Schreie und Flüche

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Hey, meine Süßen
Sorry, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt, aber ich war über die Ostertage weg (ein wenig entspannen und dann war mein Vater auch noch im Krankenhaus :( )
Als Entschädigung habe ich mir sehr viel Mühe gegeben und ein längeres Kapitel geschrieben :-)
Viel Spaß damit !!

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Als wir das Haus betraten waren alle Blicke auf mich gerichtet. Seth führte mich zum Sofa und sagte mir, dass ich mich setzen sollte. Ich nickte stumm und setzte mich. Ich sah mich im Wohnzimmer  um. Es war ziemlich klein und zudem war es nun ziemlich eng, da sich alle Werwölfe, Billy, Charlie, drei Frauen, die ich nicht kannte und ich in das kleine Wohnzimmer drängten. Als ich in die Gesichter der anderen sah, fühlte ich mich sehr unwohl, weil mich immer noch alle ansahen. Der Blick eines Mädchens fiel mir besonders auf. Sie funkelte mich böse an. "Ist alles in Ordnung, Sara? Du siehst blass aus.", fragte Charlie mich und sah mich besorgt an. Ich nickte. "Es geht mir gut, Charlie. Ich bin nur noch etwas unter Schock, denke ich.", sagte ich und zwang mich ihn anzulächeln. Ich wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen um mich machte. "Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass ich an allem Schuld bin. Das belastet mich sehr.", log ich, denn ich wusste, dass ich Schuld hatte. Ich musste jedoch in meiner Rolle bleiben, immerhin dachte Charlie, dass Jacob einen Motorradunfall hatte. Ich konnte ihm also nicht die Wahrheit sagen. "Das stimmt nicht, Sara.", mischte sich Billy plötzlich ein. Ich sah ihn an. "Aber, Billy ...", setzte ich an. "Sara, das hatten wir doch schon. Dich trifft keine Schuld. Mach dich selbst nicht so fertig.", sagte Sam ernst. Ich seufzte. "Warum sagt das jeder? Warum seid ihr so nett zu mir?", jammerte ich kaum hörbar. "Weil es so ist, Sara. Du bist nicht Schuld.", versicherte mir Seth und lächelte mich sanft an. "Ich glaube das jetzt nicht! Natürlich hat sie Schuld!", meldete sich plötzlich das Mädchen, das mich zuvor böse angefunkelt hatte. "Halt die Klappe, Leah!", fuhr Seth sie an. Diese Leah sah Seth giftig an. "Nein, Seth! Nur weil ihr sie wie ein rohes Ei behandelt und sich keiner, außer mir traut die Wahrheit zu sagen, macht ihr mich mal wieder zur bösen Hexe. Ich kann nicht glauben, dass ihr der einfach so verzeihen könnt! Sie ist Schuld an Jacob's Verletzungen!", schrie sie ihn an. Ich sah sie erschrocken an. "Hör auf, Leah! Wenn du glaubst, dass Sara Schuld ist, dann bist du genauso Schuld.", sagte Sam streng. Leah und ich sahen ihn ungläubig an. "Was? Das ist jetzt nicht dein ernst, Sam!", brüllte Leah ihn an. "Doch.", entgegnete Sam knapp. "Jetzt hört auf euch zu streiten. Niemand hat Schuld. Es war ein blöder Unfall.", sagte Charlie plötzlich. Ich hatte total vergessen, dass er auch noch da war. "Ich hätte es wissen müssen, dass du dich gegen mich stellst, Sam. Das hast du ja schon einmal getan.", sagte Leah und stürmte aus dem Wohnzimmer. Dann kloppfte es an der Tür. Sam, der am nächsten zur Tür stand, öffnete sie. Es waren Edward und Carlisle. "Hallo, Sam. Wo ist er?", sagte Carlisle höflich. "In seinem Zimmer.", sagte Sam und ließ die beiden ins Haus. Billy führte die beiden zu Jacob. "Sie hasst mich. Ich kann es ihr nicht verdenken.", flüsterte ich Seth zu. "Wer? Leah?", fragte er. Ich nickte. "Vergiss sie. Sie hat keine Ahnung. Sie hat es bestimmt nicht so gemeint.", sagte er aufmunternd. "Doch, sie hat es genauso gemeint, wie sie es gesagt hat.", gab ich zurück. "Ich kenne meine Schwester. Sie sagt vieles, was sie später bereut, wenn sie wütend ist.", entgegnete Seth. "Sie ist deine Schwester?", fragte ich erstaunt. Seth nickte. "Das wusste ich nicht.", sagte ich. Seth lächelte mich nur an. Dann schwiegen wir wieder. Nach einer Weile hörten wir schmerzerfüllte Schreie aus Jacob's Zimmer. Die Schreie gehörten Jacob. Er hatte Schmerzen. Ich griff nach Seth's Hand und vergrub meine Fingernägel in seine Haut, doch ihm schien es nicht zu kümmern. "Was machen die mit ihm?", flüsterte ich besorgt. Seth legte seinen freien Arm um mich. "Mach dir keinen Kopf. Carlisle weiß, was er tut.", sagte er behutsam. Ich nickte und entspannte mich ein wenig. Jacob's Schreie und Flüche erfüllten noch immer die Luft und ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht aufsprang und zu ihm eilte. Dann wurde es wieder still. Billy, Edward und Carlisle erschienen wieder im Wohnzimmer. Ich sah Carlisle erwartungsvoll an. "Wie geht es ihm?", fragte ich. "Soweit ganz gut. Er ist zur Zeit wieder bewusstlos. Die Schmerzen waren zu viel für ihn. Ich musste ihm die Knochen teilweise richten.", antwortete Carlisle sachlich, doch wie er das Wort "richten" ausgesprochen hatte machte mich misstrauisch. "Warum?", wollte ich wissen.  "Sie waren dabei, schief zusammen zuwachsen, wenn ich es nicht getan hätte, dann wären Jacob's Knochen schief zusammengewachsen.", erwiderte Carlisle. Er bedankte sich bei Carlilse, ehe dieser mit Edward das Haus verließ. Kurz darauf kam Leah aus der Küche und betrat wieder das Wohnzimmer. Sie stellte sich stumm in eine Ecke und sah finster in die Runde. Sie sagte jedoch nichts. Wir saßen noch eine Weile schweigend da, bis Billy es nicht mehr aushielt und nach Jacob sehen wollte. "Meinst du, dass Jacob wieder ganz gesund wird?", fragte ich Seth leise. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch er kam nicht dazu. "Das ist jetzt nicht wahr!", hörten wir plötzlich Jacob brüllen. Ich sah fragend in die Runde, doch niemand machte Anstalten nachzusehen, was los ist. "Ich bringe sie um, das schwöre ich!", brüllte Jacob weiter und ich fragte mich, wen er meinte. "Wie kann sie es wagen, Sara die Schuld zu geben? Sie hat keine Ahnung! Sara macht sich doch schon genug Vorwürfe!" Nun wusste ich, von wem er sprach und mein Blick huschte kurz zu Leah. Sie senkte den Kopf, denn alle anderen warfen ihr einen bösen Blick zu. "Dad, lass mich los! Ich werde ihr zeigen, was ich von ihrer Meinung halte! Leah, wenn du das hörst, lauf so schnell du kannst, denn ich werde dich jagen und umbringen!", schrie Jacob und ich bekam ein ungutes Gefühl. Ohne darüber nachzudenken, stand ich auf und stürmte zu Jacob's Zimmer. Als ich sein Zimmer erreichte stockte mir bei dem Anblick, der sich mir bot, der Atem. Jacob lag halb im Bett und sein war schmerzverzerrt. Er versuchte weiterhin aufzustehen, während Billy Schwierigkeiten damit hatte ihn davon abzuhalten. "Jacob! Bitte bleib liegen! Du musst dich schonen!", sagte ich schnell. Jacob's Miene erhellte sich, als er mich sah und ich wurde rot. Ich ging zu ihm rüber und legte meine Hände vorsichtig auf seine Schultern, denn ich wollte ihm nicht wehtun. "Sara.", sagte er leise. "Jacob, bitte. Du musst dich ausruhen.", flüsterte ich. Widerwillig ließ er sich von mir zurück ins Bett schieben. "Sara?", sagte Jacob leise. Ich drehte mich um und sah ihn an. "Ja, Jacob?", fragte ich. "Du bist nicht Schuld. Hör auf, dir das einzureden. Es war ein unglücklicher Unfall.", sagte Jacob. Ich schüttelte den Kopf . "Wenn ich nicht auf der Lichtung aufgetaucht wäre, dann hätte ich dich nicht abgelenkt und du wärst nicht verletzt worden.", erwiderte ich. "Du warst eine angenehme Ablenkung.", sagte Jacob und lächelte mich sanft an. Ich verstand nicht, was er damit meinte. Ich sah in fragend an und wollte zu einer Frage ansetzen, doch dann sah, dass er ziemlich fertig aussah. "Ruhe dich jetzt etwas, ja?", sagte ich stattdessen. Jacob nickte und schloss die Augen. Als ich mich umdrehte, um das Zimmer zu verlassen, merkte ich, dass Billy nicht mehr da war. Er war wohl schon raus gegangen, als ich mit Jacob gesprochen hatte. Als ich wieder ins Wohnzimmer trat, setzte ich mich wieder neben Seth auf das Sofa. Eine Weile später stand Charlie auf. "Ich werde dann jetzt mal verschwinden. Richtet Jacob gute Besserung von mir aus.", sagte er und wendete sich dann mir zu. "Kommst du?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. "Nein. Ich möchte noch etwas bleiben, wenn das okay ist.", sagte ich. Charlie nickte. Er verabschiedete sich und ging. Kurz darauf kamen Carlisle und Edward noch einmal vorbei und legten Jacob eine Infusion mit Morphium. Danach kamen sie ins Wohnzimmer. Ich sah sie erwartungsvoll an, denn ich wollte endlich ein paar Antworten auf meine Fragen. "Warum musstest du Jacob's Knochen richten? Und warum hast du das so merkwürdig betont?", fragte ich Carlisle sofort. "Naja, eigentlich musste ich Jacob's Knochen noch einmal brechen. Da er, wie du weißt ein Werwolf ist, verheilen seine Wunden sehr schnell. Seine Knochen waren teilweise schon schief zusammengewachsen, deshalb musste ich sie brechen, damit sie richtig zusammenwachsen können.", erklärte er mir. Ich nickte nur. "Ach, Sara?", sagte Carlisle plötzlich. "Ja?", fragte ich und sah ihn an. "Du müsstest ab und zu nachsehen, ob das Morphium richtig eingestellt ist. Durch Jacob's hohe Körpertemperatur verdampft es schnell und ich weiß nicht genau wieviel ich ihm geben muss.", sagte er. "Wie? Hat er etwa Fieber?", fragte ich verwirrt. "Nein. Werwölfe haben eine höhere Körpertemperatur, als normale Menschen.", sagte Edward schmunzelnd. Ich sah ihn stirnrunzelnd an. "Warum ich?", fragte ich nun wieder an Carlisle gerichtet. "Ich vertraue dir, Sara. Jacob übrigens auch. Wenn er zu starke Schmerzen hat, stellst du die Infusion am Rädchen einfach höher ein. Wenn er zu viel Morphium bekommt, stellst du sie niedriger ein.", erwiderte Carlisle. "Ich habe so etwas noch nie gemacht. Woher weiß ich, ob er zu viel Morphium bekommt?", fragte ich unsicher. "Jacob kann dir dabei helfen. Er wird dir schon sagen, wie er sich fühlt.", sagte Carlisle und lächelte mich an. Ich nickte. "Ich werde mein Bestes geben.", versprach ich. Jetzt nickte Carlisle. "Wir müssen dann jetzt auch wieder los.", sagte Carlisle und ging zusammen mit Edward zur Tür. "Mach dir nicht zu viele Sorgen. Jacob macht dir keinerlei Vorwürfe. Im Gegenteil.", sagte Edward zu mir, ehe er aus der Tür trat. "Wie hat er das gemeint?", fragte ich in die Runde. Alle zuckten mit den Schultern. Alle, außer Sam. Er sah mir tief in die Augen. "Ich glaube, ich muss dir da etwas erklären.", sagte er.

Mein Leben in ForksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt