What if it's us? //a Seongjoong Story//

𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓓𝓻𝓮𝓲𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰

Montag, 23.Juli

Seonghwa

„Kann ich nicht mal fünf verdammte Minuten den Raum verlassen.“ fragt Eunbi.
„Ohne dass du gleich auf deinem Stuhl rumturnst?“

„Das ist meine sensomotorische Pause.“
Ich presse die Faust gegen die Brust.
„Oh Joongie boooooooyy... the pipes, the pipes are calling.“

Joohyun schaut vom Laptop hoch.
„Ich bin einfach nur froh, dass er nicht langer Joong's Body Is a Wonderland singt.“

„Jedenfalls habe ich heiße News für euch.“ übernimmt Eunbi wieder das Wort.
„Ratet, wer das College schmeißt und wieder zu seinen Eltern zieht.“

Ich schnappe nach Luft.
„Du?“

Eunbi schnaubt abfällig.
„Nein, Blödmann, Seungmins Mitbewohner.“

„Die Dino-Porno-Typen?“

„Ihr Projekt wurde auf Kickstarter finanziert, deswegen nehmen sie sich jetzt ein Jahr für Jurassion Passion frei. 714 Menschen sind offenbar bereit, diesen künstlerisch wertvollen Webcomic zu subventionieren.“
Sie zuckt die Schultern.

„Wie schön für Seungmins Mitbewohner!“
Schwungvoll setze ich mich wieder und rolle den Stuhl zurück an den Tisch.
„Das schreit nach einer Party.“

„Du willst eine Dinorotik-Party feiern?“ fragt Joohyun.

„Ich bin gut drauf, okay?“

„Haben wir gemerkt.“ sagt Eunbi.

„Soll ich erzählen, warum?“

„Nicht nötig. Der Grund fängt mit H an und wenn du nicht endlich die Qian Akten in Angriff nimmst, dann-“

„Zehn Punkte für Ravenclaw!“ verkünde ich in ein unsichtbares Mikro.
„Aber welcher Hongjoong? Mein...
Trommelwirbel auf der Tischkante.
...Freund!“

„Tolle Rede.“ sagt Eunbi.

Joohyun stützt das Kinn auf und schaut mich nachdenklich an.
„Eigentlich eine ganz schön wilde Nummer, die du da abgezogen hast.“ sagt sie.
„Eine Suchanzeige aufgehängt, ihn tatsächlich gefunden und jetzt seid ihr zwei ein Paar.“

„Das sind wir! Sogar mit Etikett! Wir haben heftig rumetikettiert.“

„Meine Güte. Und seine Eltern hast du auch schon getroffen.“ sagt Eunbi.
„Dabei läuft die Sache erst... wie lange? Zwei Wochen?“

„Jap.“
Ich strahle.

„Und wo zur Hölle soll das hinführen?“

Das Verrückte ist: Ich weiß, es nicht. Ich habe keine Ahnung, wo das hinführt.
Der Broadway lehrt mich das eine, Reddit hingegen etwas ganz anderes.
Und keins von beidem will zu meinen Gefühlen passen.

Alles ist ein bisschen anders, als ich es erwartet hatte.
Schmetterlinge im Bauch habe ich mir ja immer erhoff aber ich habe nicht mit dieser Sicherheit gerechnet.
Nicht damit, dass sich gleich die ganze Welt für mich zum Guten fügen würde.
Das ist schräg, denn schließlich weiß selbst ich, dass zwei Wochen nichts sind.
Warum fühlen sich also zwei Wochen mit Hongjoong so weltbewegend an?

Es macht mir Angst, wie leicht ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen kann.
Es macht mir Angst, wie mich jede Minute wieder irgendetwas an ihn denken lässt.
Wie mich ganz New York an ihn denken lasst.

Aber für mich ist Hongjoong New York.
Und das ist Furcht einflößend.

Dienstag, 24. Juli