Kapitel 63 Die Flucht vor der Wahrheit...

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Sicht Phil

Wonni öffnete verschlafen ihre Augen. Sie streckte sich und schaute mich dann an. „Phil? Was ist denn los?" ich schluckte und begann meinen Satz von neuen.


„Du weißt ja, das Adrian dich heute nochmal untersucht hat!" nun setzte sie sich im Bett auf. „Wann war das denn? Ich habe das überhaupt nicht mitbekommen?"


„Oh... du hattest auch wieder sehr hohes Fieber meine Liebe. Da wahrst du anscheinend gar nicht richtig bei dir." sie nickte und Griff zu ihren Bauch. „Ist mit unserer Stella alles in Ordnung?"


Ich rutschte ein Stück näher, um ihr ganz nahe zu sein. „Wonni im Moment ist die Kleine tapfer, aber die Herztöne waren heute das erste Mal auffällig. Adrian möchte das wir über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenken." „Bitte wassss? Ich soll mein Kind töten? Phil es ist bereits ein kleiner Mensch und es lebt! Wir können doch nicht einfach Gott spielen und es umbringen. Niemals... Stella wird leben ich weiß es." sie weinte nun bitterlich und ich nahm sie in den Arm.


„Wonni dir geht es selbst nicht gut. Du bist krank und wir müssen sehen, das wir das mit Medikamenten hinbekommen. Doch das geht nur wenn du nicht mehr Schwanger bist. Du wirst Immunsuppressiva ( sind Medikamente die die normal Funktion des Immunsystemes unterdrücken) bekommen damit die Vaskulitis eingedämmt wird. Für das Chronischen Bechstein Barr-Virus wirst du ebenfalls eine Kortison Therapie brauchen. Die Krankheit ist schon soweit Fortgeschritten, das wir das schnell angehen sollten. Und dein Körper wehrt sich bereits gegen die Frucht. Du hast eine beginnende Vergiftung, das weißt du..."


„Höre bitte auf..." schrie Wonni „Ich will das alles nicht hören." Sie hielt sich ihre Hände über den Ohren. Blitzartig stand sie auf, zog sich ihren Bademantel an und rannte aus dem Zimmer...


Ich blieb im Bett sitzen und gab ihr etwas Zeit für sich.


Hätte ich gewusst was sie vor hat, wäre ich hinterher gelaufen...

Sicht Wonni

Was mir Phil da gerade erzählt hat, war zu viel. Ich stand blitzartig aus dem Bett auf und rannte aus dem Zimmer die Treppe hinunter und zur Haustür raus... Nur weg hier... ich werde mein Kind nicht umbringen lassen! „Stella niemals werde ich das zu lassen. Deine Mama würde ihr Leben für dich Opfern."


Unter Tränen rannte ich die Straße entlang bis ich an den Wald an kam, den wir mit Flocke schon besucht haben. Nur weg hier, weg von dem ganzen.


Ich merkte gar nicht, das ich nur im Schlafanzug und Bademantel bekleidet war. Ich fing an zu frieren, es war immerhin um die 5 Grad Minus und dazu kam der viele Schnee, der über Nacht gefallen war.


Ich ließ mich am Baumstamm hinunter gleiten und weinte über die ganze beschissene Situation. Vielleicht sollte ich einfach hier auf den Erfrierungstod warten?


Mein Herz schlug dabei wie wild. Phil er will mich heiraten, ich müsste doch glücklich sein! Und nun schlägt das Schicksal so hart zu...


„Stella Kleine, du Sonnenschein. Bitte mach Papa und Mama keinen Ärger..."


Ich mobilisierte meine letzten Kräfte und rappelte mich auf. Ich drehte mich einmal im Kreis. Wo musste ich jetzt lang? Wonni du und deine blöde Orientierung...


Ich ging in die Richtung, wo man Fußabdrücke sah. Es sind sicher meine...dachte ich als ich ein dumpfen Schlag am Kopf verspürte und zu Boden ging...


Als ich wieder zu mir kam, war ich nicht mehr im Wald. Mein Kopf dröhnte und konnte kaum die Augen öffnen. Wo bin ich? „Hallo..." rief ich. „Hallo... kann mich jemand hören?" ich lag auf einen Sofa, was die besten Tage schon hinter sich hatte.

Und wieder werden wir uns begegnen...Where stories live. Discover now