gefährliche Stimmen

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Als Phynix am nächsten Morgen mit pochenden Kopfschmerzen erwachte, konnte er sich nicht erinnern, jemals zuvor solche Beschwerden, als Geist, erlebt zu haben. Verwirrt und leicht benommen weckte er Zian vorsichtig auf.

"Zian", flüsterte Phynix leise, "ich habe Kopfschmerzen. Ist das normal?"

Zian schmunzelte und rieb sich verschlafen die Augen. "Nein, Phynix, das ist nicht normal. Das sind die Auswirkungen von dem Alkohol, den du gestern Abend probiert hast. Alkohol und neugierige Geister sind keine gute Kombination."

Phynix runzelte die Stirn. "Aber ich wusste nicht, dass Geister Kopfschmerzen bekommen können."

Zian lachte leise. "Das ist wohl eine Erfahrung, die du in der Welt der Lebenden machen musst." Doch Zian wurde wieder ernst, „Aber ich mache mir Sorgen, Phynix. Hat der Alkohol deine Halluzinationen verschärft? Geht es dir gut?"

Phynix überlegte kurz, bevor er antwortete. "Ein wenig benommen bin ich schon, aber die Halluzinationen scheinen nicht schlimmer zu sein.... Aber vielleicht war der Ausflug in die menschliche Welt doch keine so gute Idee."

Zian legte beruhigend eine Hand auf Phynix' Schulter. "Mach dir keine Sorgen. Wir werden das gemeinsam durchstehen und herausfinden, wie es dir wieder besser geht. Vielleicht sollten wir heute etwas Ruhe bewahren und uns auf die Suche nach einer Lösung für deine Kopfschmerzen machen."

Phynix nickte zustimmend, während Zian bereits darüber nachdachte, wie er seinem geisterhaften Begleiter helfen könnte, die unerwünschten Kopfschmerzen loszuwerden.

Zian empfahl Phynix im Bett zu bleiben, während er kurz in die Küche verschwand, um vielleicht etwas gegen die Kopfschmerzen zu finden. Doch die Entscheidung, den Geist allein zu lassen, erwies sich schnell als bedenklich.

Während Zian in der Küche nach Schmerzmitteln suchte, spürte Phynix, wie die Kopfschmerzen stärker wurden. Das ungewohnte Gefühl in seinem Geisterkopf bereitete ihm Unbehagen. Der Raum schien sich um ihn zu drehen, und seine Sinne waren durch den Kater beeinträchtigt.

Plötzlich hörte Phynix eine leise, düstere Stimme, die ihm aus dem Schatten der Ecke zuflüsterte. Er fühlte, wie eine kalte Hand nach ihm griff. Panik überkam ihn, und er versuchte, sich aufzusetzen, doch der Raum drehte sich weiter, und er verlor beinahe das Gleichgewicht.

In diesem Moment kehrte Zian zurück und bemerkte sofort die Veränderung in Phynix' Erscheinung. "Phynix, was ist los?", rief er besorgt aus, als er den Geist mit weit aufgerissenen Augen und zitternd vorfand.

Phynix stammelte, versuchte sich zu orientieren und die unheimliche Stimme zu ignorieren. "I-Ich... da ist etwas, Zian. Eine Stimme, die zu mir spricht."

Zian, nun alarmiert, trat näher und beruhigte Phynix, indem er behutsam seine Schultern hielt. "Phynix, hier ist nichts. Es sind nur die Kopfschmerzen-"

Trotz Zians beruhigender Worte konnte Phynix die düstere Stimme nicht ignorieren. In seinem Zustand begannen die Grenzen zwischen Realität und den Schatten der Vergangenheit zu verschwimmen.

Phynix' Angst hatte eine düstere Energie in der Atmosphäre erzeugt, die sich wie ein Sturm zusammenbraute. Seine durchsichtige Gestalt zitterte vor Anspannung, und um ihn herum wirbelten funkelnde Lichtblitze und Schatten in einem unheilvollen Tanz.

Als Phynix tiefer in seine Angst hineinglitt, erreichte die angespannte Energie ihren Höhepunkt. Ein ohrenbetäubender Knall durchschnitt die Stille, und ein gleißender Blitz schoss aus dem Epizentrum von Phynix' Existenz. Der Raum wurde von einem blendenden Licht erfüllt, begleitet von einem schmerzerfüllten Schrei, als die unfassbare Macht auf Zian traf.

Der junge Mann wurde von der unsichtbaren Welle erfasst, sein Körper schleuderte durch die Luft und prallte mit einem dumpfen Aufprall gegen den Boden. Ein Regen von Glassplittern, die durch die Wucht der Explosion aus den Fenstern geschleudert wurden, begleitete das düstere Schauspiel.

Zian keuchte vor Schmerz, als er auf dem Boden liegenblieb. Blut sickerte aus den Wunden, die er bei dem Aufprall erlitten hatte. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz, während er versuchte, die Realität des Angriffs zu begreifen. Phynix' Sorge und Reue waren greifbar, als der Geist hastig zu Zians Seite schwebte.

In der Stille, die auf den intensiven Moment folgte, konnte man nur das leise Stöhnen des Verletzten und das Flimmern der verbliebenen Energie in der Luft hören. Die Welt schien für einen Herzschlag stillzustehen.

Phynix' unsichtbare Hände zitterten, als er vorsichtig versuchte, die Verletzungen zu behandeln. Tränen des Bedauerns vermischten sich mit der myseriösen Existenz des Geistes, während er verzweifelt nach Wegen suchte, das Schlimmste zu verhindern.

Die Stille wurde durchbrochen, als Zian mit einem schwachen Lächeln die Augen öffnete. Sein Blick war von Schmerz geprägt, aber auch von einer tiefen, bedingungslosen Liebe. Phynix atmete erleichtert auf, als er den Lebensfunken in Zians Augen sah.

"Es tut mir so leid, Zian. Ich wollte dich nie verletzen...", begann Phynix, aber Zian legte ihm sanft den Finger auf die Lippen.

"Es ist nicht deine Schuld, Phynix. Du wirst lernen mit deinen Kräften umzugehen. Du bist nicht allein", flüsterte Zian, seine Liebe und Vergebung waren stärker als der Schmerz.

Phynix wurde von der Realisierung erfasst, dass seine eigenen Ängste und unschuldigen Handlungen fast zu Zians Tod geführt hätten. Ein unerträgliches Gefühl der Schuld breitete sich in ihm aus, während er die Konsequenzen seines unbeabsichtigten Angriffs auf Zian erkannte. Tränen der Reue flossen unsichtbar über seine Wangen, und er schwor sich, einen Weg zu finden, seine Kräfte zu beherrschen, um die Person, die er so sehr liebte, zu schützen.

Schatten der Erlösung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt