Im Schatten des Verlangens

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In den verborgenen Winkeln des alten Hauses schlich Phynix, seine geisterhafte Präsenz durch die Räume gleitend. Doch diesmal war etwas anders – eine unruhige Neugier, die seine schüchterne Existenz ergriff. Jahrelang hatte er in der Einsamkeit dieses Hauses verweilt, ein Geist gefangen in den Schatten der Vergangenheit.

Die Dunkelheit umgab ihn, als er vorsichtig durch die leeren Korridore schwebte. Phynix fühlte, wie sein Herz schneller schlug, eine Angst, die seit Jahrhunderten in seinem Wesen eingeschlossen war. Doch gleichzeitig zog etwas in der Stille der Nacht ihn zu dem Raum, in dem Zian schlief.

Sein unsichtbarer Blick ruhte auf Zian, der sich in einem traumhaften Schlaf befand. Ein Hauch von Traurigkeit lag in den Augen von Phynix, als er das müde Gesicht des ehemaligen Soldaten betrachtete. Zian, der nichts von der unsichtbaren Anwesenheit spürte, lag da, von der Nacht umarmt.

Phynix wagte es, näher zu treten, seine kalte bleiche Hand über Zians Stirn gleiten zu lassen. Ein Kribbeln durchzog Phynix' geisterhafte Existenz – ein Gefühl, das er seit Äonen nicht mehr empfunden hatte. Die Angst verschmolz mit einer seltsamen Sehnsucht, als er sich zu Zian hingezogen fühlte.

Unsichtbare Augen starrten auf Zian, als würde Phynix versuchen, in seine Träume einzudringen. Doch die Furcht, hielt ihn zurück. Die leisen Schritte des Geistes hinterließen ein Echo in der Dunkelheit, während er in den Schatten zurückwich, seinen Blick immer noch auf Zian gerichtet.

Die Nacht verstrich, und Phynix fand keinen Frieden. Das Verlangen, die Einsamkeit zu durchbrechen, kämpfte gegen die alten Ängste. Er schwebte zwischen den Dimensionen, hin- und hergerissen zwischen der Verlockung, sich mit Zian zu verbinden, und der tief verwurzelten Scheu vor der Wärme, die er so viele Jahrhunderte vermisst hatte.

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