~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏~

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MARIAM


Der nervige Klingelton meines Wecker, der bei mir mittlerweile schon für einen Trauma gesorgt hatte, weckte mich aus meinem ungemütlichem Schlaf. Seit dem ich ein neues Bett habe, fühle ich mich nicht mehr wohl darin. Einschlafen funktionierte nicht mehr. Ob das an meinem Bett lag, wusste ich nicht wirklich, da ich eine Schlafstörung habe und so gut wie nie schlafen oder höchstens 5 stunden schlafen kann.

Ich will einfach wieder zurück nachhause...

Meine Eltern hatten sich hier in dieser Woche fantastisch eingewöhnt, was mir tierisch auf die Nerven ging. Wieso klappte alles so perfekt?! Ich hatte immer noch die klitzekleine Hoffnung das hier alles schief laufen und wir wieder zurück nachhause gehen würden. Obwohl unsere alte Wohnung würden wir dann nicht mehr besitzen. Aber was soll's? Hauptsache wir gehen zurück nach Hamburg, denn Frankfurt ekelt mich an.

Nicht nur die Stadt, die ich aus Prinzip hasste, sondern auch die Einwohner darin. Wie asozial und unverschämt kann man nur sein?! Gestern war ich Schulsachen einkaufen für meine neue Schule - die übrigens heute beginnt - und habe solche Sprüche wie "Ey Puppe, krieg ich deine Nummer?" bekommen. Dafür haben die meinen Mittelfinger zu Gesicht bekommen, bevor ich angewidert weg gegangen bin. Seit dem habe ich nicht mehr das Bedürfnis Shoppen zu gehen.

Die Decke strich ich mir von meinen Beinen und lief noch halb am schlafen zu meinem Kleiderschrank und holte mir Klamotten raus, die ich heute am ersten Schultag in meiner neuen Schule anziehen werde. Vor dem Spiegel machte ich mir noch einen unordentlichen Dutt, bevor ich in mein eigenes Bad schlurfte und erstmal duschen ging. Das kalte Wasser erfrischte mich. Gleich nachdem duschen, fühlte ich mich hellwach. Ich zog mir daraufhin direkt mein Outfit an.

Ich putzte mir die Zähne, machte mir die Haare und schminkte mich mit ein bisschen Mascara und trug eine Pflegecreme auf, die auch ein bisschen abdeckte. Meine Haut war von Natur aus sehr rein, daher brauchte ich zum Glück keine dicke Foundation oder Puder. Ich setzte eher auf Natürlichkeit, denn meine Schminke musste ja nicht unbedingt mehr wiegen als meine Klamotten. Natürlich hatte ich nichts gegen Make-Up, ich mochte es auch mich zu schminken, aber wenn ich diese Weiber sah, die richtigen Teig auf den Wangen und auf der Stirn kleben hatten, könnte ich kotzen gehen.

Meinen Rucksack, den ich schon gestern gepackt hatte, weil ich dazu gezwungen wurde, nahm ich vom Boden und hing sie mir lässig über meine Schulter. Genau in dem Moment kam meine Mutter in mein Zimmer und wollte mich wahrscheinlich zum Frühstück rufen, doch bevor sie das tun konnte, lief ich einfach an sie vorbei und joggte die Treppen runter zur Küche. Ich hasste es so zur meiner Mutter zu sein, aber es ging nicht anders. Sie durfte nicht denken, dass ich ihr verziehen hatte und ich zufrieden hier bin. Denn das war nicht der Fall und das wird es auch nie sein - so leid es mir für sie tat.

"Baba?", rief ich durchs ganze Haus, da er mich zur Schule fahren wollte. "Er ist auf der Arbeit. Was möchtest du von ihm?", fragte mich meine Mutter, die gerade die Treppen hinunter kam. Ich verkniff mir ein Augen verdrehen. Was interessierte es sie was ich von ihm wollte?

Mariam beruhig dich... sie hat doch nur nett gefragt.

Tief einatmend drehte ich mich wieder zu meiner Mutter. "Er wollte mich zur Schule fahren.", informierte ich sie seufzend und ließ sie beabsichtigt hören, dass ich enttäuscht von ihm war. Wieder einmal. Mein Vater hat es mal wieder ganz toll hinbekommen. Die ganze Zeit über bin ich wütend auf die beiden und einmal froh, dass er mich am ersten Schultag zumindest zur Schule fährt und ich nicht alleine gehen muss und was dann? Er hat es mal wieder verbockt.

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt