61

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Lyriss

Nach 20 Minuten in denen Rider und ich im Eingang des Krankenhauses warteten, kam Leons Mutter aus dem Behandlungsraum.

Leon wurde auf einem Bett aus dem Zimmer gefahren, sie verabschiedete sich kurz von Leon bevor dieser dann durch zwei Türen geschoben wurde.

»Er fährt jetzt zum Röntgen« sagt sie erschöpft und setzt sich links neben mich auf den freien Platz.

»Was hat der Ultraschall gezeigt?« frage ich und beuge mich etwas nach vorne um ihr Gesicht genauer betrachten zu können.

»Der Ultraschall war okay, er hat keine inneren Verletzungen, zu mindestens nicht im Bauchbereich«

Das ist doch schonmal gut.

»Ich bin noch nicht dazu gekommen, zu fragen wie mein Sohn überhaupt zu ihnen gekommen ist«

Das ist wirklich eine sehr 'schöne' Geschichte.

»Wir haben ihren Sohn im Wald aufgefunden, er wurde von drei Jugendlichen zusammen geschlagen, um genauer zu sein getreten.

Naja als wir die Jugendlichen dann verscheucht haben und mit dem kleinen dann zu ihrem Haus liefen, um ihn dort abzugeben öffnete uns ein Herr die Tür.
Er war recht harsch zu dem Jungen und die jüngere Frau bei ihm war nicht gerade besser, da keiner von den beiden uns den Anschein machte Ansatzweise Mitgefühl mit dem Jungen zu haben, geschweige den Interesse zu haben, haben wir ihn mit zu uns genommen.
Außerdem war die Frau nicht gerade Kinder Freundlich«

Ich hoffe diese Frau bekommt selbst keine Kinder.

»dieses verdammte Arschloch« murmelte die neben mir sitzende Frau und starrte vor sich auf den Boden, nach kurzer Zeit sah sie zu uns hoch.

»Ich danke ihnen wirklich vom Herzen, wissen sie ich und der Vater von Leon haben uns geschieden und ich muss den kleinen jedes Wochenende bei seinem Vater abgeben, da ich an den zwei Tagen immer sehr viel unterwegs bin.
Ich habe eigentlich gedacht das er sich wenigstens an den zwei Tagen um den kleinen kümmern kann aber anscheinend, hat er zu viel mit seiner 'neue Frau' zu tun, um sich um unseren Sohn zu kümmern«

Ich würde ja sagen, das sie ihren Sohn nichtmal in die Nähe der Blondine lassen soll..
Aber am Ende ist ja doch ihre Entscheidung.

Bedrückt schaut sie wieder zu Boden,
»geben sie sich keine Schuldgefühle, sie konnten es nicht wissen« ich lege ihr meine Hand auf die Schulter, Rider der immer noch neben mir Sitz beschlagnahmt währenddessen meine rechte Hand.

Er kann sie auch gerne wieder los lassen.

»wenn ich meinen Sohn nicht bei diesem Schachmart abgeben hätte, dann wäre er jetzt voll kommen okay, er hätte keine Verletzungen...
Ich hätte ihn einfach nicht abgeben müssen, ich hätte ihn bei einer Freundin abgeben können,
er wäre dort gut-«

Ich unterbreche sie,
»ihm geht es gut, vielleicht hat er leichte Schmerzen aber es geht ihm gut.
Er lächelt und lacht, die Wunden im Gesicht werden wieder verheile und der Bluterguss am Bauch wird nach zwei oder drei Wochen auch wieder weg sein«  sage ich beruhigend und schaue ihr behutsam in die Augen.

Sie lächelt mich an und schaut dann wieder von mir weg.

Ich lehne mich wieder im Stuhl zurück und schaue an die Decke.

Wenn ich diese Jugendlichen finde..

Rider streicht mit seinem Daumen wiederholend über meine Hand, mein Blick schweift von der Decke zu Rider, welcher mich schon betrachtet.

Wenn er so weiter macht bekomm ich das Gefühl als hätte ich etwas im Gesicht.

»Was?« frage ich etwas leiser, er lächelt kurz doch unterdrückt es, »nichts« gibt er noch von sich, bevor er dann weg schaut und weiter mit seinem Daumen über meine Haut streicht.

Ich schaue herunter zu unseren zwei Händen,
Warum muss er überhaupt meine Hand halten?

Nach ein paar Sekunden schaue ich wieder weg und beobachte die herum rennenden Schwestern, immer wieder laufen Schwestern mit Rollstühlen herum.

»Susanne, der Patient in Raum 14 braucht dringend einen Rollstuhl!« eine Frau schmeißt ihren Kopf in den Nacken bevor sie dann genervt einen der Rollstühle greift und mit diesem, zu dem Raum 14 läuft.

»Friedrich, würdest du uns bitte schleunigst die Medikamente bringen?!« mit einem Tablet in den Händen, rennt ein junger Mann durch die Menschen Menge die sich an der Rezeption angestaut hat.

Na die scheinen ja mal einen 'ruhigen' Morgen zu haben.

Ein kleiner Stoß mit dem Finger an meiner Schläfe lässt mich wieder zu Rider schauen, der wiederum abwartend zu mir schaut.

»was nun?« frage ich ihn und drehe mich zu ihm.

»Hast du heute was vor?« fragt er mich und beugt sich etwas zu mir,
»Nein« antworte ich ihm.
»gut« sagt er noch und lehnt sich dann in den Stuhl.

War das alles? Nur ein gut?
Abgesehen davon, wofür hat er den Anzug angezogen? Ich mein das war eine Fahrt zum Krankenhaus und nicht auf eine Bühne.

Als er mit seiner rechten Hand über sein Gesicht streicht, fällt mir ein Rind an seiner rechten Hand auf,
ohne das ich mich selber stoppen kann, ergreife ich seine Hand und ziehe sie etwas zu mir.

Geschockt von meiner Aktion schaut mich Rider mit leicht geweiteten Augen an, doch als er bemerkt was ich betrachte, fängt er an zu grinsen.

Er trägt den Ring.., den passenden Ring zu meinem.

Als ich von Riders Hand zu ihm hoch schaue, sehe ich sein grinsen,
»so geschockt.., warum?« fragt mich Rider und kommt mir mit seinem Gesicht näher an.

Ich antworte ihm nicht woraufhin er nur weiter grinst,
»Ich muss ja wohl meinen Verlobungsring tragen« flüstert er mir rau ins Ohr und lehnt sich wieder zurück.

Während ich immer noch mich selber für meine Aktion verfluche, beobachtet mich Rider weiterhin grinsend.

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Das Ende von Kapitel 61, ich hoffe es hat euch gefallen :)

Es war nur ein BissWhere stories live. Discover now