.24 - Neue Nachricht

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Ertappt. Meine Handinnenfläche begann zu schwitzen. Woher kam diese urplötzliche Hitze in diesem Raum? „Äh... Öh-...", stammelte ich wie ein Esel die Wörter.

„Ja?", fragte er ungeduldig. „Ich... Sag Mal was soll dieses Bild hier?! Wann hast du dieses Bild geschossen? Und das ohne meine Erlaubnis?! Was bildest du dir überhaupt ein?", fragte ich ihn entsetzt und versuchte mich zu beherrschen, denn ich hatte den Spieß um 360 Grad umgedreht.

Er hob erstaunt eine Braue hoch und sog die Luft in sich hinein. „Was du hier suchst, hatte ich dich gefragt", wiederholte dieses Arschloch. Ich hatte die Frage schon beim ersten Mal klar und deutlich gerafft, aber ich konnte doch schlecht zugeben: „Hey Yigit, ich wollte mir kurz das Foto anschauen und danach wieder in meine eigene Wohnung verschwinden."

‚Nein, nein. So geht es definitiv nicht', dachte ich mir und versuchte einen weiteren Start darin ihn zu beschuldigen.

„Und ich hatte dich gefragt, warum du ein Bild von uns als Hintergrundbild hast!", versuchte ich meinen eigenen Hintern aus der heißen Asche herauszuhelfen, hielt ihm zornig das Handy vor die Naseund versuchte mich mit aller Macht zu beherrschen, um nicht in Gelächter auszubrechen. „Mein Handy, mein Hintergrundbild. Geht dich 'nen Dreck an", hauchte er frech und grinste spöttisch.

„Nein!", zischte ich, legte das Handy beiseite und schubste ihn nach hinten. Seine Mundwinkel gingen höher. Er minderte den Abstand zwischen uns und schubste mich diesmal nach hinten.

„Doch!", schrie er lachend.

„Nein!", kreischte ich, stoß ihn wieder nach hinten.

„Doch!"

Das ganze ging hin und her, bis wir beide lachend aufgaben und ich die Kante der Arbeitsplatte an meinem Rücken spürte. Er stand vor mir, lachend. Das Pochen in meinem Brustkorb agierte schneller.

„Und wohin wirst du jetzt verschwinden?", fragte er diesmal gefährlicher nach und stellte seine beiden Hände an meinen Körper an die Arbeitsplatte hin.

Wie viele Millimeter lagen da zwischen unseren Körper? Etwa zehn oder waren es nur fünf Millimeter? Er zerrte an meinen Nerven. Das Blut durchfloss verkehrt herum und ich versuchte vergeblich ihn von mir wegzuschubsen.

„Wohin nun?", raunte seine Stimme an meinem Ohr.

„W-eg", murmelte ich wohl unverständlich. „Hm? Wo ist die laute, zickige Asli hin? Hm? Hörst du sie laut aufschreien?"

„Lass mich in Ruhe!"

„Da haben wir sie doch wieder. Die vorlaute Zicke", streifte seine Stimme an meinem Hals entlang und seine Augen fingen sich mit meinen einen Stand ein. Seine tigerbraunen Augen schienen in dieser Nacht dunkler als sonst, obwohl der Mond den Raum hell erleuchtete, strahlten seine Augen etwas Geheimnisvolles aus. Er und seine doofen Geheimnisse.

Ich drückte mit meinem rechten Zeigefinger auf seine linke Brust, allerdings bewegte er sich keinen einzigen Millimeter, sondern starrte mich amüsant an. Sein schiefes Lächeln, wobei nur sein linker Mundwinkel nach oben ging, belästigte mich, er zerrte mit Absicht an meinen Nerven. Dieses Arschloch.

„Lass mich gehen! Außerdem, hast du mir immer noch keine Antwort auf meine Frage gegeben!", konterte ich mich. Wieder dieses lästige Schweigen. Dieses lästige Grinsen auf seinem Gesicht.

„Und du hast mir meine Frage noch gar nicht beantwortet!", bedrängte er mich und schob seinen Fuß weitere Millimeter nach vorn, sodass er meinen nackten Zeh berührte.

„Yi-git", zog ich seinen Namen in die Länge. „Asli", erwiderte er.

„Yigit!", sammelte ich mich wieder ein und verschränkte meine Arme vor die Brust. Zwischen uns lag nichts außer meiner verschränkten Arme. Diese war unsere Mauer. Unsere Mauer, die unsere Körper auseinander hielten, aber trotzdem die beide Körper, wie eine Brücke verband.

Nicht ohne dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt