Kapitel 10 Arbeit ist wichtiger als krank zu sein...

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Total verschlafen und fast noch im Halbschlaf öffnete ich den Störenfried per Handy die Türe...

Plötzlich schreckte ich hoch. Wie blöd bin ich eigentlich warum nur habe ich nicht erstmal auf das Display geschaut wer es ist… keine 2 Minuten später kam ein wütender Herr Notarzt auf meine Couch zu.

Sicht Wonni

Nun war es wie es war. Ich werde ihn definitiv die Stirn bieten. „Hallo Phil“ begrüßte ich ihn so freundlich wie es nur möglich war. „Bevor du jetzt anfängst mich anzumeckern hör mir zu. Ich danke dir für deine eure Hilfe. Mir geht es wieder gut.“ Dabei musste ich mir einen aufkommenden Hustenanfall unterdrücken.
Vor Herr Funke werde ich die genesene Patientin mimen. Doch dieser stand nur vor mir und war vorerst sprachlos.

Es dauerte etwas bis er die Fassung wiedererlangt hatte.
„Wonni denkst du das wir dich aus Spaß zu uns in die WG gebracht haben? Du hattest richtig hohes Fieber und hättest in ein Krankenhaus gemusst, doch wir haben dich intensiv Medizinisch von der Wohnung aus versorgt. Als Dank da es dir augenscheinlich besser geht haust du ab. Hast du durch deinen Zusammenbruch nichts dazu gelernt? Ich weiß gar nicht wie enttäuscht ich von dir bin.“
dabei schüttelte Phil nur den Kopf.

„Weißt du was, du und deine Freunde können mich mal… ihr seit nicht mein Vormund.“ Man hatte ich eine Wut im Bauch. Soll er doch enttäuscht sein. Es ist immer noch mein Leben meine Entscheidung…

Sicht Phil

Ich kann es echt nicht glauben. Sie ist doch selbst vom Fach und weiß was bei einer nicht behandelten Lungenentzündung passieren kann...

Eins war mir klar, wenn ich das Vertrauen nicht zerstören will, muss ich sie wohl oder übel gehen lassen.
„Wonni höre mir mal zu, du fühlst dich jetzt noch gut da du reichlich Medikamente heute morgen bekommen hast. Ich möchte dich wenigsten nochmal kurz untersuchen wenn ich nichts besonderes Auffälliges finde, dann bin ich wieder weg.“

So ging ich schon mal Richtung Flur um meine Arzttasche zu holen...

Wonni saß auf dem Sofa und man merkte das sie am überlegen war. Schließlich nickte sie.
Das brachte mir ein Lächeln ins Gesicht. Sie hat Gott sei Dank noch weiter vertrauen zu mir…

Sicht Wonni

Nachdem Herr Funke sich wieder mal durchgesetzt hatte, ließ ich mich von ihm untersuchen. Innerlich hoffte ich das er nichts weiter findet...

Schließlich will ich ab morgen wieder arbeiten...

Phil führte seine Untersuchungen sehr gründlich durch. Ab und an verzog er sein Gesicht. Vor allem beim abhorchen meiner Lunge war der Herr Notarzt nicht so begeistert. Auch die Temperatur war wieder erhöht bei 38 Grad. Nachdem er die Vitalwerte auch ermittelte hatte, legte er sich sein Stethoskop um seinen Hals.

Er setzte sich zu mir. „Ich bin ganz ehrlich dein Körper ist noch krank. Du darfst auf gar keinen Fall auf Arbeit. Du gehörst ins Bett. Ich empfehle dir strenge Bettruhe zu halten. Ich biete dir gerne Hilfe an und du kannst jederzeit in unsere WG kommen. Dort können wir uns sich weiter um dich kümmern.“

Ich hörte ihm aufmerksam zu, aber meine Entscheidung war ja bereits gefallen. „Hör zu Phil. Ich fühle mich wirklich fit genug um hier alleine klar zu kommen... Wenn was sein sollte dann melde ich mich bei euch.

Ich bin ja in eurer WhatsApp Gruppe hinzugefügt wurden. Aber ich bin selbst vom Fach und kann mein Körper einschätzen. Ich nehme dann was Fiebersenkendes und dann passt es.“

Phil hatte da nur noch eine Frage. „Und was ist mit Antibiotika?“

Doch ich schüttelte den Kopf. „Ne lass mal das brauche ich nicht. Das macht Resistenzen und darauf habe ich keine Lust. Ich habe genug mit solchen Multiresistenten Keimen zu tun. Du weißt das genau das wir immer irgendwelche Bewohner mit MRSA, 3 Mrgn, VRE usw... haben. ( die geläufigsten Infektionskrankheiten die eine spezielle Hygienische Aufmerksamkeit bedürfen. Für diese gelten gewisse Maßnahmen wie Schutzkleidung. Dieses wird vom Gesundheitsamt vorgeschrieben) haben.
Ich bleibe brav hier auf meinen Sofa und ruhe mich aus.“ log ich den Herr Notarzt an.
Phil schluckte über mein ausführlichen Vortrag und stand auf.

„In Ordnung Wonni… dann bin ich jetzt wieder weg meine Hilfe ist ja nicht weiter von Nöten bzw. erwünscht und ich kann mich jetzt um Patienten kümmern die es zu schätzen wissen, das ich ihnen helfen möchte.“
Er war bereits am gehen drehte sich noch einmal um und schaute mich traurig an. „Ich hoffe du bist vernünftig…“
So verließ er die Wohnung...

Ich legte mich zurück auf mein Sofa und schlief sofort wieder ein. Zum Glück hatte ich mir meinen Wecker gestellt.
So erschöpft war ich lange nicht mehr wie in letzter Zeit. Doch die Arbeit brauchte mich ja schließlich dringend. Manchmal hatte ich das Gefühl das die ohne mich gar nicht zurecht kommen. "Wonni hier Wonni da." Aber egal ich liebte meinen Beruf schließlich…

Und wieder werden wir uns begegnen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt