Geschichten und Legenden

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Hey, meine Lieben !!!
Ich bin wieder da !! :-)
Das nächste Kapitel wurde zu lang, deshalb habe ich es in zwei Kapitel aufgeteilt :-)
Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass es euch gefällt

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"Und was wäre das?", fragte ich neugierig. Sam sah mich an. "Bevor ich es dir erkläre, solltest du erst einmal einige Sachen verstehen und über uns wissen.", sagte er und ich sah ihn fragend an. "Unsere Legenden.", fuhr er fort. Ich runzelte die Stirn. "Was für Legenden?", wollte ich wissen. "Wie wir zu dem wurden, was wir heute sind, zum Beispiel.", entgegnete Sam und sah mich eindringlich an. "Okay, ich höre.", sagte ich. Sam lächelte und schüttelte dann den Kopf. "Für das Erzählen unserer Legenden ist Billy zuständig.", erklärte er mir. Ich sah sofort zu Billy und er seufzte. "Na gut. Ich werde dir alles erklären.", sagte er schließlich und sah mich sanft an. "Ihr wollt ihr tatsächlich unsere Geheimnisse anvertrauen? Habt ihr sie noch alle? Wir kennen sie doch überhaupt nicht! Reicht es denn nicht, dass sie weiß, was wir sind?", mischte sich Leah plötzlich ein. "Leah, sei still.", sagte Sam ernst. Leah funkelte ihn böse an, sagte jedoch nichts. "Ich werde es niemanden erzählen, versprochen.", sagte ich schnell. Sam sah mich sanft an. "Das wissen wir.", sagte er. Dann wandte er sich Billy zu. "Billy?" Billy nickte und sah mich an. "Die Quileute waren schon immer ein kleines Volk, das sind wir auch heute noch. Aber wir sind nie verschwunden. Das kommt daher, dass wir schon immer etwas Magisches im Blut hatten. Es war nicht immer die Magie der Verwandlung - die kam erst später. Zunächst waren wir Geisterkrieger." Ich runzelte verwundert die Stirn, aber ich sagte nichts, da ich Billy nicht unterbrechen wollte. "Am Anfang ließ sich unser Stamm in der Bucht nahe der Klippe von La Push nieder. Wir wurden Fischer und geschickte Schiffsbauer. Der Stamm war klein und in der Bucht gab es viele Fische. Immer wieder kamen andere Völker, die es auf unser Land abgesehen hatten. Eines Tages griff ein größerer Stamm uns an und wir nahmen unsere Schiffe und flohen. Unser damaliger Häuptling Kaheleha machte sich in dieser Notlage die magischen Kräfte zu nutze, um unser Land zu verteidigen. Er war nicht der erste Geisterkrieger, doch an die Geschichten vor seiner Zeit erinnern wir uns nicht. Wir wissen nicht mehr, wer als Erster diese Macht entdeckte, oder wie sie bis dahin eingesetzt wurde. Kaheleha und all seine Krieger wurden Geisterkrieger. Sie verließen das Schiff - nicht ihre Körper, sondern ihr Geist. Ihre Körper ließen sie auf dem Schiff zurück, wo sie von den Frauen bewacht wurden. Als Geist gingen sie zurück in die Bucht. Körperlich konnten sie dem feindlichen Stamm nichts anhaben, doch sie hatten andere Mittel. Die Geschichten erzählen uns, dass sie heftige Winde in das Lager ihrer Feinde blasen konnten, und sie konnten den Wind so heulen lassen, dass ihre Feinde große Angst bekamen. Die Geschichten erzählen auch, dass die Tiere sie sehen und verstehen konnten. Die Tiere hörten auf sie. Kaheleha und seine Geisterarmee richteten unter den Eindringlingen Verwüstung an. Ihnen gelang es, die Hunde gegen ihre Besitzer zu wenden und außerdem trieben sie scharenweise Fledermäuse in den Klippen zusammen. Die Hunde und die Fledermäuse siegten. Die Überlebenden des feindlichen Stammes stoben auseinander und sagten, es liege ein Fluch über unsere Bucht. Die Geisterkrieger ließen die Hunde wieder frei und kehrten zu ihren Körpern und ihren Frauen zurück. Die benachbarten Stämme, die Hoh und die Makah, schlossen Verträge mit den Quileute, da sie Angst vor unserer Magie hatten. Mit ihnen lebten wir in Frieden. Wenn ein Feind uns angreifen wollte, wurde er von den Geisterkriegern vertrieben. Generationen später kam der letzte große Geisterhäuptling Taha Aki. Er war ein friedlebender Mann. Sein Volk war zufrieden, doch es gab einen Geisterkrieger, der unzufrieden war, denn er wollte unsere Kräfte dazu einsetzen, um das Land zu vergrößern. Dieser Krieger war Utlapa." Seth schnaupte verächtlich. Ich sah ihn an und er tat so, als müsste er sich übergeben. Ich kicherte leise und sah wieder zu Billy. Billy überging die kleine Störung und erzählte einfach weiter. "Utlapa war einer von Taha Aki's stärksten Geisterkriegern. Taha Aki wusste von den Träumen Utlapa's, denn wenn die Krieger sich in Geister verwandelten, konnten sie die Gedanken der anderen lesen. Utlapa wurde von Taha Aki aus dem Stamm verbannt. Eines Tages, als Taha Aki seinen Körper verließ, um sein Volk zu bewachen, schlüpfte Utlapa in Taha Aki's Körper, tötete seinen eigenen und gab sich schließlich als Taha Aki aus. Der falsche Häuptling führte Neuerungen ein und verbot dem Stamm sich in Geisterkrieger zu verwandeln, damit Taha Aki keine Chance hatte die Wahrheit zu erzählen. Verzweifelt beschloss Taha Aki dies alles zu beenden. Er wollte versuchen seinen Körper zu töten. Er holte einen wilden Wolf aus den Bergen, doch Utlapa versteckte sich hinter seinen Kriegern, sodass der Wolf versehentlich einen jungen Krieger tötete, der den falschen Häuptling beschützte. Taha Aki schickte den Wolf wieder fort. Die Geschichten erzählen, dass es nicht einfach war ein Geisterkrieger zu sein. Es war eine Last und ein Opfer. Körperlos zu sein war verwirrend, unangenehm und erschreckend. Taha Aki war nun so lange ohne seinen Körper, dass er sehr große Qualen litt. Der Wolf folgte Taha Aki und konnte seine Qual nicht mit ansehen, und erlaubte ihm in seinen Körper zu schlüpfen. So vereint kehrte Taha Aki mit dem Wolf ins Reservat zurück und versuchte alles zu erklären. Doch die Menschen liefen voller Angst davon und die Krieger begegneten ihm mit ihren Lanzen. Utlapa hielt sich natürlich zurück. Taha Aki griff seine Krieger nicht an. Er ließ seine Augen sprechen und versuchte die Lieder des Volkes zu heulen. Allmählich begriffen die Krieger, dass der Wolf kein gewöhnliches Tier war. Ein älterer Krieger, ein Mann namens Yut, wurde schnell zum Geisterkrieger. Taha Aki erzählte Yut die Wahrheit, doch als Yut wieder in seinen Körper sprang, wurde er von Utlapa umgebracht, bevor er die Wahrheit verbreiten konnte. Taha Aki war voller Trauer, Wut und Liebe zu seinem Volk. Wut, die zu gewaltig und menschlich für den Wolf waren. Er zitterte und verwandelte sich vor allen in einen Menschen. Mit seiner, und der Kraft des Wolfes konnte er den Geist des falschen Häuptlings erdrücken. Taha Aki lebte weiter in dieser Menschengestalt, doch immer wenn Feinde kamen verwandelte er sich in einen Wolf und beschützte das Volk. Auch seine Söhne bemerkten bald, dass sie sich in einem bestimmten Alter in Wölfe verwandeln konnten. So entstand das Rudel der Quileute. Als Taha Aki seine dritte Frau fand, verwandelte er sich nicht mehr, sodass er mit ihr sterben konnte. Die Wölfe waren alle unterschuedlich, denn sie waren Geisterwölfe und spiegelten den Mann wieder, der darin steckte." Billy sah mich an. Als ich den Blick durch die Runde schweifen ließ, bemerkte ich, dass sie mich alle ansahen, sogar Seth. "Deswegen habt ihr alle verschiedene Fellfarben.", sagte ich schließlich. Sam lachte leise. Ich sah ihn an und er nickte. "Aber wir haben noch andere Eigenschaften.", sagte er. "Ach, wirklich? Welche denn?", fragte ich neugierig. "Im Großen und Ganzen behalten wir unsere Eigenschaften, die wir schon als Mensch hatten, aber wir bekommen auch einige dazu.", entgegnete Sam. Ich verdrehte die Augen und sah ihn auffordernd an. Sam lächelte. "Wir besitzen zum Beispiel vierundzwanzig Chromosomen.", sagte er. "Sam, ich bin hier nicht im Biologieunterricht!", herrschte ich ihn ungeduldig an. Alle lachten, sogar Billy und Leah. "Ist ja gut.", lachte Sam. "Wir altern nicht, wenn wir uns regelmäßig in Werwölfe verwandeln. Erst, wenn wir uns eine längere Zeit nicht verwandeln, beginnt sich der Alterungsprozess wieder zu normalisieren.", sagte Sam. "Wow.", machte ich nur. Mir fiel Taha Aki ein. "Wenn wir wütend sind verwandeln wir uns, bis wir es kontrollieren können.", sagte Sam und sah kurz zu der Frau herüber, die ich nicht kannte. Ich folgte seinem Blick. Sie war schön, auch wenn ich nur die Hälfte ihres Gesichts sah. "Wir sind sehr groß, haben eine hohe Körpertemperatur, sind ungewöhnlich schnell und stark, haben einen ausgeprägten Geruchssinn und unsere Wunden heilen sehr schnell, aber das hat dir Carlisle ja schon erklärt.", zählte Sam weiter auf. "Wie hoch ist eure Körpertemperatur?", fragte ich. "Immer so um die dreiundvierzig Grad.", antwortete Sam. "Im Winter also schön kuschelig warm.", sagte ich und alle lachten. "Hast du etwa nicht gemerkt, dass Seth sehr warm ist?", fragte mich Sam. "Oh, darauf habe ich ehrlich gesagt gar nicht geachtet.", gab ich perplex zu. Wieder lachten alle. "Du hast gar nicht gemerkt, wie heiß ich bin. Das verletzt mich sehr.", sagte Seth gespielt beleidigt. Ich kicherte leise. "Es tut mir wirklich leid, Seth. Aber bei dem, was heute alles passiert ist, habe ich das nicht registriert." Seth sah mich an und lächelte sanft. "Stimmt. Ich verzeihe dir.", sagte er. "Danke.", sagte ich aufrichtig und umarmte ihn. Jetzt spürte ich Seth's Wärme und war dankbar dafür. Sie hatte etwas tröstliches.   "In der Geschichte von Billy hieß es, ihr konntet die Gedanken der anderen lesen. Ist das heute immer noch so?", fragte ich, nachdem ich mich von Seth gelöst hatte. Sam nickte. "Also habt ihr alle die gleiche Fähigkeit, wie Edward.", sagte ich langsam. "So ist das nicht, Sara. Wir haben diese Fähigkeit nur, wenn wir in Wolfsgestalt sind. Außerdem können wir nur die Gedanken unseres Rudels lesen.", erklärte Sam mir. "Achso.", machte ich und nickte. In meinem Kopf ratterte es förmlich, da ich so viel zu verarbeiten hatte. "Und was dir wahrscheinlich nicht gefallen wird, ist die Tatsache, dass Vampire unsere natürlichen Feinde sind.", sagte Sam und riss mich aus meinen Gedanken. Ich riss erschrocken die Augen auf. "War das etwa auch schon immer so?", fragte ich. Sam schüttelte den Kopf. "Und wie kam das dann? Und warum bekämpft ihr die Cullens nicht?", wollte ich wissen, denn immerhin hatten sie mit den Cullens Seite an Seite gekämpft. "Dafür müsste ich dir die Legende der dritten Frau erzählen.", sagte Billy plötzlich. Ich sah ihn an und nickte. "Ich würde sie gerne hören.", entgegnete ich. "Bist du dir sicher? Du hast mit der ersten Geschichte und den Eigenschaften schon sehr viel zu verarbeiten.", gab Billy zu bedenken. Ich nickte und ignorierte meinen pochenden Kopf. "Ich möchte sie hören. Du bist sehr gut im Erzählen, Billy.", sagte ich. Billy seufzte, lächelte jedoch.

Mein Leben in ForksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt