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Pov Luc

Mittlerweile war die letzte Woche vor Weihnachten. Pete hatte frei bekommen, um mit seinen Eltern zu seiner Familie nach Schottland zu fahren. Und ich saß alleine im Klassenraum. Also alleine mit den 30 anderen. Hatte meine Kopfhörer auf den Ohren und sah, seit Mitte der Stunde aus dem Fenster. In der Nacht hatte es heftig geschneit. Früher wollte ich immer mal ein Iglu bauen... Aber heute..

"Mr Callister. Luc Callister."

Langsam wandte ich meinen Blick ab und sah zu meinem Lehrer nach vorne. Alle sahen mich an... Sodass ich meine Kopfhörer ab nahm und versuchte zu verstehen was an der Tafel stand.

"Lösen Sie bitte die Aufgabe an der Tafel."
"Bekommt er doch eh nicht hin."

Einige lachten. Erneut betrachtete ich die Aufgabe. Ich verstand sie nicht. Doch mein Lehrer wartete und hielt mir den Stift entgegen, so hatte ich keine andere Wahl als aufzustehen, den Stift zu nehmen und an die Tafel zu gehen. Hinter mir hörte ich das Getuschel als wären es viele Hundert Stimmen.

"Konzentrieren Sie sich. Sie schaffen das."

Versuchte er mir Mut zu machen und langsam fing ich an zu rechnen. Stück für Stück brachte ich die Gleichung mit den Rechenschritten auf die Tafel. So schwer war es gar nicht. Am Ende betrachtete ich alles nochmal.

"Idiotisch. Ich hab dir gesagt du sollst Mathe in Brand stecken. Wäre viel einfacher. Ausserdem. Wie kommst du drauf, dass die Fläche von einem Haus eine Minus Zahl hat? Das ergibt nicht mal für mich Sinn."

Stimmt... Das ergab keinen Sinn. Ich sah alles nochmal und änderte das Minus in ein Plus. Ehe ich zu Pepe sah. In letzter Zeit sah ich ihn ziemlich oft. Es wurde schlimmer. Aber Tom hatte so viel um die Ohren, da wollte ich ihn damit nicht auch noch belasten und ich meine solange Pepe nichts anstellt? Mein bester Fantasiefreund sprang zwischen den Tischen hindurch, sah mal hier und mal da in die Hefte und blieb bei Tyler stehen. Scheiße. Ich wollte keinen Stress. Vorallem nicht mit dem Schläger der Schule. Aber Pepe legte es tatsächlich drauf an.

Er nahm sich einen Edding und wollte in Tylers Buch Malen, doch im letzten Moment zog ich es ihm weg. Pepe verschwand augenblicklich. Dafür starrte mich nun der Teufel persönlich an.

"Wir sehen uns in der Pause. Psycho."

Genau zu dieser läutete es auch. Scheiße. So schnell ich konnte, packte ich meine Sachen und lief nach draußen. Ein Handy wäre tatsächlich wirklich praktisch. Aber ich hatte etwas besseres. Ich hörte Tyler hinter mir rufen und lief nur noch raus aus der Schule. Schon auf dem Weg zog ich das Funkgerät aus meinem Rucksack. Juli hatte es mir gegeben, für genau solche Fälle und weil wir beide Handys hassten.

"Hilfe! Juli! Schule!"

Mehr bekam ich mit meinem hektischen Atmen nicht raus und so wurde ich auch langsamer. Mir blieb die Luft weg, den anderen nicht. Während ich auf dem Schulparkplatz stand und förmlich um Luft schrie, bauten sich die drei Halbaffen vor mir auf, ließen ihre Knöchel knacken und grinsten doof vor sich hin.

"Super... Pepe... Ganz... Super... Toll..."

"Wie gesagt... Setz ihn in Brand. Es ist so einfach ... Guck.."

Pepe saß auf einem der Autos und spielte mit einem Feuerzeug, welches er anschließend in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Bevor ich darüber nachdachte, bekam ich den ersten Schlag ab und fiel zu Boden.

Bei dem zweiten stieß ich mir den Kopf an einem der Autoreifen an und erneut sah ich Pepe vor mir, mit dem Feuerzeug. Wie es wirklich passiert war, konnte ich nicht sagen. Nur das ich wenig später vor dem Rektorat saß und auf meine Bestrafung wartete. Diesmal würde es ein Schulverweis sein. Ganz sicher.

KopfvollWhere stories live. Discover now