𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓢𝓲𝓮𝓫𝓮𝓷𝓾𝓷𝓭𝓭𝓻𝓮𝓲𝓼𝓼𝓲𝓰

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Seonghwa

Ich will nicht nach Hause.
Und das, obwohl ich bei stickiger Luft auf einem zu kleinen Bett in einem zu kleinen Zimmer inmitten von Karteikarten liege und allen Ernstes ein Chemiebuch lese.
Chemie - das ätzendste aller Schulfächer, und das meine ich nicht ionisch.
Könnte ich uns nur mehr Zeit verschaffen.

Hongjoong rollt sich neben mich auf den Bauch und presst die Hände aufs Gesicht.
„Nicht zu glauben, dass wir deinen letzten Abend damit verbringen, für meine verfickte Prüfung zu lernen.“

„Aber es gefällt mir, mit dir für deine verfickte Prüfung zu lernen.“

„Ich würde lieber den Prüfungsteil überspringen und gleich zum-“

Ich lege ihm die Hand auf den Mund.
„Sag jetzt nicht Ficken. Wage es nicht.“

Sein Lachen klingt gedämpft.
„Warum nicht?“

„Weil...“ ich nehme meine Hand weg.
„Es das allerunromantischste Wort für Sex ist.“

„Willst du's weniger direkt? Soll ich dein Blümchen pflücken, dir meine Briefmarkensammlung zeigen?“

„Oh ja! Dann können wir uns mit den Marken bekleben und Briefkastensex haben.“

Hongjoong muss lachen.
„Was?“

„Nicht so wichtig.“

Er küsst mich und ich versinke erneut in der Betrachtung seines wundschönen Gesichts.
Zu gerne würde ich den Rest meines Lebens Hongjoongs Lippen küssen.
Und ich bin mir ziemlich sicher, er merkt das.

Mit beiden Händen umfasse ich sein Gesicht.
„Hi.“

„Hi.“

„Frage: Welche Ionen sind in Natriumchlorid negativ geladen?“

„Die Chlorid-Ionen.“

„Richtig!“
Ich gebe ihm einen Kuss.

Er lächelt verlegen.

„Nächste Frage. Inwiefern verändert die Zugabe von Salz den Siede- und Gefrierpunkt von Wasser?“

„Der Gefrierpunkt wird gesenkt und der Siedepunkt erhöht.“

„Woher weißt du das alles?“

„Ich muss doch meinen zukünftigen Yale-Nerd beeindrucken.“

Lachend küsse ich ihn auf die Wange.

„Ähm, apropos.“
Mein Herz schlägt schneller.
„Eunbi und Joohyun haben mir heute was Spannendes erzählt.“

„Ach so?“

„Über die New York University. Hat einen tollen Ruf. Und ein exzellentes Schauspielprogramm.“

„Du willst Schauspiel studieren?“

„Nein, aber ich will Filmstars kennenlernen, bevor sie Filmstars werden. Oh, und Eunbis Freund kann mir bei Gelegenheit auch von der Columbia erzählen.“

„Das... okay.“

„Ich meine nur.“
Zögerliches Lächeln.
„Vielleicht muss das gar nicht unser letzter gemeinsamer Abend in New York sein.“

Hongjoong lächelt nicht zurück.
Er sagt kein Wort.

„Wow, du müsstest dein Gesicht sehen. Ich mache dir Angst. Es tut mir leid. Ich werde einfach-“

„Seonghwa, nein. Du machst mir keine Angst, aber hör zu.“
Er kratzt sich an der Stirn.
„Du darfst deine Zukunft nicht um mich herum planen.“

What if it's us? //a Seongjoong Story//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt