𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓥𝓲𝓮𝓻𝓾𝓷𝓭𝓭𝓻𝓮𝓲𝓼𝓼𝓲𝓰

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Hongjoong

Nach unserer Versöhnung hab ich mich echt auf ein bisschen Zweisamkeit mit Seonghwa gefreut, aber ein Doppeldate mit seinen beiden besten Freunden ist auf jeden Fall viel besser als gar kein Date.
Wir sitzen im Wohnzimmer und teilen uns Seonghwas Levain-Cookie.
Obwohl ich Hunger habe kriegt er mein Stück.
Ich kann nur vermuten, wie er sich gerade fühlt.
In einem Moment sind sie noch die drei Amigos und jetzt sind zwei der Amigos ein Paar und der Dritte im Bunde wird mehr Zeit alleine verbringen müssen.
Mingi und ich hatten ja noch einander, als Yeosang und Dabin zusammenkamen.
Wenn Seonghwa nach Hause kommt, sind drei vielleicht einer zu viel. 

„Also, zwischen euch ist wieder alles in Ordnung?“ fragt Jisu.

Seonghwa nickt.

„Mein bester Freund wurde ins Krankenhaus eingeliefert und Seonghwa war für mich da.“ sage ich.
„Er war der Einzige, mit dem ich in dieser Situation reden wollte.“

Seonghwa und Jisu lächeln.

„Süß. Geht es deinem Freund gut?“

„Er ist gestorben.“
Ich zucke mit den Achseln.
„Passiert.“
Jisu erstarrt und San schlägt sich die Hand vor den Mund.
Seonghwa bricht in Gelächter aus und ich kläre auf.
„Yeosang ist quicklebendig. Fast schon zu lebendig. Und das will unter diesen Umständen echt was heißen.“

„Ich mag den Jungen.“ sagt San und zeigt auf mich.
„Jetzt fühle ich mich noch schlechter, dass wir euch den romantischen Abend versauen.“

„Was? Nein!“ widerspricht Seonghwa ihm.
„Das tut ihr nicht. Na ja, vielleicht ein bisschen. Aber ich bin megafroh, dass ihr hier seid!“

„Du kannst dich ja freuen, dass wir hier sind, und uns gleichzeitig fürs Tour-Vermasseln erwürgen wollen.“

„Okay, das trifft es vielleicht.“

Jisu beugt sich vor.
„Wir können uns auch alleine beschäftigen. Immerhin sind wir in der Stadt der Städte, hier kann man bestimmt krass viel unternehmen!“

„Kommt nicht in die Tüte.“ werfe ich ein.

„Ja...“
Seonghwa wirft mir einen Seitenblick zu.
„Kommt nicht in die Tüte...“

Ich frage die beiden aus und verschaffe Seonghwa ein bisschen Zeit, um all das hier zu verarbeiten.
Sie erzählen mir Geschichten, von den Sommern, die sie alle zusammen verbracht haben, von Marshmallow-Rösten und Zelten in Jisus Garten, davon, wie Seonghwa mit dramatischer Stimme Draco-und-Hermine-Fanfictions vorgelesen hat oder wie sie San bei Pokémon-Battles im Einkaufszentrum angefeuert haben.
War wohl alles einfacher, als sie noch Kinder und beste Freunde waren.

Mein Handy klingelt.
Yeosang.

„Sorry, da muss ich mal kurz rangehen.“
Ich verschwinde zum Telefonieren in Seonghwas Zimmer.
„Stirbst du schon wieder?“ frage ich, nur halb im Scherz.

„Nein, ich lebe und feiere meine Wiedergeburt. Bin raus aus diesem Höllenschlund. Ich bin nicht von den Toten zurückgekehrt, um in eine Bettpfanne zu pinkeln.“

„Niemand hat von dir verlangt, in eine Bettpfanne zu pinkeln. Im Krankenhaus gab es Toiletten.“

„Du halluzinierst. Wo seid ihr zwei Hübschen?“

„Bei ihm. Seine besten Freunde, Jisu und San, aus der Heimat haben Seonghwa eben zum Geburtstag überrascht. Sie sind den ganzen Weg von Georgia hergeflogen. Und offenbar sind sie auch ein Paar.“

„Hey, dürfen Minjeong und ich dazukommen? Wir könnten eine Orgie draus machen!“

„Wie wär's mit: einfach eine Geburtstagsparty?“

What if it's us? //a Seongjoong Story//Where stories live. Discover now