~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒𝟎~

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YOUSSEF


"Du lädst mich zu dir ein?", fragte ich Ricardo verwirrt, da das unerwartet kam, aber ich konnte mir eigentlich denken, was der Grund für diese spontane Einladung war. "Ja zum Abendessen." Ich hatte heute Geburtstag und wahrscheinlich wusste er davon. Dass er mich nur zum Abendessen einlud und keine Feier schmiss, dafür bin ich ihm wirklich dankbar, denn ich habe keine Lust mehr auf Partys seitdem was letztes mal passiert ist, als ich feiern war.

Zwar hatte ich mich mit Mira wieder vertragen, aber auf noch einen Streit hatte ich keine Lust. Es war erst seltsam gewesen, dass meine Schwester keine Party bei uns zuhause organisiert hatte, sowie wie sie es immer tat, aber dann fiel mir wieder ein, dass sie die letzten Tage sauer auf mich war und sicherlich an alles gedacht hat, aber nicht an meinen Geburtstag.

Vertragen haben wir uns erst seit vorgestern, also hatte sie vermutlich keine Zeit mehr ne Party zu schmeißen aber hoffentlich hatte sie mein Geburtstag nicht vergessen. Eigentlich ist mir dieser egal und ich hasse meinen Geburtstag an sich, da ich den Tod mit jedem Jahr einen Schritt näher trete, aber es geht mir eher darum, das Leute die mir wichtig sind an mich denken und mit mir Erinnerungen aufbauen. Klingt kindisch, aber man weiß nie wann es für einem der letzte Atemzug ist, deshalb sollte man die Zeit gemeinsam genießen.

"Feliz cumpleaños, hermano (Alles Gute zum Geburtstag, Bruder)", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir, ehe ich Rodrigo erkannte, der mich breit angrinste und mir eine schwarze Box hinhielt. "Was ist das?", fragte ich stirnrunzelnd und betrachtete die Box, die ich nun in meinen Händen hielt.

"Zieh das an, wenn du heute zum Abend zu uns kommst.", bestand er, worauf ich einfach nur nickte und keine Ahnung hatte, was sich in der Box befand. Dies änderte sich aber schnell, da meine Neugierde mich übernahm und mich dazu verleitete die Box zu öffnen. Drinnen befand sich ein schwarzes Jacket, das wahrscheinlich meine Niere gekostet hätte, ein weißes Hemd und eine schwarze Anzug Hose. "Danke.", wandte ich mich wieder zu Rodrigo, der mich bereits angrinste, als hätte er auf dieses Wort gewartet.



Ich hätte nicht damit gerechnet, dass meine Eltern heute den ganzen Tag arbeiten mussten, da es immer genau andersrum ablief. Sie nahmen sich sonst doch immer frei an meinem Geburtstag?


Selam Youssef,

Alles Gute zum Geburtstag. Es tut uns leid, dass wir heute nicht mit dir zusammen feiern können, aber wir holen das nach! Geh mit deinen Freunden und deiner Schwester feiern und mach dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße
Deine Eltern ♥️


Diesen Brief hatte ich auf meinem Bett gefunden. Zumindest hatten sie an mich gedacht. Und das Geld, das auf meinem Bett in einem Briefumschlag lag, sollte wohl für meinen heutigen schönen Tag dienen.

Meine Sachen hatte ich bereits angezogen und Ricardo hatte mir geschrieben, dass er gleich da sein würde. Zwar habe ich seit einem Jahr mein Führerschein, aber mein eigenes Auto besitze ich immer noch nicht. Früher habe ich immer das Auto meiner Eltern genommen, wenn ich es brauchte, aber jetzt brauchen sie es ja selbst. Es wird Zeit mir ein Auto zu kaufen...

Das Auto Pupen, das von draußen kam, holte mich wieder aus meinen Gedanken. Das war dann wohl Ricardo. Nun fiel mir auf, dass Mira immer noch nicht zuhause war. War sie in ihrem Club?! Wollte sie den Tag ernsthaft in ihrem beschissenen Club verbringen, anstatt mit mir?!

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt