noch klein aber trotzdem war ich größer und meine Fell Farbe hat wohl auch nicht in das gewollte Bild gepasst. Einige aus meinem früheren Rudel stoppten mich beim Spielen, sie sahen mich mit verstörten aber auch enttäuschten Blicken an, einer von ihnen trat an mich heran, ich dachte sie wollten mit mir spielen, doch der Mann vor mir fing an auf mich ein zu treten, nach dem dritten Tritt machten die anderen auch mit, als ich dann nach Minuten, zusammen gekauert auf dem Boden lag und mein weißes Fell von meinem eigenen Blut bedeckt war, hörten sie erst auf, ich habe Blut gespuckt aber es juckte sie nicht sie ließen mich einfach liegen und gingen, ich habe in meinem Leben noch nie so große Schmerzen gehabt.«

Ich stoppte kurz und holte tief Luft, die Flasche in meiner Hand fing an zu wackeln, ich trank noch einen Schluck.

»Als ich dann in der Nacht es endlich schaffe mich zurück zu verwandeln und nach Hause kam, wollte ich meinen Eltern erzählen was passiert ist, ich ging auf sie zu, mit all den Verletzungen hätte man gefragt was passiert ist aber sie starrten mich nur an, sie schienen nicht ansatzweise etwas für mich mitempfinden zu können, ich sagte ihnen das sie mich holen hätten sollen, doch sie sagten das sie mich gesehen haben aber es zu peinlich fanden mich aufzuheben und dort weg zu bringen. Sie haben mich gesehen, mich bluten sehen und haben mich dort leiden lassen, das ganze ging dann 11 Jahre so weiter, ich wurde schwer von Rudelmitgliedern verletzt und kam mit Prellungen, Brüchen oder auch Platzwunden nach Hause, sie kümmerten sich nicht einmal um mich, sie wollten mich noch nicht einmal ansehen. An meinem 17 Geburtstag riefen sie mich dann herunter ins Wohnzimmer und teilten mir mit das sie mich verheiraten. Ich war anfangs geschockt, ich wollte nicht heiraten also wollte ich nein sagen, es ist etwas ausgeartet und am Ende hat mich mein eigener Vater geschlagen. Ich bin immer geblieben aber in dem Moment wusste ich das sich nie etwas ändern würde also bin ich gegangen«

Meine Stimme brach am Ende, ich spürte wie Tränen über meine Wangen liefen, ich wischte sie weg doch sie wurden wieder durch neue ersetzt, »sorry das sollte nicht-« Markus umarmte mich, »es ist nicht so schlimm ich sollte nicht weinen« Markus drückte mich fester an ihn heran, meine Augen weiteten sich als er mit seiner Hand beruhigend über meinen Kopf streicht, »es ist okay zu weinen«, ich lies die Tränen über meine Wangen laufen, meine Atmung war unruhig doch ich gab keinen mucks von mir, ich saß einfach da.

»Gib mir die Flasche ich glaube du hast für heute schon genug getrunken« widerwillig händige ich ihm die Glasflasche aus.

Er stellt den Alkohol in den Kühlschrank und stellt sich an die Tür, »ich hole deine Sachen aus dem Rudelhaus« ich schaue ihm zu wie er aus der Tür läuft und diese schließt. Ich lasse mich nach hinten auf das Bett fallen, ich sollte wirklich schnellstens von hier verschwinden. Entschlossen stehe ich von dem Bett auf und laufe zum Kühlschrank, ich greife mir die Alkohol Flasche und laufe aus dem Haus.

Ich habe es zwar schon ein paar mal versucht aber noch nicht im alkoholisierten Zustand. In einem Laden auf dem Weg habe ich noch eine weitere Flasche gekauft.
Ich laufe zum Ende der Stadt, das Territorium der Bloods endet dort wo die Stadt endet also direkt 5 Meter vor mir.
Ich trinke den Rest der Flasche und stelle die auf den Boden neben der anderen, mein Hals brennt leicht doch ich ignoriere es.
Das ist so eine dumme Idee das sie mir schon wieder schlau vorkommt, wenn ich genügend Alkohol trinke spüre ich die Schmerzen nicht mehr also könnte ich mit genügend intus rein theoretisch über die Grenze,
Bitte lass es einfach reichen.

Nach einer halben Ewigkeit spüre ich wie der Alkohol endlich Wirkung zeigt, es war scheinbar nicht genug aber einen Versuch ist es wert.
3....2...1

Ich laufe über die Grenze, der stechende Schmerz beginnt am Hals, ich laufe weiter, es ist nicht so schlimm wie zuvor doch es tut immer noch höllisch weh, der Schmerz breitet sich aus.
Ich will diesen Köter verklagen.

Meine Hände fangen an zu zittern, selbst meine Fingerspitzen stechen. Ich atme schwer aus, Tränen ballen sich in meinen Augen doch ich drücke sie zurück. Oh scheiße.

Ich lande mit meinen Knien auf dem Asphalt, ich kann mich gerade so noch mit den Händen abfangen.

Es war ein scheiß Fehler in dieses Rudelhaus zu gehen, was hab ich mir überhaupt dabei gedacht?!

»Lyriss!« mein Kopf schnellt zurück, Markus rennt auf mich zu, »Geh...weg« sage ich zwischen meinen zu lauten Atemzügen.

»Was soll das werden?!« er bleibt vor mir stehen,
»Ich will hier Gott verdammt nochmal nicht sein!«

Er zieht mich zu sich hoch, doch ich knicke wieder zusammen, keiner seiner Berührungen tut mir ansatzweise weh, na vielen dank Körper.

»Hast du noch mehr Alkohol getrunken?« fragt er mich beunruhigt und zieht mich erneut hoch, diesmal hebt er mich von dem Boden hoch und trägt mich wieder ins Stadt Gebiet.

Der Schmerz der bis vorhin meinen ganzen Körper lahm gelegt hat ist verschwunden. Nur noch der Alkohol ist zu spüren.

»Du kannst nicht einfach abhauen!« mein Blick bleibt starr vor mir gerichtet, »Lyriss« sagt er mit einer ernsten Tonlage.

»hm« brumme ich doch wende meinen Blick nicht ab, »du wurdest von einem Alpha gebissen, du kannst jetzt nicht einfach so aus seinem Territorium laufen«

»Und wann kann ich das?«, Markus bleibt still »Wann?« nun wende ich meinen Blick doch zu Markus , dieser schaut nun bedrückt von mir weg, »nach der Hitze«

»Also kann ich nächste Woche einfach diese Stadt verlassen?«, »Ja« ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.

Wir kommen an meiner Wohnung an und ich sehe die Tüte welche Markus mir holen wollte,er lässt mich herunter woraufhin ich die Tür öffne.

Der Plan hat nicht funktioniert.

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Part 9 meiner Geschichte, danke für das lesen dieses Kapitels und das lesen der vorherigen Kapitels<3

Wenn ihr irgendwo Rechtschreibfehler seht die das lesen des Satzes behindern, gebt mir bitte einfach Bescheid und ich korrigiere diese. :)

Es war nur ein BissTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon