Kapitel 13

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Einige Tage später...

Ich kämpfte gerade mit Jasper einen Trainingskampf, als die Wölfe dazu kamen.

Wir trainierten auch mit den Werwölfen, obwohl der Gestank wirklich furchtbar war. Jacob, Bellas wolfiger Freund, machte immer mal Probleme und ich wollte nicht gern in deren Nähe sein.
Aber Alice hatte vorausgesagt, dass es ungefähr zwanzig Neugeborene waren.
Da wir Vampire zu wenig waren, mussten wir wohl oder übel mit den Wölfen kämpfen. Zwanzig klang vielleicht nicht viel, aber Neugeborene waren wesentlich stärker als normale Vampire und sehr effizient. Ich verstand es nun, wie gefährlich das war.

Jasper hatte schon Erfahrungen im Kampf gegen Neugeborene.
Ich kannte nicht seine ganze Vorgeschichte, aber ich wusste, dass er zu der Zeit verwandelt worden war, als Neugeborenenarmeen noch erlaubt waren und er irgendwie in einer gedient hatte. Ich fragte mich aber, warum er überlebt hatte. Soweit ich es verstanden hatte, war das Prinzip bei diesen Armeen, dass die Vampire nach einem Jahr getötet werden. Dann wären sie keine Neugeborenen mehr und sinnlos.

Das Training war hart. Natürlich war es für mich körperlich nicht erschöpfend, aber es erinnerte mich an den furchtbaren Sportunterricht, den ich immer gehabt hatte.
Außerdem war es äußerst frustrierend.
Ich konnte schnell lernen und verstand den Mechanismus des Kämpfens. Aber trotzdem schlugen Jasper und Carlisle mich jedes Mal nach wenigen Sekunden.
Ich musste einfach noch mehr trainieren.
Jasper hatte uns in Trainingsgruppen aufgeteilt und ich war in der einzigen Dreiergruppe mit Carlisle und Rosalie.
Zwischendurch wechselten wir dann immer.
So lange wie Carlisle und Rosalie kämpften, konnte ich alles genau beobachten. So auch die Wölfe, die uns am Rand stehend zusahen.

Ich fragte mich immer noch, was Bella an diesem Werwolf fand. Edward war um einiges angenehmer. Jacob war so von sich eingenommen, dass mir seine Anwesenheit unangenehm war. Vielleicht lag es aber auch nur an seinem beißenden Eigengeruch oder Alice' ungewohnter Aggressivität.
Durch das Eingreifen der Wölfe war ihre Gabe der Vorhersehung eingeschränkt.
Über Jahrzehnte konnte sie sich auf diese verlassen und war nun gerade zu hilflos ohne sie.

Carlisle hatte gesagt, dass die Volturi vielleicht eingreifen würden und Edward meinte dazu, dass sie dann die Wachen schicken würden.
Ich hoffte so sehr, dass Demetri mitkommen würde. Ich vermisste ihn einfach so unbeschreiblich.
Die Voraussetzung dafür wäre natürlich, dass wir den Kampf mit den Neugeborenen überlebten. Ich wusste nicht, ob die Volturi überhaupt kämen. Schließlich waren wir in den USA, weit entfernt von Italien.

Jetzt war Lia mit dem Kämpfen gegen Jasper dran. Sie war keine besonders gute Kämpferin. Obwohl sie ein Vampir war, war sie wesentlich weniger wendig als wir. Sie mochte als Mensch noch weniger Sport als ich. Sie bewegte sich weniger elegant als alle Vampire, die ich je gesehen hatte. Jasper konnte sie mit einer Leichtigkeit kampfunfähig machen.
Jemand tippte mich an.
Es war Rosalie.
Früher hatte ich sie immer bewundert. Für mich war sie die schönste Frau auf Erden gewesen.
Sie hatte eine große Statur und perfekte Proportionen. Mit ihrem hellblonden, langen Haar sah sie aus, wie als wäre sie einer Zeitschrift für Surfer entsprungen.
Nur der für Vampire übliche blasse Teint passte nicht.
,, Wir sind soweit, Maria. Carlisle geht einmal zu Esme und guckt, wie sie sich schlägt. In der Zwischenzeit kannst du dein Glück versuchen."
Ihre Augen funkelten herausfordernd. Ich grinste sie breit an.
Das Kämpfen mag zwar frustrierend sein, aber Rosalie war eine würdige und faire Gegnerin.
Ich krempelte mir die Ärmel der cremefarbenen Bluse hoch, die ich trug, und ging in die Kampfhaltung, die Jasper uns vorgeführt hatte.

Am nächsten Tag sollte die Armee angreifen.
Das konnte Alice genau sehen. Also bereiteten wir alles vor. Bella ,,übernachtete'' bei uns und schlief bei Edward und Jacob in einem Zelt weit entfernt vom Kampfgeschehen. Damit würde sie hoffentlich sicher sein. Sie war natürlich keine Hilfe und würde am ehesten ausgeschaltet werden.

Seth, Jacobs bester Freund, ebenfalls ein Wolf, aber ein netter, würde auch auf Bella aufpassen.
Sie hatte ihr Blut an die Bäume geschmiert, um die Neugeborenen auf die Lichtung zu locken, wo wir sie haben wollten. Außerdem machte sie das rasend. Selbst für mich war es wirklich schwierig, ruhig zu bleiben. Ich war länger nicht mehr auf Jagd gewesen. Ihr Blut war wirklich verlockend.
Carlisle nahm mich am Abend vor dem Kampf zur Seite, bevor wir zur Jagd aufbrachen. Er redete mir nochmal ins Gewissen, dass ich mich nicht von Bellas Blut ablenken lassen durfte. Ich musste den Plan im Kopf behalten. Ich versprach es ihm. Danach gingen wir nochmal zusammen auf die Jagd. Erstens würden dadurch Kraft für den Kampf tanken. Zweitens hofften die anderen, dass ich dadurch weniger die Kontrolle verlieren würde. Sollte ich in den Jagdtrieb fallen, könnte das für alle Anwesenden verheerend werden. Es verletzte mich, dass sie mir so etwas zutrauten. Gleichzeitig wusste ich auch, dass sie nicht Unrecht hatten. Ich musste an meine Reaktion denken, als ich das letzte Mal, nämlich auf Bellas Geburtstagsfeier, Menschenblut gerochen hatte. Es war berechtigt, dass sie sich fürchteten.
Ich hatte meine Gabe zwar trainiert, aber ob meine Disziplin dem Durst standhalten könnte, würde erst die Zeit zeigen.

Es sollte jedoch anders werden, als wir es geplant hatten.
Aber wann lief etwas schonmal wie geplant?

Bis(s) ich wieder bei dir bin ( Volturi Ff)( Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt