-heiß und kalt-

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Es dauerte eine Ewigkeit bis Caine endlich was Neues für mich hatte und gleichzeitig ging es mir viel zu schnell.

„Roden.", sagte er als wir in nach der Schule in meinem Auto saßen.

„Was?" Verwirrt musterte ich ihn.

„Enisa Anne Roden. Sie hat geheiratet." Sein Gesichtsausdruck wurde weicher. „Tut mir leid."

Mein Blick war stur auf die Straße gerichtet. Seine Hand auf meiner Schulter spürte ich kaum. „Was hast du noch?"

„Sie lebt mit diesem reichen neuen Ehemann in Jensen Beach. Zwei Stunden entfernt." Caine fummelte in seiner Hosentasche nach einem Zettel. „Das ist ihre Nummer zuhause."

Seltsamerweise fühlte sich das illegal an, was es wahrscheinlich auch war.

„Das hat er alles in 4 Tagen rausbekommen?", hakte ich ungläubig nach.

„Mein Dad ist wirklich sehr gut mir ihm befreundet und du gehörst ja quasi zur Familie.", meinte er und lächelte leicht. Danach war mir gerade echt nicht zumute.

„Willst du das echt machen Bruder? Du siehst nicht bereit aus.", hakte mein bester Freund vorsichtig nach.

„Hier geht es nicht um mich.", erwiderte ich trocken und startete den Motor.

Langsam drehte Caine sein Gesicht weg und gab es auf. Er kannte mich und wusste, wenn ich nicht über etwas reden wollte, dann bekam man auch nichts aus mir heraus.

Der Rest der Fahrt verlief schweigend, bis ich ihn absetzte.

„Danke.", brachte ich hervor, als er gerade ausstieg.

Jetzt beugte er sich nochmal auf Augenhöhe zu mir runter, während er sich mit einer Hand am Autodach stützte. „Kein Ding, das weiß du doch.", winkte er ab. „Willst du noch mit rein und zocken?"

„Nein, alles gut. Wir sehen uns!", lehnte ich ab.

„Bis dann!", gab er zurück, bevor ich jetzt zu mir nach Hause fuhr.

Naja, wenn das wirklich eins war, denn ich hatte mich noch nie irgendwo zuhause gefühlt.

Mona war zum Glück selbst noch in der Schule, sodass ich mit meinen Gedanken allein sein konnte.

Unruhig lief ich im Wohnzimmer hin und her.

Eigentlich sollte ich sofort anrufen, doch diese Entscheidung war so groß, dass ich so oft meine Meinung änderte.

Konnte ich das einfach tun? Nein. Aber ich musste es doch irgendwie.

Wie lange hatte ich auf den Moment gewartet endlich jede von diesen Millionen Fragen zu stellen, die ich mir schon tausend mal selbst gestellt hatte?

Auch wenn ich immer die Antworten kennen wollte, hatte ich so Angst, dass sie mir nicht gefallen würden.

Wenn sie extra nichts von mir wissen wollte? Sie hatte doch nie den Kontakt zu uns gesucht. Mich quälte es so sehr.

Was, wenn sie mich ablehnte? Es würde sein, als ob sie wieder verschwand.

Jetzt hatte ich endlich eine Verbindung zu ihr. Wie lange würde diese halten?

Und wie konnte ich etwas vermissen, dass ich eigentlich nicht einmal hatte?

Zum zehnten mal wählte ich die Nummer - und legte wieder auf bevor es wählte.

Meine Gedanken machten mich wahnsinnig, sodass ich den Fernseher anstellte. Diese Stille war kaum auszuhalten.

„Jacy?"

Mein Mauerblümchen Where stories live. Discover now