Nicht ohne dich

.14 - Der Vollidiot von nebenan

Autorin, die ich euch empfehlen kann @karnes :)

„UMUT AM APPARAT, SIE SIND?!"

‚Was zum Teufel...', fluchte ich ihn in den Gedanken.

Ohne weiter zu überlegen, legte ich auf und schmiss mein Handy auf die Couch. „Wer ist Seyma?", fragte mich Cemre, als sie das Wohnzimmer betrat und die Getränke auf den Tisch stellte. „Sie ist eine Kr-", fast hätte ich es ausgeplaudert, aber dank meines Gehirns konnte ich mich in letzter Sekunde noch retten, „Kriminologin!", meinte ich überzeugt. Sie schaute mich mit großen Augen an.

„Kriminologin?", hakte sie nach, „Seit wann kennst du solche Leute?" „Durch-"

Überleg Asli! Überleg!

„-durch meinen Vater! Er kennt ihren Vater und dadurch habe ich sie kennengelernt", versuchte ich logische Sätze zu bilden um je nicht aufzufliegen. Die unangenehme Spannung wurde durch meinen Klingelton unterbrochen. Sollte ich ran gehen oder es doch sein lassen?

Mein innerer Instinkt wollte nicht rangehen, warum auch immer. Als ich die Nummer, die ich vor drei Minuten angerufen hatte, sah, ahnte ich warum. Lustlos nahm ich den Anruf entgegen und verdrehte genervt die Augen.

„Ja?", klang meine Stimme zurückhaltend.

„Asli?", fragte mich die Person an der anderen Leitung. Moment, Yigit? „Yigit?"

„Wieso hast du mich angerufen?", fragte er ahnungslos, „Ähm Yigit? Du hattest mir die Nummer aufgeschrieben?!", erinnerte ich ihn. Er lachte vor sich hin, dieser Idiot.

„Und außerdem, wieso hast du mir nicht Seymas Nummer gegeben, sondern deine?!", fragte ich ihn entsetzt. Cemre, die leicht überfordert von dieser Sache war, saß neben mir und blickte mich verwirrt an. „Für deine Ausfragerei habe ich keine Sekunde Zeit, lege auf. Tschüss." Biep. Biep. Biep.

Ruhig Asli, ganz ruhig. Er wollte dich nur aufregen. Nein, es war nicht nötig das Telefon auf seinen Kopf zu werfen. „Ich verfluche meinen Nachbar! Wieso muss so ein selbstverliebter Junge neben mir wohnen? Wieso kein normaler Mensch? Wieso? Womit habe ich das nur verdient?!"

„Asli, beruhige dich erst Mal", versuchte Cemre meine Wut zu verringern. „Ich verstehe es wirklich nicht! Warum er?!"

„Asli-i. Lass es gut sein und außerdem, woher kennt er Seyma? Ich will diese Seyma auch kennenlernen", murmelte Cemre vor sich hin, während ich mit mir selbst beschäftigt war und versuchte mich zu beruhigen. Das Thema Seyma würde sich ausweiten und die Gefahr, dass ich entpuppt werden konnte, stieg jede Sekunde. Am besten ich ignorierte ihre Frage, somit müsste ich mich dann auch nicht mit schlechtem Gewissen quälen.

„Sag Mal Cemre, was werden wir Bulut dieses Jahr schenken? Er hat doch demnächst Geburtstag", versuchte ich das Thema in die andere Richtung zu lenken, was mir auch gelang.

„Stimmt, er wird seinen Geburtstag dieses Jahr in einem Club feiern, habe ich von Kaan gehört." Ich spitze mir die Ohren bei dieser Aussage auf. Hatte ich das eben richtig verstanden? Bulut wollte, obwohl er wusste was ich von der Sache hielt, seinen Geburtstag in einem Club feiern?

„Er weiß doch-", weiter kam ich nicht, denn Cemre unterbrach mich, „Wir wissen es Asli. Wirklich wir schätzen auch deine Meinung, aber es ist nur das Eine Mal. Er wird seinen Geburtstag feiern, da wirst du doch nicht nein sagen oder?" „Aber-"

„-nichts aber! Du kommst mit. Wir meinen es ernst Asli. Du kannst doch nicht ernsthaft bei seinem Geburtstag fehlen!", versuchte sie mich zu überzeugen. Meine Stummheit beunruhigte Cemre, worauf sie weiterhin mühsam versuchte mich zum Reden zu bringen.