1 - Trip in die Freiheit - Teil 3

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Sophie druckste herum und meinte: „Na ja, eigentlich wollten wir morgen ... oder besser heute auf eine Party gehen. Aber jetzt? Du bist da und du hast so wenig freie Zeit ... und ... na ja, ich sag das gerne ab, wenn dir nicht nach einer Studentenfete zumute ist."

„Das Date absagen? Kommt gar nicht infrage! Ich war schon ewig nicht mehr auf einer Party. Ich komm gerne mit ... es sei denn ... na ja ... ich würde euch stören!", die letzten Worte hatte sie gemurmelt, doch ihre Freundin hatte sie scheinbar trotzdem verstanden.

„Stören? Du uns? Nö, meine Liebe, du störst uns nicht im Geringsten. Ich dachte nur, du bist bestimmt beruflich oft auf Partys, da möchtest du im Privaten nicht unbedingt auf eine Uni-Fete", stellte Sophie richtig und sie schüttelte den Kopf.

„Die gibt es erst, wenn man ein Album fertiggestellt hat und es erschienen ist. Und dann auch nicht zwingend. Kommt drauf an, wie's bei den Leuten ankommt. Außerdem wäre das ja keine richtige Fete, sondern ein Fest für Pseudo-Lucy. Also ja, ich komm gerne mit, wenn Zach ebenfalls nichts dagegen hat. Ich will nicht euer Date crashen", erklärte sie und zuckte mit den Schultern.

„Er ist einverstanden. Ich hab ihn schon auf alle Eventualitäten vorbereitet. Er meinte, das sei der Hammer, wenn er da mit zwei hübschen Mädels auftauchen würde", erklärte Sophie und grinste.

„Oh Gott! Ich hab gar nichts anzuziehen!", fiel ihr plötzlich ein und zog ein erschrockenes Gesicht.

Sofort waren die beiden wieder wie Teenager. Während Sophie sich das Mitgebrachte ansah und für partyuntauglich erachtete, stöberte sie im Schrank ihrer Freundin. Aber diese war nun mal 15 cm kleiner als sie mit ihren 1,78 m und damit waren auch ihre Anziehsachen zu klein.

Als sie wieder ins Wohnzimmer eilte und den Kopf schüttelte, setzte Sophie eine feierliche Miene auf und meinte: „Das bedeutet: Wir gehen shoppen!"

Während sie jubelte, dachte sie bei sich, wie gut es doch gewesen war, ihren Notgroschen in letzter Sekunde einzupacken. Aber das hieß auch, dass sie sich vormittags noch ins Getümmel von New Haven stürzen mussten. Darum beschlossen sie, mit einem Blick auf die Uhr, ins Bett überzusiedeln. Nach kurzer Diskussion, bei der Sophie als Sieger hervorging, betrat sie das Schlafzimmer. Sie entkleidete sich, zog sich ihr Lieblingsschlafshirt mit der großen albernen Eule darauf über und trat mit Waschzeug bewaffnet ins Badezimmer. Als sie es anschließend leise verließ, hatte es sich ihre Freundin bereits auf dem Sofa gemütlich gemacht und schnorchelte selig vor sich hin.

‚Na Sophie hat keine Einschlafschwierigkeiten', dachte sie, während sie zurück ins Schlafzimmer huschte, sich ins Bett kuschelte und fast ebenso schnell wie ihre Vertraute ins Reich der Träume tauchte.

****

Viel zu früh stand Sophie mit einer Tasse Kaffee vor ihr und rüttelte sie wach, bis sie die Augen aufmachte und strahlte: „Guten Morgen, Sonnenschein!"

Sie sah, dass ihre Freundin schon wie aus dem Ei gepellt vor ihr stand, während sie sich gar nicht ausgeruht fühlte und grummelte: „Morgen."

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie gerade mal vier Stunden geschlafen hatte. Wortlos griff sie zu der angebotenen Tasse und nahm einen großzügigen Schluck. Schlagartig besserte sich ihre Laune.

„Oh, Sophie, ich liebe dich. Du bringst mir Kaffee ans Bett. Und, ach ja, ich hasse dich. Wie kann man nur so verdammt gut aussehen, wenn man nur vier Stunden geschlafen hat?", merkte sie an und verdrehte gutmütig die Augen.

Ihre Freundin kicherte vergnügt und erwiderte: „Hartes Training. Kein Anwalt im Anfangsstadium seiner Karriere schläft brav seine acht Stunden pro Nacht. Und da gibt's noch was ... Kosmetik: mit dem richtigen Concealer überschminkst du jede schlaflose Nacht!"

Soundtrack des Herzens - IntroWhere stories live. Discover now