Capitolo 21

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Als wir es langsam geschafft hatten uns zu lösen und ich sie von ihren Fesseln befreit hatte, standen wir hastig auf und liefen zum Eingang. Ihre Hand nahm ich in meine und schob sie die Treppen hoch. Als wir in einen der SUV's einsteigen wollten, blieb sie stehen und sah sich um.

„Wo ist Álvaro?" fragte sie, schwach lächelte ich sie an und legte erneut meine Hände an ihre Wange. „Keine sorge, Tesoro. Er ist Tot." sprach ich sanft, erschrocken sah sie zu mir und lief einige Schritte rückwärts.

„Was?" hauchte sie. „Wer hat ihn umgebracht?" hackte sie weiter nach. „Lucretia, er ist Tot ich habe ihn selber umgebracht." versicherte ich ihr.

„Du?" fragte sie leise, verwirrt sah ich sie an und lief zu ihr rüber. Plötzlich wich sie ein Schritt aus, was mein Herz in tausend Stücke riss. „Du hast Álvaro umgebracht?" schrie sie schon fast und erneut floßen Tränen aus ihren Augenwinkeln.

„Ich liebe ihn, Romea." rief sie, erschrocken und verletzt wich ich ein Schritt zurück. Alessandro's Hand spürte ich auf meiner Hüfte und er strich beruhigend meine Seiten entlang. Mein Körper bebte. Ob vor Wut, dass Álvaro nicht gelogen hatte oder ob vor Trauer, dass sie mich seit 18 Jahren nicht gesehen hatte und mich deswegen anschrie, dass ich ihren Entführer getötet hatte.

„Lucretia, er hat dich entführt." „Es war sein Vater" zischte sie mich mit ihrem Tränen überströmten Gesicht an, schwer schluckte ich den Kloß in meinem Hals runter und konnte nicht glauben, dass sie so mit mir sprach.

„Das kannst du doch nicht ernst meinen." wimmerte ich verzweifelt, kopfschüttelnd sah sie mich zornig an und sah sich erneut um. „Wo ist er, Romea?" „Er ist Tot, Lucretia. Er ist dein beschissener Entführer und du schreist mich wegen ihn an, nach dem du mich 18 Jahre nicht gesehen hast?" brüllte ich sie an und mehr Tränen floßen mir die Wangen runter.

„Ich liebe ihn." brüllte sie zurück, erneut wich ich ein Schritt zurück und schüttelte den Kopf. „Das bist nicht du." stellte ich fest, spöttisch lachte sie und mein Herz brach erneut.

„Du hast mich 18 Jahre nicht gesehen und du sagst das bin nicht ich?" fragte sie ironisch, entschlossen schüttelte ich den Kopf. „Das bist nicht du. Egal wie lange es her ist, du könntest dich nicht in so eine Person verändern. Du bist krank, Lucretia. Und das meine ich ernst, du bist psychisch instabil." sprach ich ernst.

„Fick dich Romea, verschwinde von hier." brüllte sie, abrupt begann ich zu wimmern und wurde sofort an Alessandro's Brust gedrückt. Ich krallte mich in seine Lenden fest und konnte es nicht glauben. Das alles. Die ganzen Verletzungen, Entführungen. Damit Lucretia mich anschreit? Ich habe die Hölle durchgemacht und Alessandro wegen mir ebenfalls. Und dann das? Ich weiß, dass sie nichts dafür kann und dass sie Psychisch nicht mehr Stabil ist, doch es verletzt mich trotzdem.

Beruhigend strich er mir über die Haare, ich hörte, dass Lucretia sich entfernte, was mich dazu brachte mich zu lösen. „Lucretia." schrie ich ihr hinterher, gekonnt ignorierte sie mich und lief ins Anwesen. Wimmernd lief ich ihr mit schnellen Schritten hinterher und hielt sie sanft am Handgelenk.

„Lucretia, was tust du?" fragte ich leise, zornig sah sie mich an und entriss sich aus meinem Griff. „Álvaro suchen." „Merda, er ist tot." brüllte ich sie verzweifelt an, energisch schüttelte sie den Kopf.

„Er kann nicht tot sein, er würde mich nicht alleine lassen." murmelte sie sicher. „Lucretia, er ist dein Entführer." sprach ich sanfter. „Hör auf das zu sagen." wimmerte sie plötzlich und sackte in sich zusammen.

Schnell kniete ich mich zu ihr hin und legte meine Arme um sich. Doch jetzt. Genau jetzt, hatte sie mein Herz in tausend teile gebrochen. Sie löste sich gewaltsam von mir.

„Du bist sein Mörder, fass mich nicht an und verschwinde von hier. Ich will dich nie wieder sehen" schrie sie, erschrocken rutschte ich hinter und stand schwankend auf. „Lucretia, was verlangst du da von mir?" hauchte ich unglaubwürdig.

„Raus hier." brüllte sie. „Sprich mit deiner Schwester respektvoller, sie hat dir dein Leben gerettet." sprach Alessandro unter zusammen gebissenen Zähnen. Zornig sah sie zu Alessandro und stand auf. Mit schnellen Schritten lief sie zu einer Kommode und machte die Schublade auf.

Abrupt richtete sie eine Waffe auf Alessandro und sah zu mir. Ohne zu zögern, stellte ich mich vor ihn und spürte, dass er mich wegschieben wollte, doch ich blieb auf der gleichen Stelle.

„Liebst du ihn? Wie würdest du es finden, wenn ich ihn jetzt umbringe?" schrie sie und entsicherte die Waffe. Abrupt schob Alessandro mich Gewaltsam von ihm und stellte sich Lucretia gegenüber.

„Alessandro, nicht." hauchte ich ungläubig und wollte zu ihm laufen, doch sie legte ihren Finger auf den Abzug und ich hielt den Atem an. Plötzlich griff Alessandro nach der Waffe und entriss sie ihr. Er schmiss die Waffe in die Ecke vom Foyer und ich nahm erleichtert ein großen Atemzug.

„Du." sprach Lucretia und tippte mit ihrem Finger an Alessandro's Brust rum. „Álvaro und sein Vater haben immer über dich so abfällig geredet, dass ich ihnen nie geglaubt habe. Doch du bist schlimmer, als sie erzählt haben. Du arroganter, dreckiger Mörder." „Lucretia!" rief ich warnend, monoton sah Alessandro an ihr herunter.

Ich holte die kleine Flasche aus meiner Hosentasche und zog ein Tuch raus. Das Chloroform ließ ich auf das Tuch tropfen und lief mit schnellen Schritten zu ihr.

„Es tut mir leid." murmelte ich noch und stellte mich schnell hinter sie, um es auf ihren Mund zu drücken. Windend versuchte sie sich aus meinem Griff zu lösen, doch vergebens. Leblos fiel sie zu Boden und ich stützte sie unter den Armen, damit sie sanft landet. Ungläubig sah Alessandro zu mir herunter, doch ich zuckte nur unbeholfen mit den Schultern. „Was soll ich sonst tun?" murmelte ich und musterte sie ausgiebig.

Zurück in Sizilien, AmoreWhere stories live. Discover now