-Unschuldsengel-

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Am nächsten Tag vor der Schule klinkte sich Amber in unsere Dreiergruppe mit ein.

„Hey Jungs.", begrüßte sie uns, als wäre es ganz normal. Caine war ihr Ex und ich nicht gerade ihr größter Fan, deshalb blickten wir sie alle nur skeptisch an.

Ihr blondes Schoßhündchen stand ebenfalls neben ihr.

„Ich habe von deiner Party gehört Jace.", wandte sie sich mit ihrer zuckersüßen Stimme an mich. „Deshalb wollte ich nur noch mal sicher stellen, dass meine Freundin hier als meine Begleitung auch mitkommen darf."

„Skyler.", stellte diese sich vor. Als ob das irgendwen hier interessierte.

Mit einem Blick auf Caine setzte ich gerade zum Antworten an, da plapperte Amber auch schon weiter.

„Oh schon so spät, ich muss zu Sport. Wir kommen dann auf die Party und bringen auch ein Fass Bier mit versprochen. Tschüssi."

Mit wackelnden Ärschen verschwanden sie schließlich Richtung Turnhalle.

„Hat die sich und ihre Freundin grade selbst eingeladen?", fragte Mase ungläubig in die Runde.

Wir fingen alle gleichzeitig an zu lachen. Unfassbar, dass sie so selbstbewusst war und vor allem, dass es auch noch funktionierte.

Jetzt bestand die Herausforderung aber darin Brooke einzuladen. Sie würde ganz bestimmt ablehnen.

Um meinem Glück ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, wandte ich mich als erstes an Alec.

„Na. Kommst du am Freitag zur Party?", hakte ich nach als wir uns im Schulhaus begrüßten. Caine und Mason waren bereits Richtung Klassenzimmer unterwegs.

„Gerne.", erwiderte er und grinste. Ich wartete einen Moment und tatsächlich: Mit etwas zerknirschtem Ausdruck fragte er, ob auch Brooke kommen könne.

Der Typ tat mir fast schon leid. Alec war sowas von verschossen in sie, das sah sogar ein Blinder.

„Ja, ich werde sie später eh fragen.", sagte ich ehrlich. Dann legte ich meinen Arm kumpelhaft um seine Schultern. „Ey, Bro. Du nimmst es ja nicht so schwer, wenn ich ehrlich bin, oder?"

„Ne, wieso?"

Alec wirkte mit seinen schwarzen Haare und den blauen Augen immer wie ein Unschuldsengel und manchmal war er auch echt ein bisschen zu lieb, sodass er mir fast leid tat.

„Da ich Augen im Kopf habe, weiß ich, wie sehr du auf die kleine B stehst.", fing ich an.

Er schluckte.

„Aber da du mein Freund bist, seh ich ungern zu, wie du so leidest. Du bist voll in der Friendzone, das merkt man leider, deshalb solltest du vielleicht über sie hinwegkommen."

Da das stimmte, fühlte ich mich auch nur ein kleines bisschen schlecht.

Einen Moment schaute er mich nur an und nickte dann zaghaft.

Aufmunternd klopfte ich ihm auf die Schulter und ließ ihn schließlich stehen.

Als dann endlich Französisch anstand, legte ich mir schon mal bereit, wie ich am besten mit Brooke reden sollte.

Mein Mauerblümchen Where stories live. Discover now