~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒𝟓~

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MARIAM



~Nächster Tag~



"Ich soll dir sagen wie er aussieht?", wiederholte ich Adriano verwirrt. Ich hatte ihm detailliert erzählt, was am Samstag passiert ist und auch, dass ich nicht mehr als seine Augen sehen konnte. Hat er mir etwa nicht zugehört? "Das weiß ich leider nicht.", erinnerte ich ihn, während ich meine Augenbrauen skeptisch zusammenzog, als er seinen Kopf schüttelte. Was wollte er damit denn jetzt sagen?

"Das weiß ich doch, aber welche Augenfarbe hat er? Wie groß ist er und wie ist er gebaut? Sowas gehört auch zu einer Personenbeschreibung.", erklärte er mir und kam mir vor wie ein Polizist, der mich ausfragte. Aber er meinte es zu meinem besten, wofür ich ihn dankbar war, denn er war momentan der einzige, der mir half.

"Warum möchtest du das wissen, wenn ich fragen darf?", hakte ich bei ihm nach und fragte mich was es ihm brachte. "Ich werde jedem aus der gesamten Schule unter die Lupe nehmen.", klärte er mich auf, was mich erstaunt die Braue heben ließ. Das tat er für mich? Diese Mühe nahm er auf sich, um mir zu helfen? Ich wusste nicht wie ich mich jemals bei ihm dafür revanchieren konnte.

"Er hat dunkel blaue Augen...", fing ich an aufzuzählen und jetzt wo ich wieder an Samstag zurück dachte, bekam ich irgendwie ein Black Out. Ich konnte mich nicht mehr an sein Aussehen erinnern. Naja... ich hab ihn ja auch kaum gesehen. "Er hat auf jeden fall Muskeln.", fiel mir wieder ein. Ich hatte es nämlich nicht geschafft mich aus seinem Griff zu befreien.

"Vielleicht ist er 1,80 meter groß... aber das ist eher geraten.", gestand ich ehrlich und hatte nicht mal die Möglichkeit mir seine Größe anzusehen, da er sich direkt auf das Bett gesetzt hatte. "Mehr weiß ich leider nicht.", murmelte ich leise und blickte, enttäuscht von mir selbst, zu Boden. Sonst sah ich mir doch auch jeden haargenau an und registrierte ihn in meinem Kopf. Obwohl... ich konnte durch der ganzen Panik in mir keinen klaren Gedanken fassen, geschweige denn etwas sehen wegen meinen durchnässten Wimpern.

"Das reicht vollkommen. Mach dir kein Kopf.", munterte Adriano mich auf, als er mich sanft am Kinn nahm und meinen Kopf in den Nacken legte. Sein intensiver Blick auf mir, machte mich etwas nervös, weshalb ich meine Lippen aufeinander presste und versuchte somit meinen Herzschlag runter zu bekommen, da er begann außer Kontrolle zu geraten.

"Ich bin stolz auf dich.", sagte er plötzlich, was mich rot werden ließ. "Wieso?", fragte ich ihn neugierig. Dann sagte er etwas, was für tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch sorgte. "Weil du mir trotz allem davon erzählt hast. Ich schätze dein Vertrauen sehr, amore.", hauchte er gegen meine Lippen, was ein prickeln hinterließ, ehe er seine weichen Lippen auf meine Stirn legte und es schaffte mich mit dieser kleinen Geste glücklich zu machen.

Plötzlich nahm er mich am Handgelenk und führte mich irgendwohin, was mich leicht überforderte. "Wohin gehen wir?", fragte ich ihn daraufhin. "Zum Schülerrats-Club. Ich werde mir dort die Akte von jedem Schüler aus der Schule ansehen und herausfinden wer dieser Hurensohn ist."

Verstehend nickte ich, ehe er die Tür öffnete und ich mich umsah. Hier drinnen befanden sich nur Ricardo und Rodrigo, die sich anscheinend über etwas wichtiges unterhielten. Bisher hatte ich nur Adriano davon erzählt, aber mir war bewusst, dass es nach dem heutigen Tag so gut wie jeder mitbekommen würde, was mich zum Schlucken brachte.

"Was ist los?", fragte uns Rodrigo, der Adriano's eile wohl bemerkt zu haben schien. Adriano zog mich, ohne darauf einzugehen, in einen weiteren Raum, indem sich viele Regale mit Ordnern befanden. "Adriano du weißt ganz genau, dass nur Mitglieder des Schülerrates in diesen Raum dürfen!", erinnerte ihn Ricardo knurrend, was Adriano tief einatmen ließ.

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt