Kapitel 26

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In den folgenden Tagen mussten wir öfter denn je in meinem Zimmer bleiben. Die Rumänen waren wie erwartet meinen Geschwistern aber vor allem Demetri sehr feindlich eingestellt.
Die Stimmung in meinem Zimmer war auf dem Tiefpunkt angekommen. Unsere Freunde besuchten uns natürlich auch. Aber wir genossen die Zeit, in der wir jagen durften, wesentlich mehr als vorher. Allerdings mussten Jane und Alec ihre Jagdzeit reduzieren, da es so langsam auffiel. Das verschlechterte die Stimmung noch zusätzlich und machte beide sehr reizbar.

Nach einigen Tagen kamen Jane und ich auf die Idee, die Männer auszusperren. Es war fies und ich weiß nicht einmal, wie uns das überhaupt eingefallen war. Wir taten es vor allem dann, wenn unsere Freundinnen auch anwesend waren.
Außerdem nervte Demetri mich ein wenig. Ich liebte ihn zwar, aber er verbot mir, allein nach draußen zu gehen. Nicht wegen des Vorfalls mit Leah, sondern wegen der Volturi. Carlisle gab ihm leider recht. Es könnte deren Plan sein, uns bereits im Vorhinein zu schwächen. Dabei wären Jane, Alec und ich das erste Ziel. Unsere Gaben könnten einen Kampf maßgeblich gestalten.

Es machte so ein Spaß, die Tür zuzuhalten. Dabei unterhielten wir uns ausgiebig. Die älteren Vampirinnen wie Tanya hatten so viele interessante Geschichten auf Lager. Früher hatte ich zwar auch Alice, aber es war immer noch etwas anderes, wenn man sich mit so vielen Frauen traf. Als es Demetri und Alec zu bunt wurde, holten sie Carlisle und wir mussten die Tür frei geben. Ständig mussten wir kichern. Ich konnte mir nicht vorstellen, eine von ihnen zu verlieren. Wir Vegetarier (also, Kate, Tanya, Carmen und ich) gingen alle zusammen jagen. Wenn ich in Gesellschaft vieler war, ließ Demetri mich auch gehen. So viel Spaß hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie.

Und die Volturi würden alles zerbrechen. Unsere Freundschaft, meine Liebe zu Demetri, einfach alles.

Ich konnte einfach nicht zulassen, dass ihnen etwas passierte. Ich hatte sie lieb gewonnen. Gleichzeitig konnte ich es mir nicht vorstellen, dass Aro es dabei beruhen lassen würde. Wir hatten ein paar kampferprobte Vampire dabei. Vor allem die alten. Demetri, Amun, die Rumänen und auch Garrett. Jaspers Ausbildung konnte damit kaum mithalten. Vor allem nicht mit Demetris Ausbildung, die er bei den Volturi genossen hatte. Jane und Alec konnten durch ihre Gaben punkten, sollten sie sich wirklich gegen die Volturi stellen. Im Kampf waren sie allerdings kaum ausgebildet worden. Wir hatten auch ein paar starke Gaben dabei. Allen voran Jane, Alec und ich, Zafrina, Benjamin und vielleicht auch Kate, die Stromschläge feuern konnte. Unsere ganze Hoffnung lag auf Bella. Sie war ein Schutzschild und musste bis dahin unbedingt ihre Fähigkeiten unter Kontrolle bekommen. Ohne sie könnten Chelsea und die anderen gnadenlos zuschlagen. Demetri hatte zuerst versucht, Bella auszubilden, doch seine Ausbildung war so ganz anders abgelaufen. Eben weil seine Gabe auch so ganz anders gewesen war. Er überließ es deshalb Kate und Zafrina. Doch sie machte nur langsame Fortschritte. Bisher konnte sie nur zwei Personen miteinschließen. Der Rest war ohne Schutz.

Unseren Chancen standen schlecht.

Doch ich musste auch Carlisle unterstützen. Das war ich ihm und Alice schuldig. Sie waren meine Familie. Es stand leibliche Familie gegen Ziehfamilie. Immer wieder überlegte ich, ob wir nicht einfach gehen sollten. Die Chance, dass Aro gewann, war dann aber noch größer. Dann würde er erst kommen, um Jane und Alec zu holen. Wahrscheinlich könnte er den jeweils anderen, wenn er Demetri oder mich erstmal ausgelöscht hatte, auch an die Volturi binden. Schließlich hatte er das mit Marcus wohl auch getan. Nein. Wir musste bleiben.

Demetri hingegen musste schon einiges aushalten, weil ich gerne Zeit mit meinen Freundinnen verbrachte. Sie ließen mich einfach so lebendig fühlen.
Aber er tat es gern. Er wusste ja, wie wichtig mir das war.
Wenn er sich ernsthaft beschweren würde, dann würde ich auch aufhören. Ich vermisste unsere gemeinsame Zeit allein nach wie vor. Es war schön, mit anderen zu sprechen, keine Frage. Aber manchmal wurde es mir alles zu viel und ich fühlte mich wie in einem Gefängnis.

Ich wünschte mich weit weg, mit Demetri. Dorthin, wo uns nicht einmal die Volturi finden könnten. Aber ich wusste, dass es unmöglich war. Wenn Aro wollte, würde er uns finden und wir hätten keine Chance gegen andere mächtige Gaben. Demetris Gabe war im Kampf nutzlos. Ich konnte es nicht mit so vielen aufnehmen und war durch ihn erpressbar. Spätestens wenn Aro einen neuen Tracker hatte, würde er uns aufspüren. Ich konnte nur hoffen, dass es noch lange dauerte und ich bis dahin genügend starke Verbündete hätte...
Dafür hatte ich auf jeden Fall Demetri. Auf ihn konnte ich mich verlassen.
Er war der Mann meiner Träume und würde es auch immer sein. Trotzdem würden wir das traute Leben zu zweit niemals führen können.
So lange die Volturi lebten, würde Aro uns aufspüren wollen. Und wenn nicht uns dann die Zwillinge, wenn wir gerade nicht da waren.
Wenn Chelsea sie erstmal gedreht hatte, könnten sie auch uns reihenweise platt machen. Aros Zorn würde schrecklich sein.
Das konnten wir nicht zulassen.

Bis(s) ich wieder bei dir bin ( Volturi Ff)( Abgeschlossen) Where stories live. Discover now