-unerschütterlicher Optimismus-

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Es dauerte eine halbe Ewigkeit Caine's Haus am Stadtrand zu erreichen. Der Bau glich sehr dem in Miami. Sein Vater hatte wohl bestimmte Vorlieben.

Ich klingelte und spürte wie sich Brooke neben mir anspannte.

„Hey.", begrüßte uns Caine mit einem fetten Grinsen im Gesicht, wie es üblich war.

Obwohl ich das in letzter Zeit wenig zu Gesicht bekommen hatte. Dafür gab ich mir selbst die Schuld, schließlich hatte ich die Stimmung runtergezogen.

Jetzt hatte er es aber mal wieder geschafft mich aufzumuntern.

Anerkennend klopfte ihm kurz auf die Schulter und trat durch die Tür ein, worauf mir B folgte.

Mir entging auch das folgende nicht.

„Hi, ich bin Mateo." Stellte dieser sich vor und streckte Caine die Hand entgegen.

„Caine.", stellte dieser sich ebenfalls vor und ich hörte seine Verunsicherung in diesem einzigen Wort. Er schüttelte Mateo die Hand und ich wusste sofort, der gefiel ihm.

Ich hatte Mühe mein offensichtliches Schmunzeln zu verbergen.

Das Haus hatte eine ziemlich hohe Decke und im Eingangsbereich war direkt die Treppe nach oben.

Die Fliesen und die Stufen bestanden aus hellem Granit.

Es gab keine weiteren Räume im Erdgeschoss also gingen wir nach oben, wo sich der Boden zu graubraunem Holz änderte.

Ich ging voraus und öffnete eine Tür vorne rechts. Dahinter lag ein kleines Wohnzimmer mit Fernseher in der Wand, Kamin darunter und einer kleinen Couch.

Der Raum war sonst eher spärlich eingerichtet. Bis auf den kleinen Couchtisch und den Teppichboden, gab es kaum etwas Auffallendes.

Gefiel mir. Klein aber kuschelig. Perfekt für ein Gespräch mit B.

Seit ich sie erblickt hatte schrien alle meine Körperzellen nach ihrer Berührung.

„Wir sind gegenüber im Heimkino, ihr wollt sicher erstmal reden.", sagte Caine schnell. Er hatte nur den Kopf zur Tür reingesteckt.

Zwar mochte ich, dass er so unterstützend gegenüber B's und meiner Privatsphäre war, doch sicherlich agierte er nicht ganz uneigennützig.

Wieder musste ich ein Schmunzeln unterdrücken.

Als die beiden verschwunden waren, setzten wir uns nebeneinander auf die Couch.

„Caine's Eltern sind echt super reich oder?", fragte Brooke fast lachend.

Als Antwort lächelte ich nur ein wenig und musste daran denken, wie ich trotz des Reichtums meines Vater's immer arm dran gewesen war.

„Was führt dich nach England Jace? Die Schule ist doch noch nichtmal vorbei.", hakte sie nun nach.

Ach, mein Mauerblümchen scherte sich immer um meine Bildung.

Jedoch hatte ich keine Lust auf mein ziemlich wahrscheinliches Durchfallen zu besprechen. Der Abschluss hatte sich für mich eh erledigt, egal ob ich noch zwei Monate zur Schule ging oder nicht.

„Was glaubst du denn? Das ich einen Kurztrip nach England mache, weil mir mal so danach ist?", fragte ich stattdessen zurück und zog die Augenbrauen hoch.

„Könnte ich mir auch vorstellen.", murmelte sie und grinste, worauf ich sie leicht vorwurfsvoll musterte. Kapierte sie nicht, dass ich sie einfach hatte sehen müssen?

Jedoch sagte ich nichts und lehnte mich mit verschränkten Armen hinterm Kopf zurück.

Für die nächsten Worte konnte ich sie nicht direkt ansehen. Die gute Verbindung, die ich mit meinen Gefühlen aufgebaut hatte, war durch den letzten Monat flöten gegangen.

Mein Mauerblümchen Where stories live. Discover now