~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟖𝟎~

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TW⚠️:

Wer nicht mit Waffen, Gewalt, Mord, Blut und illegalen Machenschaften umgehen kann, sollte dieses Kapitel lieber nicht lesen!



ENES


In meinen Ohren hallte das befriedigende Geräusch meiner Fäuste, die erbarmungslos auf den Lappen unter mir einschlugen. Mein Mundwinkel zuckte kurz hoch, als sein dreckiges Blut auf meine Lippen und teilweise auf meine Sturmmaske spritzte, als ich ein wenig zu brutal zugeschlagen hatte. Genugtuung breitete sich in mir aus, als sein schmerzerfülltes Stöhnen durch die ganze Gasse echote. Es war ziemlich amüsant, wie erbärmlich er versuchte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, damit ihm jemand zur Hilfe eilt. Aber zu seinem Pech war hier weit und breit niemand.

Wenn er nur wüsste, dass sein quälerisches Ächzen nur dafür sorgte, dass ich mehr Gefallen an der Sache fand. Ich spürte wie meine Sinne betäubt wurden, wie das Rauschen in meinen Ohren lauter wird, wie mein Herz zu pochen beginnt und mein Körper vor Befriedigung anfängt zu zittern. Wie sehr ich dieses Gefühl liebe. Das war auch der Grund, weshalb ich diese Art von Morde bevorzugte. Ich konnte meine Wut an Dreckskerle wie ihn raus lassen, die es sowieso verdient hatten elendig zu verrecken und tat dabei meiner sadistischen Seite einen kleinen Gefallen.

"Ich verstehe dich einfach nicht. Töte ihn doch sofort, wozu dieser Aufwand?", sagte mein Bruder sichtlich genervt und hielt mir eine schwarze Waffe hin. Er konnte meine Ansichten nicht nachvollziehen. Menschen eigneten sich viel besser zum Auslassen von Wut als ein nutzloser Boxsack. Ihm faszinierten Waffen, Messer, alles, was Menschen höllische Schmerzen zubereitete, viel mehr. Eine Tracht Prügel war für ihn Kindergarten Scheisse, nichts Ernstes, eventuell ein kleiner süßer Vorgeschmack.

Mir war es prinzipiell relativ egal, wie wir unsere Aufträge erfüllten, ob wir es wie professionelle Scharfschützen taten oder unseren Spaß mit anderen Mordwaffen hatten. Wir waren schließlich Assassinen und wurden seit Geburt an darauf trainiert, Gewalt anzuwenden, mit Waffen umzugehen, Menschen zu töten. Aber es gab Ausnahmen wie heute, wo ich Nah- und Faustkampf bevorzugte. Der Adrenalin-Kick war heftiger, wenn ich jeden Schlag selbst spüren konnte. Ich wollte das Blut auf meinen Händen kleben sehen indem Gewissen, dass sie durch meine Hände starben.

Ich spürte, wie die Wut mich umschlang und meinen ganzen Körper erfasste. Die Wut in mir entriss mir nicht die Kontrolle, ich überließ ihr sie freiwillig. Ich hasste die menschliche Kreatur, wie die Pest. Dafür gab es viele verschiedene Gründe. Ich verabscheute ihre falsche unehrliche Art. Ihr Neid, ihre Ignoranz und ihre Inkompetenz. Aber besonders ging mir ihr ekelhafter Egoismus auf die Eier. Menschen konnten nur an sich selbst denken, an nichts anderes.

Ihr egoistisches Verhalten hat dazu geführt, dass meine Mannschaft das Spiel verloren hat und somit aus der Meisterschaft ausgeschieden ist. Abgesehen davon, dass wir noch nie ein Spiel verloren haben, ist es das erste Mal, dass wir eine Meisterschaft verloren haben. Es stand vermutlich schon in jeder Schlagzeile in ganz Deutschland: Enes Aksoy, der Schatten von Gallus, hat seine Mannschaft im Stich gelassen, was zu ihrer Niederlage geführt hat.

"Verschwende nicht meine Zeit, Enes. Er ist bereits Bewusstlos. Schieß ihm endlich ein Loch in den Schädel und fertig ist die Sache.", knurrte Ensar ungeduldig, ehe er die Waffe selbst entsicherte und zwischen die Augenbraue des Opfers zielte. Ein lauter Knall ertönte und hallte durch die Gasse, wie ein Donnerschlag, der die Fenster der umliegenden Gebäude zum Vibrieren brachte. Einer reichte ihm natürlich nicht aus. Es folgten ein, zwei, drei weitere Schüsse. Hätten wir kein verdumpftes Aufschreien wahrgenommen, wären vermutlich dutzende weitere Schüsse gefolgt.



𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt