Kapiel 17- 10K und Konfetti Herzen

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Die Tage hatten sich angefühlt wie zäher Honig, ehe die Uni-Novizen wieder zum Training erschienen waren. William hatte das Training übernommen und Niklas war einfach nur seine 10k in Ruhe auf der Maschine runtergerudert.

Er hatte sich bemüht sie nicht anzusehen. Er wollte nicht mit seinem Fehler konfrontiert werden. Dieses zarte Band zwischen ihnen hatte er mit seinem unüberlegten Handeln zerstört.

William sah ihm neugierig über die Schulter. Niklas nahm das nur am Rande war, sein Fokus lag auf der Kilometeranzeige, die gefühlt auf der vier Kilometermarke stehengeblieben war. Er spürte wie seine Beine langsam nachgeben wollten, biss aber die Zähne zusammen. Schweiß rann ihm über die nackte Brust und er wollte lieber nicht wissen was der Pulsmesser am Ende anzeigen würde.

"Komm weiter! Das wird! Das wird!", ermutigte ihn William und schnappte sich Niklas schon fast leere Wasserflasche. Die würde er nach der Session auch brauchen. Es reichte schon, dass er die Werte an Bene schicken musste, der immer noch sauer über Paul und sein letztes Versagen war.

Seine Züge wurden wieder kräftiger und länger. Noch einmal alles sammeln und die letzten 1,5km durchhalten und vor allem nochmal gegen Ende einen schönen Sprint hinlegen. Noch ein aller letztes Mal die Zähne zusammen beißen, das müde werden der Beine ignorieren und Tempo aufnehmen. Der Schweiß tropfte bestimmt schon und er spürte förmlich wie schweiß nass seine Oberschenkel schon waren. Seine Hände fingen langsam an schmerzen. Er hatte sich bestimmt neue Blasen errudert. Super!

William stellte ihm die nachgefüllte Flasche neben die Maschine und klopfte ihm im vorbeigehen ermutigend auf die Schulter.

Niklas spürte wie sein Herz unter der Belastung kräftig gegen seinen Brustkorb wummerte. Er versuchte sich daran zu erinnern, dass er vernünftig und gleichmäßig atmen, dabei aber die Schlagrate konstant halte musste.

Die letzten 500 Meter setzte er zum Sprint an. Die letzte Kraftreserve ging dafür gefühlt drauf. Seine Züge wurden schneller, ließen in der Länge aber nicht nach. Hörbar atmete er in jeder Rückenlage aus und sein Herz schien nun an dem Punkt angekommen zu sein, an dem es kurz davor war ihm zusagen er solle seinen scheiß doch alleine machen. Seine Brust und Beine glänzten im Licht der Lampen.

20 Meter, 10 Meter, noch viel Züge, Null. Entkräftete und schwer atmend ließ er den Griff sinken und löste die Riemen vom Stemmbrett der Maschine. Kaum die Füße wieder auf dem Holzboden, griff er nach der deponierten Wasserflasche. Seine Lunge brannte und das Wasser schien sein Körper dringend zu benötigen.

"Und?", trat William wieder neben ihn und rückte seine Kappe zurecht.

Geschafft blinzelte Niklas zu Anzeige hinüber und meinte:, "28 Minuten". Das war besser als er letztes Jahr im selben Test gewesen war.

Anerkennend pfiff William zwischen den Zähnen und klopfte ihm noch einmal auf die Schulter. "Saubere Leistung. Vergiss nicht, dich gleich noch in den Cool-down zu begeben und zu dehnen. Verletzungen brauchen wir hier nicht!"

Da fuhren beide plötzlich herum. Es knallte. Leah war wohl der Griff aus der Hand gerutscht und sie fluchte laut:, "Fuck!"

William blickte auffordernd zu Niklas rüber, als würde er erwarten dass er aufstand und Leah irgendwie wieder beruhigte, aber er schüttelte bloß betrübt den Kopf.

Er würde sie nicht beruhigt bekommen, eher dafür sorgen, dass sie die Flucht antreten würde und nicht weiter trainierte.

Anna war aufgestanden und redete leise auf Leah ein, die wohl wütend wegen etwas war. Niklas musste schlucken. War sie vielleicht sauer auf ihn? Weil er sie küssen wollte und viel zu schnell gehandelt hatte?

NoviceWhere stories live. Discover now