L-L

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Pov Pete

Warum tat man mir das an? Mich mit einer schwangeren Frau in eine Villa sperren, mit ihren Stimmungsschwankungen, Erwartungen und Plänen, während ich nur daneben lag und mich jede Stunde zusammen reißen musste, keine heißen Typen auf Insta zu stalken.

"Wann baust du endlich die Wiege auf?"
"Die Wiege stellt man nicht vor der Geburt auf. Das bringt Pech."

Gab ich vermutlich etwas zu giftig zurück, aber ich hatte die Nase voll. Seit Tagen immer das gleiche Thema. Babyzeug hier Babymöbel dort. Ich war zu jung für den Mist. Vielleicht hatte ich das selbst verkackt, aber wären meine Eltern nicht so konservativ hätte ich das sicher nicht so gelöst. Das ähnelte doch einer Zwangsheirat. War das nicht eigentlich illegal?

Wenn ich nein sagen würde, würde ich das alles hier verlieren und das war es mir definitiv nicht wert. Ich liebe mein Leben. Von hundert auf Null und von dort aus alles alleine wieder aufbauen wie Andy würde ich niemals hinbekommen. Da blieb ich lieber von Anfang an bei hundert und nahm das was passierte einfach hin.

So stand ich einfach auf statt mir weiter die dummen Tapeten anzusehen und machte mich fertig für das Treffen mit Luc. Mein einziger Lichtblick bei dem ganzen. Vielleicht konnte er mich ja verstehen. Zumindest ein bisschen. Das alles war doch nur eine einmalige Sache nachdem ich mich im Frust beinahe betrunken hatte. Frist darüber, dass mir gesagt wurde, dass ich Luc weder sehen noch mit ihm sprechen durfte. Juli war hilfreich, aber als ihm das Funkgerät weggenommen wurde, war das auch vorbei.

Wie gerne ich einfach bei seiner Party dabei sein wollte.. Aber er wollte mich nicht da haben. Das hatte er mir ziemlich deutlich gesagt. Und seit dem sein Spast von Freund mein Handy in der Hand gehabt hatte, gifteten wir uns zuhause nur noch gegenseitig an. Wie auch immer das werden sollte, sobald wir verheiratet waren und das Baby da war. Ich wusste es ehrlich gesagt nicht. Mein Herz gehörte ihr garantiert nicht. Unserer Tochter würde es gehören, aber nicht ihr.

Luc war es, der meine Welt ordnete und gleichzeitig durcheinander brachte. Ich liebte ihn. Das hatte ich deutlich gemerkt, als ich ihn in der Bar wieder gesehen hatte. Nicht mal den Schlag ins Gesicht konnte ich ihm wirklich übel nehmen. Ich hätte es vermutlich genauso gemacht. Nur wie ich das mit Andy grade biegen sollte, wusste ich nicht. Ich war ein absoluter Arsch und hatte keinen Frust an der Person ausgelassen, die als einzige noch neben mir gestanden hatte. Seitdem.. Hatten wir keinerlei Kontakt mehr. Auf Lucs Geburtstag hatte ich ihn kurz gesehen, aber er war sofort gegangen und hatte sich regelrecht hinter der Bar versteckt.

"Wo gehst du hin?"
"Arbeiten."
"Warum arbeitest du immernoch in diesem Café, wenn dir das alles hier gehört?"
"Damit ich meine Ruhe habe."

Natürlich bekam ich dafür nur einen doofen Blick, doch bevor ich noch etwas anderes an den Kopf bekam, nahm ich meine Jacke und machte mich auf den Weg zum Café. Natürlich arbeitete ich dort schon lange nicht mehr. Sobald ich meinen Abschluss hatte, war ich Junior Partner im Familiengeschäft geworden. Obwohl mich das kein bisschen interessierte... Das war immer Andys Ding. Business, Kreativität, Zahlen, Organisation. Aber ihn hatten sie gefeuert und nun gab es mich.. Einen Andy Ersatz, der nicht unterschiedlicher sein könnte. Das war einzige was ich konnte, war Marketing.

Jedes Mal wenn ich sagte ich würde ins Café gehen zum Arbeiten, saß ich einfach nur in diesem und trank Kaffee. Zwischen all den Menschen hatte ich mehr Ruhe als sonst wo. Zuhause war Sammy und brauchte dauerhaft meine Aufmerksamkeit. Auf Arbeit gab es meine Eltern, die alles kontrollierten und mir jeden Tag Erziehungstipps und Eheratschläge gaben.

Zwei Stunden saß ich an meinem Tisch und wartete auf meinen Blondie. Nur er kam nicht. Er ließ mich sitzen. War das ein Versehen, oder geplant? Mir erst die Hoffnung geben uns sie dann zunichte machen? Das klang nicht nach Luc. Anrufen konnte ich ihn auch nicht, weil er immer noch kein Handy hatte. Seine Freunde.. Familie.. Konnte ich nicht anrufen, die würden mich auf jeden Fall eine Klippe runter schubsen. Ich hatte es mir echt mit allen versaut.

KopfvollTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon