stummer Begleiter

6 3 0
                                    

Phynix schwebte im Raum, er hatte immernoch ein schlechtes Gewissen gegenüber Zian, da er sich verantwortlich fühlte, dass Clay und Zian nicht mehr so gute Freunde waren. Seine Augen, die so viele Jahrhunderte gesehen hatten, blickten auf Zian mit einem Hauch von Sorge. "Zian, du solltest dein normales Leben weiterführen. Was hältst du davon wenn du heute Abend deine Freunde triffst? Schließlich musst du dich nicht ständig um mich kümmern. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen", sagte er mit einem leichten Lächeln, das seine Unsicherheit nicht ganz verbergen konnte.

Zian hingegen zögerte. Die Wahnvorstellungen, die Phynix heimgesucht hatten, ließen ihn zögern, das kleine Geistwesen allein zu lassen. "Phynix, ich mache mir Sorgen um dich. Diese Halluzinationen könnten wieder auftreten. Ich kann dich doch nicht alleine lassen."

Phynix schwebte näher zu Zian und legte seine Hand sanft auf dessen Schulter. "Zian, du kannst nicht dein ganzes Leben meinetwegen zurückstellen. Du hast ein Recht auf ein normales Leben, auf Freundschaften und Erlebnisse. Ich würde mir wünschen, dass du diese Momente genießt, selbst wenn ich nicht dabei bin... Und vielleicht wäre es ja eine gute Idee noch einmal mit Clay zu reden."

Ein Seufzer entwich Zian, der die Worte von Phynix zu schätzen wusste, aber dennoch nicht loslassen konnte. "Phynix, wenn ich gehe, kommst du dann mit mir? Du musst nicht alleine zu Hause bleiben. Wir könnten gemeinsam Zeit mit meinen Freunden verbringen."

Phynix spürte, wie seine Vorfreude von Unsicherheit überlagert wurde. "Ich habe das Haus seit Jahrhunderten nicht verlassen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist..."

Zian betrachtete den schimmernden Geist vor sich und überlegte. "Was ist, wenn du mitkommst, aber unsichtbar bleibst? So könntest du dabei sein, ohne Aufsehen zu erregen. Wir könnten es langsam angehen lassen, und wenn es dir zu viel wird, gehen wir einfach zurück nach Hause."

Die Idee schien Phynix zu gefallen, seine leuchtenden Augen strahlten. "Das klingt vernünftig. Wir können es versuchen... Aber Zian, es könnte eine Herausforderung für mich werden, ich fühle mich noch etwas geschwächt."

Zian nickte verständnisvoll. "Wir nehmen es, wie es kommt. Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst. Wir gehen keinen Schritt weiter, als du bereit bist." Phynix sah ihn dankend an „okay... einverstanden

———————————————

Die Bar pulsierte vor Energie, als Zian mit seinen Freunden – Nova, Clay, Matteo und Fynn – eintrat. Das Gelächter und die Gespräche der Gäste erfüllten den Raum, während die Gruppe sich an einem Tisch in der Ecke niederließ.

Nova grinste und sagte zu Zian: "Du und deine unsichtbaren Freunde, Zian. Werden wir heute Abend wieder von den Geistergeschichten hören?"

Zian lächelte, spürte jedoch einen Stich. "Haha, sehr witzig, Nova. Vielleicht werde ich euch diesmal einen besonderen Gast vorstellen." In seinen Gedanken schickte er Phynix die Bitte, sich vorerst zurückzuhalten. Zian konnte den Blick von Clay auf sich spüren, er war sich aber sicher das Clay kein weiteres Wort über Phynix verlieren würde. Er vertraute ihm

Während Zian versuchte, sich auf die Gespräche zu konzentrieren, schweiften seine Gedanken immer wieder zu Phynix. Der unsichtbare Geist schwebte durch den Raum, erkundete unbemerkt die Bar.

Clay, der neben Zian saß, bemerkte dessen gelegentliche Ablenkung. "Hey, alles in Ordnung, Zian? Du wirkst heute etwas abwesend."

Zian seufzte leicht. "Ja, alles gut. Nur etwas müde, denke ich."

In einem unaufmerksamen Moment flüsterte Zian zu Phynix, als dieser in hörweite war: "Bleib bitte etwas zurück, wenn ich mich mit meinen Freunden unterhalte. Sie dürfen nichts bemerken." Phynix, der Zians Unsicherheit spürte, nickte unsichtbar und schien sich zurückzuhalten.

Die Gruppe lachte und plauderte, während Phynix weiter neugierig durch den Raum schwebte. Zian spürte eine Mischung aus Anspannung und Freude, während er versuchte, die Balance zwischen der normalen Welt und der geisterhaften Präsenz von Phynix zu halten.

"Wer ist dein unsichtbarer Freund heute, Zian? Ein Ritter aus dem Mittelalter?" Matteo zog Zian auf, und die anderen lachten, bis auf Clay der nur stumm da saß und sich mit der Situation sichtbar unwohl fühlte.

Zian zwang sich zu einem Lächeln. "Vielleicht ist es eine Überraschung." Doch in seinen Augen spiegelte sich eine leichte Melancholie wider.

Währenddessen entdeckte Phynix die Tanzfläche und schien vor Begeisterung zu pulsieren. Zian spürte, wie seine Energie auf ihn übergriff. "Der kleine ist wirklich neugierig" dachte Zian und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

Die Zeit verging, und die Stimmung blieb ausgelassen. Doch Zian konnte nicht leugnen, dass die Anwesenheit von Phynix, auch wenn unsichtbar, eine zusätzliche Dimension in seine Welt brachte.

Schatten der Erlösung Where stories live. Discover now