Kapitel 20 Die Hochzeit

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Kurz vor der Hochzeit...

,,Sehe ich gut aus?'', fragte ich Alice, die mein Kleid zurecht zupfte.
,, Jaha'', erwiderte sie genervt, weil ich ihr diese Frage schon gefühlte hundert Mal gestellt hatte.
Jane und Alec standen in der Ecke des Zimmers und beobachteten alles genau. Sie konnten nicht mehr zurück zu den Volturi, da Aro nun wusste, dass sie meine Geschwister waren, obwohl Jane es liebte, Leute zu foltern und zu quälen. Das war schon in meiner Kindheit eine absolut gruselige Sache an ihr. Nicht nur, dass sie Horrorfilme liebte und ich oft wegen ihr Albträume hatte. Auch mochte sie es, ihren Sadismus an anderen Menschen zu demonstrieren. An mir hatte sie es noch nie. Deshalb hatte ich keinen Grund, sie dafür zu verurteilen. Ihr Sadismus war offenbar noch stärker geworden, als sie ein Vampir wurde. Ich wusste nicht, warum sie überhaupt verwandelt wurde. Es fühlte sich seltsam an, zu fragen. Vielleicht wollte ich die Antwort auch nicht wissen. Sie schwiegen beide nach wie vor bei dem Thema beharrlich.
Ich wusste, dass beide nicht damit zufrieden waren, dass sie nicht mehr Teil der Volturi waren und ich fühlte mich schlecht deswegen. Ich hatte ihr Leben zerstört. Doch ein kleiner, mieser Teil von mir freute sich. Schließlich hatten sie damals auch mein Leben zerstört.

Alec war der einzige Mann, der mich vor der Hochzeit überhaupt sehen durfte.
Bisher hatten die Zwillinge die Denalis gemieden. Aber auf Dauer würden sie auf der Hochzeit aufeinander treffen.

Rosalie stand neben Alice und hatte meine Geschwister genau im Blick. Gegenseitig konnten sie sich nicht ausstehen. Rose machte mir aber trotzdem meine Haare. Ich war nie sonderlich begabt damit gewesen. Ich konnte vielleicht einen einfachen Zopf flechten, aber dann hörte es auch schon auf. Gut sah er auch nicht aus.

Die Anspannung war da. Ich hatte mich zwar vor wenigen Tagen erst in einen Leoparden verwandelt. Zum ersten Mal, seit ich ein Vampir geworden war. Aber die anderen ließen sich nicht davon abbringen, Bedenken zu äußern, dass ich mich bei den starken Emotionen nicht unter Kontrolle haben könnte. Jenes war völlig unrealistisch. Ich hatte mich noch nie aus Liebe unkontrolliert verwandelt.

Was war ich froh, dass ich nicht wie Bella ein Mensch war, sonst hätte ich bestimmt geweint. Jane legte mir ihre schöne Kette um. Ich hatte sie schon als Kind bewundert. Als sie noch bei uns lebte, hatte sie die Kette immer zu besonderen Anlässen aus ihrem Etui geholt. Meine Mutter hatte sie ihr zu ihrem zehnten Geburtstag gekauft, weil Jane sie unbedingt haben wollte. Ich hatte sie immer darum benieden. Meine Mutter hatte das bei mir nie gemacht. Als ich in dem Alter war, war meine Mutter bereits durch das Verschwinden der Geschwister verbittert. Mir war gar nicht bewusst, dass Jane die Kette überhaupt noch besaß.

,, Was geliehenes, was blaues und was altes'', murmelte Alice vor sich hin.
,, Dein Strumpfband ist blau. Und der hier ist alt.''
Sie steckt mir einen Ring an den Finger. Diesen hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich trug ihn nur Alice zuliebe.
,, Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll'', sagte ich gerührt.
Es war so weit.

Alec begleitete mich die Treppe herunter. Es fühlte sich seltsam an, ihm so nah zu sein. Wir hatten auch jetzt noch nicht viele Worte gewechselt.
Carlisle erwartete uns schon. Er lächelte mich liebevoll an. In seinem Blick sah ich Stolz. Das war mir mehr wert als alles andere außer Demetri. Ich hatte immer gewünscht, dass mein Vater mich so ansehen würde. Aber Carlisle machte das alles wett.
Er nahm meinen Arm und drückte ihn ermunternd.
,, Du siehst sehr schön aus, Maria."
Ich konnte nur sprachlos lächeln, obwohl ich ihm eigentlich sagen wollte, wie viel mir das bedeutete. Alles.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie Alice, Alec, Rosalie und Jane sich zu den anderen gesellten. Demetri wartete bereits. Er sah in seinem Anzug einfach nur heiß aus.
Ich musste zugeben, dass ich dem Pastor nicht zuhörte, bis er sagte:,, Hat jemand Einwände gegen diese Hochzeit, egal aus welchem Grund, sage er sie jetzt oder schweige für immer.''
Anscheinend hatte niemand Einwände, glücklicherweise.
,, Wollen Sie die hier anwesende Maria Sehm zur Frau nehmen?''
,, Ja, ich will'', antwortete Demetri und sah mich zärtlich an.
,, Und wollen Sie den hier anwesenden Demetri Volturi zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, so antworten Sie jetzt, Ja, ich will,.''
Ich tat wie mir geheißen.
,, Sie dürfen die Braut jetzt küssen.''
Wir küssten uns und es brach tosender Applaus aus. Von überall her hörte ich Glückwünsche und ich wurde umarmt, meine Hände wurden geschüttelt.

Bis(s) ich wieder bei dir bin ( Volturi Ff)( Abgeschlossen) Where stories live. Discover now