𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓥𝓲𝓮𝓻𝔃𝓮𝓱𝓷

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Hongjoong

Um 20:11 Uhr kommt die Bahn an.
Yeosang wünscht mir viel Erfolg mit meinem Zukünftigen und ich jogge jetzt doch noch den halben Block bis zum Haupteingang der Times-Square-Station.
Es ist ein Samstagabend im Sommer, also wimmelt es nur so von Touristen und New Yorkern, die durch einige Fehlentscheidungen hier gelandet sein müssen.
Ich sehe Polizisten und ein paar Leute in Avengers-Kostümen unter dem U-Bahn-Schild, das mit den Reklametafeln für die Broadway-Musicals oder American Eagle Outfitters um die Wette leuchtet.
Und ich sehe Seonghwa.
Halb so groß wie der als Captain America verkleidete Typ neben ihm.
Sein Hemd steckt nur zum Teil in der Hose und er starrt auf sein Handy.
Alle zwei Sekunden schaut er sich verstohlen um.
Er sucht nach mir.

„Hey.“ rufe ich.

Seonghwa lässt fast das Handy fallen.
„Hey.“ sagt er und wird rot.
Ich will ihm die Hand geben, er mich umarmen.

„Oh, sorry.“
Jetzt versuche ich es mit der Umarmung und er streckt die Hand aus.
Fast streift er dabei mein bestes Stück.
Bevor er seinen Arm wieder zurückziehen kann, packe ich ihn und schüttele ihm die Hand.
Fängt ja toll an.
Wenigstens riecht er gut.
Aftershave.
Ich hab nicht mal Shampoo benutzt.

„Ich dachte schon, du versetzt mich.“ sagt er.

„Oh Mann, sorry. Ich bin meistens entweder auf die Minute pünktlich oder mega zu spät. Heute dachte ich eigentlich, ich wäre gut in der Zeit.“
Zehn Minuten sind ja auch gar nichts im Vergleich zu sonst.

„Ich hab schon befürchtet, ich müsste noch ein Plakat aufhängen.“ sagt er und verzieht das Gesicht.
Ich muss lächeln.
„Wohin gehen wir?“ fragt er.
Er redet viel und ist ziemlich direkt, womit ich kein Problem habe, aber Augenkontakt scheint nicht seine Stärke zu sein, was echt schade ist, weil ich ihm in diese wahnsinnig schönen Augen schauen will.
Sollte ich sie jemals mit irgendetwas vergleichen, habe ich Prügel verdient.
Sie sind viel cooler als alles womit man sie versuchen könnte zu beschreiben. 

„Nicht weit.“ antworte ich.
An der Ecke verkauft ein Straßenhändler Wasser, Süßigkeiten und Zeitungen.
Ich hole mir schnell ein paar Skittles, als kleinen Snack und Atemerfrischer.
„Ich bin immer noch sauer, dass sie Grüner Apfel durch Limette ersetzt haben.“

„Sie war ganz schön sexy.“

„Wie bitte?“

„Na, das grüne Skittle-Mädchen. Ich meine, ich hab absolut schwule DNA, aber ich hab trotzdem Augen im Kopf. Sie ist durch diese Werbespots stolziert und hat den ganzen roten und gelben Skittles den Kopf verdreht.“

„Du meinst M&Ms.“

„Oh.“
Seonghwa wird schon wieder rot.

„Das grüne M&M hat dir den Kopf verdreht?“

„Nein, nicht mir. Sie war nur auf diese Cartoon-Art wirklich sexy. So wie man einfach weiß, dass Bugs Bunny oder der gestiefelte Kater wahrscheinlich ganz gut im Bett sind.“

„Ähm, ich hab noch nie darüber nachgedacht, wie Bugs Bunny oder der gestiefelte Kater Sex haben... und jetzt habe ich Bilder im Kopf, von den beiden... miteinander.“

Seonghwa beißt sich auf die Lippe.
„Sorry, dass ich in den ersten fünf Minuten unseres Dates schon über sexy Cartoonfiguren spreche.“ sagt er.
„Man merkt, dass ich damit noch keine Erfahrung habe, oder?“

„Mit Cartoonfiguren?“

„Mit Dates.“
Er wird noch röter, so als hätte er vor, einen Weltrekord aufzustellen.

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