Capitolo 15

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Unzählige Männer vor mir und die verschiedensten Waffen werden gerade rein gebracht. Dankend sah ich zu Alessandro, weswegen er mir ein Kuss auf die Stirn gab. Wir liefen weiter rein in den Vorgarten und es dämmerte schon.

Alessandro legte sein Arm um meine Hüfte, wir blieben stehen und sahen dabei zu, wie die Waffen reingetragen werden. Lächelnd sah ich zu ihm hoch und sah dieses Funkeln in seinen Augen, was nur mir galt. Und ab hier war alles wie in Zeitlupe.

Seine Mundwinkel zuckten, doch sanken sich wieder schnell und er sah erschrocken auf meine Brust. Stirnrunzelnd sah ich runter und plötzlich wurde das Atmen schwerer. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und meine Lungen verengten sich. Der rote Lichtstrahl auf meiner Brust und dann ertönte der Schuss.

Ich spürte Alessandro's Arme, die mich wegzogen, doch es war schon zu spät. Die Kugel flog durch meine Brust und meine Beine gaben auf. Die Männer verteilten sich um uns herum, doch ich nahm es nicht mal war. Alessandro ging mit mir auf die Hocke und legte seine Hand an die Wunde. Meine Augenlider flatterten und mich überkam die Müdigkeit.

„Ruft Fernando an." brüllte Alessandro zittrig. „Miguel." brüllte er weiter und ich sah Tränen in seinen Augen. Gedämpft nahm ich das erschrockene Gekreische von meinen Schwestern noch wahr und spürte nichts mehr, was mir angst machte.

„Alessandro." krächzte ich, er nickte und sah auf meinen Mund, aus dem Blut floß. Er wimmerte. „Ich fühl nichts mehr." wimmerte ich ebenfalls und er wimmerte noch mehr, was mein Herz für diesen Mann schneller schlagen ließ.

„Ich weiß, Amore mio." sprach er mit brüchiger Stimme. „Fernando kommt gleich, halte durch" sprach er weiter und ich merkte, wie schwer meine Augenlider werden. „Ich will noch nicht sterben." brachte ich hervor. „Halte durch, halte einfach durch" bat er, meine Augen versuchte ich schwer offen zu halten.

„Romea." sprach er panisch. „Bleib bei mir." wiederholte er sich immer wieder. Ich nahm ein Atemzug, der mir alles andere raubte.

Alles an meinem Körper fühlte sich taub an und ich nahm nichts mehr war. Alles wurde schwarz.

Alessandro
„Miguel" brüllte ich und wimmerte armselig vor mich hin, als ich ihre geschlossenen Augen sah. Ihre blassen Augenlider und Lippen, stehlen mir den Atem. Schluchzend versteckte ich mein Kopf in ihrer Halsbeuge und hörte sie plötzlich nicht mehr atmen. Panisch ging ich zurück und sagte immer wieder ihren Namen.

„Merda, hilft mir." brüllte ich wie verrückt, ich sah Scheinwerfer auf ihr Anwesen zu rasen und anschließend Fernando aussteigen. Mit schnellen Schritten kam er auf uns zu und kniete sich hin.

„Sag mir, dass sie es überlebt." bat ich wimmernd, wortlos sah er sich die Wunde an und ich ließ mich einfach verzweifelt auf den Boden ab. Mit meinen Händen ging ich durch meine Haare und konnte meine Tränen nicht zurück halten.

Hinter mir hörte ich die Schluchzer von ihren Schwestern nur gedämpft. Ich traute mich gar nicht hinzusehen, ich konnte nicht hinsehen. Verzweifelt ging ich durch mein Gesicht und hörte das Fernando sprach. „Bringt sie runter." zittrig atmete ich ein und hörte Miguel mein Namen rufen.

„Nicht jetzt." flüsterte ich kaum hörbar. „Mr. Santoro wir haben den Schützen." abrupt schoss mein Gesicht nach oben und ich spürte pure Wut in mir. Als mein Blick Romea traf, die von einem der Männer weggetragen wurde, stand ich schnell auf und lief zu ihr. „Lebt sie?" fragte ich leise an Fernando gewandt, der neben ihr her lief.

Es ist als wäre die Welt stehen geblieben, sehnsüchtig wartete ich auf die Antwort, doch sie kam nicht. Als würde er sich alle Zeit der Welt lassen, um zu antworten.

„Sie atmet schwach. Die Kugel ist aber nur wenige Zentimeter neben ihrem Herz, mach dich auf das schlimmste gefasst." sprach er, ehe er davon lief. Wie in Trance starrte ich ihm hinterher, stumm liefen mir die Tränen und ich lief Blind vor Wut zu dem Schützen. Wenige Meter vor ihm holte ich schon aus und sah, wie er einfach zu Boden fiel. Ich hockte mich zu ihm herunter und packte ihn am Kragen.

„Wer hat dich geschickt?" brüllte ich und holte nochmal aus. „Wer?" brüllte ich nochmal, da er mir keine Antwort gab. Meine Hand streckte ich nach oben zu Miguel aus, der meinem stummen Befehl folgte und mir eine Waffe in die Hand drückte. Ich schoss zwischen seine Beine und er schrie.

„Wer dich geschickt hat, habe ich gefragt." sprach ich unter zusammen gebissenen Zähnen, so dass mein Kiefer schon schmerzte. „Rodríguez." krächzte er, kurz schloss ich die Augen und dachte mir das schon. „Bringt ihn runter in den Keller." knurrte ich an Miguel gewandt und wandte mich ab.

Als ich Romina sah, die ihre Schwester auf dem Boden tröstete, setzte mein Herz für paar Schläge aus. Zittrig atmete ich ein und lief zu ihnen rüber. Bitterlich weinten die beiden, was mir sogar im Herzen wehtat. Ich hockte mich zu ihnen und sah, wie Romina langsam ihr Gesicht hob.

„Ihr solltet rein." sprach ich leise „Wer war es?" fragte sie krächzend. „Rodríguez." murmelte ich und sah, wie sie die Augen schloss. „Geht hoch." „Finde ihn, Alessandro." bat Romina, während unbeschreibliche Wut in ihren Augen aufblitzte. Langsam nickte ich und half beiden hoch, während Rosa ununterbrochen weinte.

„Ich will zu ihr." schluchzte Rosa, langsam schüttelte ich den Kopf und würde das den beiden niemals antun. „Später." murmelte ich. „Sie wird es nicht überleben?" fragte Rosa leise, was mich stark schlucken ließ. „Ich weiß es nicht." sprach ich wahrheitsgemäß und sah, wie die beiden zittrig einatmeten.

Zurück in Sizilien, AmoreWhere stories live. Discover now