Böse Anschuldigungen

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In diesem beklemmenden Moment der Stille und Verzweiflung sprach Zian behutsam zu Phynix: "Es tut mir leid, dass du das durchmachen musst. Aber wir müssen das hier gemeinsam durchstehen. Du hast mich nicht absichtlich verletzt."

Phynix, von Reue überwältigt, flüsterte mit einem gebrochenen Stimmchen: "Ich wollte nie, dass dir etwas zustößt, Zian. Ich verstehe nicht, warum ich solche Kräfte freisetze."

Zian antwortete mit ruhiger Entschlossenheit: "Es ist okay, Phynix... Siehst du das Verbandszeug auf dem Tisch?"

Phynix, immer noch zitternd vor Schock und Trauer. Zian fuhr fort: "Nimm es und komm näher. Ich werde dir erklären, wie du mir helfen kannst, ich kann es leider nicht selbst."

Die zitternden Hände des Geistes griffen nach dem Verbandszeug, und Zian leitete ihn Schritt für Schritt an. Die Atmosphäre im Raum war gespannt, durchzogen von einer Mischung aus Sorge und Selbstvorwürfen.

Während Phynix versuchte, die Wunden zu versorgen, brach es aus ihm heraus: "Ich hätte das nicht tun dürfen, Zian. Du verdienst das nicht."

Zian lächelte trotz seiner Schmerzen: "Phynix, wir müssen beide lernen, mit deinen Fähigkeiten umzugehen.

In dem Raum lag eine  Stille, nur unterbrochen von den leisen Schluchzern Phynix'. Der Raum schien von der Präsenz Phynix' erfüllt, während er verzweifelt versuchte, Zians blutende Wunden zu versorgen. Die Energiewellen, die er unfreiwillig ausgestoßen hatte, schwebten noch immer in der Luft, Zeugen seiner unkontrollierten Macht.

Die Tür wurde mit einem Ruck geöffnet, und Clay betrat den Raum. Seine Augen weiteten sich, als er den dramatischen Anblick erfasste. Zian lag am Boden, das Blut tropfte auf den Boden, und Phynix kniete verzweifelt neben ihm, seine Hände versuchten  Wunden zu heilen. "Was zum Teufel ist passiert?", brach es aus Clay heraus, als er eilig zu Zian eilte und versuchte, die Lage zu erfassen.

Phynix hob den Kopf, seine Augen von Tränen überflutet. "Ich... ich habe es nicht unter Kontrolle bekommen. Ich wollte ihm helfen, aber..." stammelte er, unfähig, den Satz zu beenden. Die Unsichtbarkeit seines Seins schien die Hilflosigkeit zu verstärken.

Clay legte Zian vorsichtig auf die Couch und begann, die blutigen Wunden zu versorgen. Als er erfuhr, dass Phynix der Auslöser dieser gefährlichen Energie war, wurde seine Stirn von Wutfalten durchzogen. "Du... du hast das getan?", sagte er mit eisiger Entschlossenheit, während er Phynix mit einem verächtlichen Blick bedachte. "Hast du überhaupt eine Ahnung, was du angerichtet hast?"

Phynix' Gesichtsausdruck wechselte zwischen Verzweiflung und Reue. "Es war ein Unfall, ich wollte ihm nur helfen. Ich dachte, ich könnte es kontrollieren", verteidigte er sich schluchzend.

Clay schnaubte verächtlich. "Hilfe? Du hast ihn fast umgebracht! Verpiss dich, du Geisterdreck!" Die Worte schossen wie Pfeile aus seinem Mund, während seine Wut sich gegen den unsichtbaren Phynix richtete.

Clays Gesicht verzerrte sich vor Wut, als er Phynix weitere Vorwürfe entgegenschleuderte. "Du bist eine tickende Zeitbombe! Was hast du erwartet, wenn du in einer Welt herumspielst, die du nicht verstehst?" Schimpfend trat er nach Phynix. Der Geist brach unter den Anschuldigungen zusammen, weinend und von Selbstzweifeln geplagt.

Zian, von seinen eigenen Verletzungen gezeichnet, konnte nur hilflos zusehen. Der Schmerz, den er verspürte, spiegelte sich in seinen Augen wider, als er versuchte, sich aufzurichten. "Clay, bitte, er wollte nur helfen. Es war ein Unfall. Er hat das nicht gewollt", versuchte Zian zu erklären, während er sich auf wackligen Beinen aufrichtete, nur um wieder zurück auf die Couch zu sinken.

Clay wandte sich wütend um. "Du verteidigst ihn? Er hat dich fast umgebracht, und du verteidigst ihn immer noch?", schrie er und stieß Phynix mit unsichtbarer Wut beiseite. Phynix zitterte am Boden, seine glühenden Augen voller Tränen und Schmerz.

Zian versuchte verzweifelt, zu Phynix zu gelangen, doch die Schmerzen in seinem eigenen Körper hielten ihn zurück. "Clay, bitte, wir müssen das klären. Phynix wollte nicht..."

Clays Zorn kannte keine Grenzen. "Du verteidigst ihn immer noch! Hast du keine Ahnung, was er dir antun könnte? Du riskierst dein Leben für diesen Geist?"

Phynix, in sich zusammengesunken und von Tränen überströmt, versuchte, sich zu erklären, doch seine Worte gingen im Toben von Clay unter. Die Welt um sie herum schien zu erbeben.

Der Schrank, versteckt im dunkelsten Winkel des Zimmers, bot Phynix einen Rückzugsort, den er seit Jahrhunderten kannte. In seinem Inneren rollte er sich zusammen, von einem Strudel aus Tränen und Ängsten übermannt. Die Worte von Clay klangen in seinem Kopf nach wie ein düsterer Refrain, während er versuchte, die zerschlagenen Fragmente seiner Gefühle zu ordnen.

Clay starrte Zian wütend an und machte seinem Ärger Luft. "Du kannst hier nicht einfach untätig herumsitzen und darauf warten, dass er dich wieder fast umbringt. Wir müssen ins Krankenhaus, Zian!"

Blutspuckend und sich schwach fühlend, kämpfte Zian gegen die Entschlossenheit von Clay an. "Nein, Clay, ich kann Phynix nicht alleine lassen. Er ist genauso verletzt wie ich. Wir müssen hier bleiben."

Clay zeigte jedoch keine Anzeichen von Nachgeben. Mit einer Mischung aus Sorge und Wut trug er Zian aus der Wohnung, während Phynix im Schrank verharrte, unfähig, etwas zu unternehmen. Der Weg ins Krankenhaus wurde von einer drückenden Stille begleitet, die von gebrochenen Freundschaften und verlorenem Vertrauen erfüllt war.

Als sie im Krankenhaus ankamen, wurde Zian trotz seiner Proteste auf eine Trage gelegt. Der Gedanke, Phynix allein in der Wohnung zurückzulassen, quälte ihn. Doch Clay war fest entschlossen, Zians Sicherheit über alles zu stellen.

Phynix blieb in seiner Traurigkeit alleine im Haus zurück

Schatten der Erlösung Where stories live. Discover now