~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟖𝟏~

1.1K 64 32
                                    





MIRA

Ich rannte um mein Leben, stolperte über meine eigenen Füße und spürte, wie die Luft in meinen Lungen anfing zu brennen. Mein Herz schlug wie verrückt gegen meinen Brustkorb und ich konnte das Adrenalin durch meinem Körper pumpen spüren. Es ließ meine Sinne schärfer werden und ich spürte, wie das Blut durch meine Adern rauschte. Ich rannte immer schneller und schneller, während ich versuchte Enes zu entkommen. Plötzlich hörte ich einen lauten Schuss und meine Welt verlangsamte sich. Ich spürte, wie eine Kugel meinen Körper durchdrang und direkt mein Herz traf. Blut spritzte aus meiner Brust und breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Der Schmerz war unerträglich. Es fühlte sich an, als ob mein Körper in Flammen stand. Meine Atmung wurde immer flacher und ich bekam kaum noch Sauerstoff in meine Lungen, ehe ich zu Boden fiel. Ich konnte spüren, wie das Leben aus mir herausfloss, während ich auf dem Boden lag und der Himmel sich über mir erstreckte. Mein Körper wurde schwächer und schwächer, während ich langsam das Bewusstsein verlor. Ich konnte spüren, wie meine Gedanken immer langsamer wurden und meine Sinne schwanden. Ich schloss die Augen und ließ los, während ich in die Dunkelheit glitt.

Als ich meine Augen aufschlug und panisch meine Hand an mein Herz hielt, war ich erleichtert, als ich merkte, dass es noch schlug. Es war nur ein Traum... ein Albtraum. Ich habe nur geträumt, aber mein Herz pochte immer noch schnell und unregelmäßig. Es hat sich so real angefühlt! Ich wischte mir die Schweißperlen von der Stirn und sah mich um. Dabei bemerkte ich, dass ich mich in einem Krankenzimmer befand. Es war still und roch stark nach Desinfektionsmittel. Als ich meinen Körper betrachtete, fielen mir die versorgten Wunden auf. Ich hatte ein Pflaster am Hals und mein Bein war mit einem Verband umwickelt.

Es ist also wirklich passiert. Enes, ein ganz normaler Schüler, ein Schülerratsmitglied, ein Basketballprofi ... war ein Mörder! Ich dachte an den Traum zurück und schauderte am ganzen Leib. Enes war mir mit einer Waffe in der Hand hinterhergelaufen. Seine Sturmmaske war blutverschmiert und seine Augen waren schwarz. Eine Gänsehaut machte sich auf meinen Armen breit. Mir war bewusst, dass diese Albträume mich für immer verfolgen würden, denn er hatte mich verflucht. Ich würde mit der Angst für den Rest meines Lebens leben müssen.

"Mira? Ich dachte schon, du würdest nie aufwachen!" Youssef kam hinein und wirkte ziemlich erleichtert, als hätte ihm jemand eine Last von den Schultern genommen. Was meinte er denn mit nie? "Die Ärzte haben sich schon auf eine Infusion vorbereitet, weil du ganze zwei Tage geschlafen hast!", sagte er fast schon beschuldigend. Ach du Scheisse, ich hatte ganze zwei Tage durchgeschlafen?! Wie war das möglich?

"Wie bin ich hierher gekommen?", fragte ich und wechselte das Thema. Ich wusste, dass Enes und seine Brüder mich hierher gefahren hatten, aber ich wollte wissen, ob er es auch wusste. "Du hast bewusstlos vor dem Krankenhaus gelegen. Als man dich bemerkt hat, wurde sofort eine Untersuchung durchgeführt. Es hat sich herausgestellt, dass dir etwas in den Körper gespritzt wurde." Das Letzte, an das ich mich erinnern konnte, war, wie mir plötzlich schwarz vor Augen wurde. Anscheinend wollten sie nicht, dass Fragen aufkamen.

"Was ist passiert, Mira? Ich will alles wissen und wehe du lügst mich an!", sagte er streng, doch seine Gesichtszüge waren weich. Er sah besorgt und müde aus. Unter seinen Augen waren große dunkle Augenringe zu erkennen, die mich schwer schlucken ließen. Tut mir leid, Youssef... aber ich muss lügen, um dich und mich zu beschützen. Da mir spontan keine Geschichte einfiel, die ich ihm erzählen konnte, benutzte ich die von vorgestern. "Ich wurde beraubt. Mir wurden meine Krücken weggenommen und ich wurde mit einem Messer angegriffen. Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, ist, wie sie mir eine Spritze in den Arm gestochen haben und ich bewusstlos wurde."

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt