Kapitel 15

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Sie hatten nach einem späten und ausgiebigen Mittagessen ein Internetcafé ausfindig gemacht, das nicht so voll war, so dass sie sich ungestört Yukis Videoaufnahmen ansehen konnten. Die Flüge nach Tokyo waren bereits gebucht und Steve übergab ihr den zweiten falschen Pass, den Natasha ihm vorsorglich zugesteckt hatte. Dieser lautete auf den Namen Aoki Takeda, welcher recht unverfänglich und unauffällig anmutete. Er seufzte ergeben, er würde mal ein ernstes Gespräch mit Natasha führen müssen.

„Hier, da sieht man den Kerl auf der Bank sitzen..."

Steve wandte sich dem Bildschirm zu, auf den Yuki deutete.

„Und jetzt... pass auf: wenn der Mann im dunklen Anzug gleich weggeht... dann siehst Du den Umschlag..." Doch Steve hörte schon nicht mehr zu. Er war von dem nächsten Bild abgelenkt, das in der Vorschau schon zu erkennen war. Es zeigte die Vergrößerung des Umschlags mit den jetzt deutlich lesbaren Schriftzeichen. Ihm lief es eiskalt den Rücken hinunter als er „ハイドラCorporation" las.

War es wirklich möglich? Konnten sie, selbst Peggy, sich so getäuscht haben in der Annahme, er habe die Welt damals gerettet? Längst vergessen geglaubte Bilder stürmten auf ihn ein: Red Skull, wie er ihn höhnisch auslachte, das erstaunliche Waffenarsenal Johann Schmidts, wie der Name dieses Dämons eigentlich lautete, Bucky Sturz in den Tod und schließlich sein eigener verzweifelter Flug in die Eishölle, all das in einer Dauerschleife.

Etwas zerrte heftig an seinem Arm. Es war Yuki, die ihn alarmiert aus dunklen, weit aufgerissenen Augen anstarrte. „Hey, was ist los?! Du machst mir Angst!" Diesen Ausruf hörte er wie durch Watte, doch er spürte ihre Besorgnis. Er wollte sie in den Arm nehmen und ihr sagen, es sei alles in Ordnung, aber er konnte sich einfach nicht aus seiner Erstarrung lösen. Die Erkenntnis, dass Buckys und sein Opfer vielleicht ganz vergeblich gewesen war, hielt ihn weiter in eisernem Griff. Immer noch gedämpft hörte er, wie Yuki etwas murmelte, das sie anhörte wie: „Ach was soll's, jetzt oder nie!", da spürte auch schon ihre Lippen warm und fest auf den seinen.

 Immer noch gedämpft hörte er, wie Yuki etwas murmelte, das sie anhörte wie: „Ach was soll's, jetzt oder nie!", da spürte auch schon ihre Lippen warm und fest auf den seinen

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Die Luft, die er unbewusst angehalten haben musste, entwich in einem leisen Ächzen, und er entspannte sich schlagartig, während sein Atem gleichzeitig wieder schneller ging. Er wusste nicht, wie ihm geschah und es war ihm einerlei - es hatte ihn aus seiner Lähmung befreit und führte ihn weg von Erinnerungen, die er für immer hatte vergraben wollen. Seine Hände schlossen sich um schlanke Schultern, packten fester zu, als ihre Zunge sich neckisch zwischen seine Lippen drängte. So hielt er sich an ihr fest, wie ein Ertrinkender, und als er ihren Kuss zu erwidern begann, registrierte er erfreut, wie sich auch ihr Atem beschleunigte. Captain Steve Rogers, der den Namen des Herrn noch nie für so etwas Profanes missbraucht hatte, dankte Gott für den „Unterricht", den Bucky ihm vor etwa achtzig Jahren in der Kunst des Küssens erteilt hatte. Selbst während eines so langen Zeitraums hatte sich wohl nicht allzu viel an der Technik geändert.

Er zog Yuki noch fester an sich und wollte nicht aufhören, obwohl er wusste, dass sie unbedingt darüber sprechen mussten, welche Gefahr die vier unscheinbaren Schriftzeichen für sie darstellten. Doch sein Handy war anderer Meinung und meldete sich mit einem lauten und penetranten Standardklingelton, der an sich schon schwer zu ignorieren war. Als es auch noch in seiner Brusttasche zwischen ihnen beiden zu vibrieren begann, gab das den Ausschlag dafür, dass er es herausfischte und den Anruf schwer atmend annahm und dann schweigend zuhörte. Yuki lehnte noch an seiner Brust und er schob sie ein wenig von sich um ihr das Telefon zu reichen. „Es ist Matze. Wenn du mich fragst, solltest du mit ihm sprechen. Es scheint dringend zu sein."

Suche Held, biete Phönix (FF Captain America - Steve Rogers - OC)Where stories live. Discover now