13 - Der Bruch - Teil 1

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Am nächsten Morgen wurde sie vom Klingeln ihres Weckers wach. Sie versuchte, danach zu greifen, stellte aber fest, dass sich ihre Gliedmaßen in der Nacht um Leon gewickelt hatten, also versuchte sie sich vorsichtig von ihm zu lösen. Auf allen vieren angelte sie nach ihrem Handy und als sie ein leises Räuspern hörte, fiel sie vor Schreck fast vom Bett. Schnell beendete sie den Weckruf, wandte sich um und sah an Leons Gesicht und seinen roten Ohren, dass er scheinbar bemerkt hatte, dass sie ihm aus Versehen ihre Kehrseite in voller Pracht entgegengereckt hatte.

Schnell ließ sie sich darauf plumpsen und keuchte: „Äh, guten Morgen."

Leon räusperte sich nochmal, um wohl sicherzugehen, dass ihm seine Stimme auch gehorchte und antwortete dann: „Guten Morgen."

„Ich wollte dich nicht wecken. Schlaf weiter. Ich bin leise", flüsterte sie, aber Leon war schon dabei sich ebenfalls zu erheben.

„Brauchst du nicht. Ich stehe auch auf", stellte er fest und sie schüttelte den Kopf.

„Aber das ist doch Blödsinn. Ich muss so viele Termine absolvieren, da ist dir doch nur langweilig. Du kannst genauso gut ausschlafen", erklärte sie fassungslos und er sah sie nur lächelnd an.

„Ich gehe zu jedem Termin mit. Das hatte ich dir schon im Vorfeld gesagt und es ist immer noch mein Ernst", stellte er ruhig fest und sie schluckte.

„Wirklich?", fragte sie zweifelnd und er nickte.

„Wirklich. Die Zeit mit dir ist kostbar. Ich will keine Sekunde verpassen", meinte er und sie freute sich irrsinnig darüber.

Jetzt strahlte sie übers komplette Gesicht und meinte: „Ok. Aber wir müssen uns sputen. Ich möchte vorher noch frühstücken."

„Na dann. Hopp, hopp, ab ins Bad", entschied er grinsend und Lucy folgte seiner Anweisung lächelnd.

Sie duschte kurz, putzte sich die Zähne und verließ startklar den Raum. Während sich auch Leon frisch machte, setzte sie sich an ihre Gitarre, klimperte ein bisschen und ehe sie sich versah, sang sie „Unwritten" von Natasha Bedingfield. Sie war so in ihr Tun vertieft, dass sie Leon erst in der Tür lehnen sah, als sie den Song beendet und die Augen aufgeschlagen hatte. Verlegen legte sie die Gitarre zur Seite.

„Sorry", sagte sie leise und stand eilig auf.

„Für was entschuldigst du dich? Ich könnte dir ewig zuhören", stellte er fest und sie schüttelte den Kopf.

„Na ja, es ist bestimmt nicht deine Musikrichtung", erklärte sie und er zuckte mit den Schultern.

Leon wechselte rasch die Verbände und grinste dabei: „Alles, was du singst, ist meine Musikrichtung. Ich glaube, du könntest mir das Telefonbuch vorsingen und ich würde mich nicht abwenden wollen."

Bevor Lu darauf etwas sagen konnte, klingelte ihr Telefon und sie nahm seufzend ab: „Guten Morgen, Mom."

„Lucy, wo bleibst du denn? Wir müssen dann los ...", wollte Liliana wissen.

„Wir kommen ja schon", antwortete sie genervt und wollte auflegen.

„Wir? Du willst mir doch nicht sagen, dass dieser Kerl bei dir im Zimmer ...", schrie ihre Mutter durchs Telefon und Lu unterbrach sie wütend.

„Dieser Kerl heißt Leon, Mom. Und keine Angst, wenn wir poppen, verhüten wir. Bis gleich, Mom. Ich freue mich ja so auf dich", erwiderte sie sarkastisch und legte auf.

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Leon sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Zu einer Erwiderung war er gerade nicht in der Lage. Lu zuckte mit den Schultern.

Soundtrack des Herzens - IntroDonde viven las historias. Descúbrelo ahora