Kapitel 37

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Die Gelegenheiten, zu denen Steve Rogers das Gefühl hatte, Natasha Romanoff nicht uneingeschränkt vertrauen zu können, ließen sich an einer Hand abzählen. Dieses Mal war eine davon, und er war das erste Mal mehr als ungehalten darüber. Mehr noch, als das Gefühl, dass sie etwas verheimlichte oder sogar selbst in Yukis aberwitzigen Angriff auf Kobayashi und ihre anschließende Flucht verwickelt war, ärgerte er sich darüber, dass Direktor Fury allem Anschein nach überhaupt keine Zweifel an Natashas Geschichte hatte, die mehr Löcher aufwies, als ein Schweizer Käse. Aber allem Anschein nach, kam Fury ein einfacher Abschluß mehr als entgegen: keine offenen Fragen, kein Handlungsbedarf. Aber Natasha konnte doch nicht ernsthaft von Steve erwarten, dass er glaubte, Yuki habe sich ganz allein auf das Gelände geschlichen, nach einander sechs erfahrene Männer außer Gefecht gesetzt und sich auf wundersame Weise eine Schlüsselkarte organisiert, die ihr den Zugang in die Zelle gewährte.

All das hatte die Agentin während jeder der Befragungen bestätigt und sich nicht ein einziges Mal in offensichtliche Widersprüche verstrickt, was bei einer ehemaligen Spionin nicht verwunderlich war. Zuletzt vor einer Stunde, da hatte er sie allein befragt, weil Fury einen dringenden Anruf von ganz oben hatte entgegen nehmen müssen. Die Logiklöcher ließen Steve keine Ruhe, und er verstand nicht, weshalb Fury, die Aussagen einfach so hinnahm, obwohl dieser einen alles andere als naiven Blick auf die Welt warf. Es konnte nur bedeuten, dass der Direktor einfach einen Haken an das Kapitel Yuki Leclerc machen wollte.

Steve hielt sich ein eiskaltes Glas Whiskey an die Stirn, in der Hoffnung die pochenden Kopfschmerzen damit etwas zu lindern. Seit seiner Teilnahme am Supersoldaten-Programm, hatte er selten unter so banalen Wehwehchen gelitten, wie jetzt. Leider half die Kühlung nicht, ebenso wenig wie die innerliche Anwendung des Whiskeys. Er gäbe ein Vermögen für etwas von Natashas Schwarzgebrannten, damit er sich heute Abend abschießen konnte, aber er würde den Teufel tun und sie fragen. Er nahm es ihr übel, dass sie nicht nur Fury etwas verheimlichte, sondern auch ihm, obwohl er mehr als jeder andere ein Recht auf die Wahrheit rund um Yukis Tat hatte. Bevor sie nicht ehrlich mit ihm war, wäre ihm ein freundschaftlicher und ungezwungener Umgang mit ihr nicht möglich. Er konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen und zur Tagesordnung übergehen.

Steve bestellte sich einen weiteren Drink und ging im Geiste wieder und wieder die Aufnahmen der Überwachungskameras rund um das Lagerhaus durch. Sie zeigten, wie Natasha mit den Wachen verschwunden war, um eine verdächtige Person auf dem Gelände aufzuspüren. Danach war nur zu sehen, wie Yuki Kobayashis Zelle betrat, und wie sie zwei Stunden später die Flucht ergriff. Sonst war da nichts, überhaupt nichts. Jemand musste ihr verraten haben, wie sie die meisten Kameras umgehen konnte. Dass Natasha sich von den Männern getrennt hatte und jeder von ihnen einzeln in irgendeinem toten Winkel niedergeschlagen und betäubt worden war, kam ihm ebenfalls äußerst seltsam vor.

Noch seltsamer war es, dass sie stundenlang durch einen Betäubungscocktail schachmatt gesetzt worden waren, dessen Bestandteile auf den FSB, den russischen Geheimdienst hindeuteten. Das war der Beweis, dass Yuki Unterstützung gehabt hatte.

Aber wer hatte ihr geholfen, S.H.I.E.L.D. zu hintergehen, und was noch viel schwerer wog, ihn zu hintergehen? Und was für ein Interesse hatten die Russen an der ganzen Sache?

 zu hintergehen, und was noch viel schwerer wog, ihn zu hintergehen? Und was für ein Interesse hatten die Russen an der ganzen Sache?

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Suche Held, biete Phönix (FF Captain America - Steve Rogers - OC)Where stories live. Discover now