Kapitel 94

122 7 0
                                    

Bei Y/N

Als Y/N das Haus verließ, ging sie die einsamen Straßen entlang, bis sie auf einen Meer traf. Sie setzte sich auf einer der vielen Felsen und versuchte, durch das Meeresrauschen einen kühlen Kopf zu bekommen.

„W-Was sollte das alles?" sprach sie leise und stand vom Felsen auf, um weiterhin zu spazieren. Auf einmal lief sie schräg gegen einen Baum und spürte ihre Hand bluten, jedoch ignorierte sie es und ging weiter, bis sie eine Bank entdeckt hat, auf der sie sich hinsetzen könnte und über alles nachdachte.
Während sie in ihren Gedanken vertieft war, hörte sie Schritte auf sie zukommen. Nach nicht mal eine Minute hörte Y/N nichts mehr, was sie ebenfalls sehr aufmerksam ließ und weiterhin vortäuschte, von nichts Wind bekommen zu haben. Erneut hörte sie Schritte, die sie immer und wieder näher kamen.

„Y/N?" Sofort konnte Y/N die Stimme zu einer bestimmten Person zuordnen, jedoch entschied sie sich, keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Aus ihrem Blickwinkel sah sie ihren Vater, der sich auf die Bank hinsetzte und auf das Meer blickte.

„Wir müssen reden." Y/N sah Ging keinesfalls in die Augen, jedoch drehte sie sich zu seiner Richtung, als er ihre Hand zu seiner Richtung zog.

„Erinnerst du dich nicht mehr daran, als ich dir bei deiner ersten Verletzung beibrachte, wie man seine Blutung stoppt?" fragte Ging lachend und nahm seinen Schal, um die Blutung zu stoppen. Während er den Schal um Y/N's Hand wickelte, beobachtete sie ihren Vater bei jedem Schritt und erkannte sein vertrautes und sanftes Lächeln. Nachdem Ging fertig war, zog Y/N ihre Hand zu sich und blickte erneut zum Meer.

„Ich wollte mich persönlich bei dir entschuldigen. Bitte verzeih mir all das, was ich dir und deinem Bruder nicht erfüllen konnte. Desgleichen möchte ich dich wissen lassen, dass ich dir dankbar bin. Du hast Gon zu einem guten Jungen erzogen." Ging blickte zu Y/N und sah ihre Tränen, die Y/N rasend wegwusch. Im nächsten Moment stand Y/N von der Bank auf und hatte geplant, sich von ihrem Vater zu entfernen, jedoch hielt er sie davon ab, indem er sie rief.

„Würdest du mich kurz in die Augen schauen, bitte?" Langsam drehte sich Y/N zu ihn und blickte in seinen Augen.

„H-Hast du all das ernst gemeint, was du gesagt hast?" fragte Y/N dreist und spürte ihre Emotionen kommen, weshalb sie ihren Kopf senkte.

„Woher soll ich wissen, dass du uns wirklich nicht verlassen möchtest? Hast du überhaupt die leiseste Ahnung, was Gon und ich durchmachen mussten?! Ich musste bei der Mafia arbeiten, damit Gon und ich mit unseren Lohn leben können. Dann wurden wir getrennt und ich..."

Ging war von den Worten seiner Tochter fassungslos und hörte den qualvollen Ton in ihrer Stimme.

„Ich dachte, er würde nicht mehr unter uns weilen, weil man mir dies sagte. Als wir uns dann wiedersahen, spürte er pure Mordlust und...und..." Y/N wusch ihre Tränen und versuchte, sich zu beruhigen.

„Was hat das jetzt für einen Sinn, dir das alles zu erzählen?" flüsterte Y/N vor sich, jedoch bekam Ging mit, was sie kommentierte.

„Du warst bei dem Feuervorfall dabei, liege ich richtig?" Mit geweiteten Augen erhob Y/N ihren Kopf und sah ihren Vater auf sie zukommen.

„Y/N." Ging platzierte seine rechte Hand auf Y/N's Hinterkopf und zog sie zu sich. „Ich werde bei dir bleiben und dich nicht mehr verlassen, versprochen." Und wieder begann Y/N zu weinen und ließ sich von ihrem Vater umarmen.

„Du hast dich zu so ein starkes Mädchen entwickelt, Y/N."

„Das stimmt doch nicht. Ich habe es nicht geschafft, meine Gefühle bis zum Ende weiter zu unterdrücken." Sprach Y/N schluchzend und ließ ihren Kopf auf Ging's Schulter fallen.

„Y/N, Gefühle zeigen macht keinen schwach. Ich bitte dich als deinen Vater, nicht nach dieser Einstellung zu leben." Kommentierte Ging und löste die Umarmung. „Wir sollten zurückkehren. Die Jungs bereiten das Abendessen vor." Y/N nickte, kehrte mit Ging zurück und aß mit den Jungs das Abendessen gemeinsam.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

680 words.

my soft spot, feitan x readerOù les histoires vivent. Découvrez maintenant