~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟕𝟕~

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RICARDO


"Du bist unkonzentriert und wirkst abgelenkt. Was ist los, hermano?", riss mich Rodrigo aus meinen Gedanken. Ich gab es ungern zu, aber er hatte Recht. Ich konnte in den letzten Tagen an nichts anderes, als an sie denken. Sie fickte mein Kopf. Sie hat immer noch nicht auf mein Brief geantwortet. Sie tat so, als hätte sie ihn gar nicht gelesen, was sie wahrscheinlich auch nicht getan hat. Mierda, ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen und mich davon abhalten diesen verfickten Brief zu schreiben. Ich kam mir lächerlich vor wie diese Idioten, die Frauen hinterherliefen und dann zurückgewiesen werden.

"Ricardo?", dröhnte die Stimme meines Bruders erneut in meine Ohren. "Ich bin nur gestresst und übermüdet.", erwiderte ich auf seine vorherige Frage und das war nicht einmal gelogen. Ich habe seit Tagen ein scheiss Problem, das aus dem Nichts aufgetaucht ist. Plötzlich kauften sich mehrere dutzend Haustiere frei und das gleichzeitig, was ein großes Problem war.

Es werden von Tag zu Tag immer weniger Haustiere. Sobald es keine oder nur noch wenige geben sollte, sind wir geliefert, denn dann stürzt das System. Die Haustiere werden rebellieren und dieses System, dass sie so sehr hassen, abschaffen wollen. Und ohne dieses Haustier-Meister System, wird es keine Glücksspiele mehr geben, denn es gibt kein Reiz mehr dazu. Das wiederum heißt, dass es kein Geld mehr geben wird.

Ich wäre längst auf eine Lösung gekommen, wenn ich dazu in der Lage wäre. Aber immer wenn ich versuchte nachzudenken schweiften meine Gedanken ab. "Du und übermüdet? Du hast noch nie mehr als fünf Stunden geschlafen.", skeptisch hob Rodrigo seine Braue, was mich schwer seufzen ließ. Manchmal hasste ich ihn dafür, dass er mich so gut kannte. "Sí und in den letzten Tagen habe ich überhaupt keinen Schlaf gefunden." Mehr als zwei Stunden waren es nie.

Es muss sofort ein Ende nehmen, damit ich meine Konzentration zurückgewinnen kann. Ich muss sie heute noch zur Rede stellen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Ich muss wissen, weshalb sie mich ignoriert, weshalb sie nicht auf meinen Brief reagiert hat. Mierda, ich wusste nicht einmal, ob sie diesen überhaupt gelesen hat. Sie raubte mir meinen Schlaf, mein Verstand, meine Kontrolle. Ich hatte schon längst die Kontrolle über mich verloren - ihretwegen.

"Wohin gehst du?", hörte ich ihn perplex fragen, als ich mich erhoben habe und dabei war den Raum zu verlassen. Er bekam jedoch keine Antwort, denn ich wusste es selbst nicht. Was zur Hölle wollte ich jetzt tun? Sie fragen, ob sie mich noch hasst? Ob sie mir verzeiht? Fuck, ich und um Verzeihung bitten? Ich lachte bitter auf. Was machst du nur mit dir, bruja?

Es war gerade 9:40 Uhr also hatte die Hexe gerade Pause. Meistens befand sie sich in den Pausen auf dem Schulhof, um vermutlich etwas Luft schnappen zu gehen. Meistens war sie mit ihrer besten Freundin, manchmal auch mit zwei Typen aus ihrer Klasse, die ich am liebsten aus der Schule schmeißen wollte, aber dann würde sie mich nur noch mehr hassen und das wollte ich vermeiden.

Das war das erste mal, dass ich ein Mädchen nur für mich haben wollte. Damit meinte ich nicht im Bett - denn ich fickte nur Frauen, die von keinem anderen Mann berührt werden. Ich meinte eher, dass ich jedesmal das Bedürfnis verspürte jedem Mistkerl, der seine Augen auf ihr hatte, eine Kugel zu verpassen. Noch nie zuvor hat die Wut in mir überhand über mich genommen, aber wenn ich sie in der Nähe von Jungs sah, dann passierte genau das.

Wie zum Beispiel jetzt, wo ich sie mit dem Wichser zusammen sah. Sie schienen sich zu unterhalten und ihre Mienen zu Urteile handelte es sich um etwas ernstes. Er gab wohl immer noch nicht auf und kämpfte erbärmlich um sie. Aber sie war schlau genug. Sie ließ sich nicht nochmal verarschen. Besonders nicht von diesem Hurensohn, der sie nur benutzte. Als hätte sie meine Anwesenheit gespürt, schaute sie zu mir rüber. Ihre Augen trafen wie ein Blitz auf meine und ich konnte förmlich spüren, wie eine Gänsehaut ihre zarte Haut belegte. Meine Augen wanderten zu ihren Lippen, auf die sie biss. Es schien, als würde sie gerade über etwas grübeln. Und ich wusste ganz genau über was.

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt