Kapitel 32 die nächsten Stunden sind entscheidend Teil 1

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Sicht Freddy

Ich ging auf meine Freunde zu. Als mich Phil anschaute merkte er schon das ich keine guten Nachrichten für ihn hatte…
Ich bat ihn, mir zusammen mit Olli und Alex in mein Büro zu folgen. Auf dem Gang, wo man ständig unterbrochen wird, wollte und konnte ich dieses schwere Gespräch was jetzt kommt nicht führen...
Als wir an meinem Büro ankamen und ich die Türe aufschloss, bat ich sie doch Platz zu nehmen...

Phil schüttelte den Kopf. „Sag mir doch endlich was los ist? Ich möchte mich jetzt nicht hinsetzen.“ er sah so erledigt aus, so verletzlich.
„Gut also…“ fing ich an. „Wonni hat die OP überstanden…aber.“ Ich holte nochmal tief Luft. Wie oft schon musste ich schlechte Nachrichten an Angehörige von Patienten überbringen, doch hier das sind meine WG- Familie, meine Freunde.
„Was aber?“ fragte nun Alex nervös.
„Aber sie ist nochmal reanimationspflichtig geworden und Silke hat sie soweit stabilisieren können, doch sie ist in ein Koma gefallen! Die ständigen Wiederbelebungen haben ihr Herz geschädigt. Sie hat dazu noch eine Myokarditis und ihre Lunge…“ Ich zögerte..
doch Olli sprach weiter. „Ihre Lunge hat die Unterkühlung nicht gut überstanden. Richtig? Sie hat eine Lungenentzündung!“ Ich nickte traurig. „Jaaaa, Phil es tut mir Leid aber die Chance das sie das überlebt liegt bei 30 %. Die nächsten Stunden sind entscheidend. Sie wird gerade auf die Intensivstation verlegt. Aber es gibt ein Problem. Es dürfen nur Angehörige zu ihr…“ sprach sachlich weiter.

Sicht Phil

„Wasss??? Freddy spinnst du… ich möchte sofort zu ihr. Wir wissen nicht ob sie überhaupt Angehörige hat! Ich lasse sie nicht alleine, vergiss es. Ich gehe jetzt zu ihr und ich lasse mich von dir nicht aufhalten!“ Ich war so sauer. „Ich warte doch nicht Stunden lang, nur das ich wieder ab trotteln kann.“ da ich ja selbst hier Arzt bin, werde ich das ja problemlos schaffen zu ihr zu kommen…

Sicht Alex

Ich glaubte mich verhört zu haben? „Das ist doch nicht dein verdammter Ernst? Hör mal Freddy wir sind doch keine Fremden, wir sind ja quasi ihre Familie. Phil ist ihr Freund. Sie stehen sich nahe.“
Doch er zuckte nur mit den Achseln. „Es ist doch nicht meine Idee. Ich gehe nur den Vorschriften hier im Haus nach.“
„Den Vorschriften? Freddy seit wann bist du so ein Korinthenkacker?“ man war ich gerade wütend auf ihn. Das kann er sich echt sonst wohin stecken. Diese komischen Vorschriften hält hier doch eh keiner ein. Ich schaute ihn böse an. „Du lässt uns jetzt sofort zu ihr? Wir reden nachher nochmal zu Hause darüber. Du hast sie doch nicht mehr alle…“

Sicht Olli

Die Stimmung gerade hier ist echt gefährlich angespannt. „So jetzt beruhigen wir uns mal alle wieder und reden bitte sachlich und erwachsen. Ich will jetzt kein Wort mehr hören, was unter die Gürtellinie geht. Wir alle sind mit den Nerven runter aber deshalb geht euch nicht an die Gurgel. Wonni ist damit nämlich nicht geholfen . Und nun gehen wir zur ITS und schauen nach ihr. Freddy sie hat keinerlei Angehörige. Die Polizei hat eine Abfrage gemacht und die Eltern sind beide vor 2 Jahren verstorben. Sie hat wirklich niemanden mehr außer uns.“

Alex und Phil schaute mich entsetzt an. „Meine Prinzessin hat niemanden mehr? Ihre Eltern sind Tod?“
Ich ging zu Phil und nahm ihn in die Arme. „Ja tut mir leid, deshalb hat sie uns auch nichts gesagt.“

Ich merkte wie er sich sinken ließ. „Hey Kumpel du machst jetzt nicht auch noch schlapp.“ doch ich musste ihn zu Boden gleiten lassen um ihn anzuschauen. „Hey Phil mach die Augen auf. Alex halte mal seine Beine hoch. Der Kreislauf scheint zu schwächeln.“
Freddy holte sein Stethoskop vom Schreibtisch und horchte ihn ab. „Lunge frei, Herz bradicart.“
„Ich will ein Monitoring jetzt.“ gab ich ihn weiter und schon rannte Freddy raus und kam mit dem Reanimationswagen zurück. Hier war alles drauf was man brauchte. Alex ließ die Beine runter und klebte die Elektroden. „Er wird doch jetzt nicht ein Herzinfarkt haben?“
Olli schüttelte den Kopf „Ich tippe fast auf Broken- Heart- Syndrom. Das war zu viel. Ich möchte ihn zur Überwachung auf alle Fälle auf der Intensivstation haben. Das nenne ich mal Schicksal. Er darf nicht offiziell hin und landet als Patient dort…“

Und wieder werden wir uns begegnen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt