P-P

8 2 0
                                    

Pov Luc

"LUUUCC!!"

Kam mir der Schrei meines Vaters schon entgegen und bevor ich den Wagen ganz verlassen hatte, zog er mich schon in seine Arme. Als müsste er all die Jahre mit einem Knuddeln nachholen. Natürlich verlor ich den Boden unter meinen Füßen, aber nur weil er mich mal wieder hoch hob. Joe grinste über beide Ohren. Bis vor einem dreiviertel Jahr hatten wir noch gar keinen Kontakt und jetzt drehte er ab, wenn wir uns mal ein paar Wochen nicht sahen. Väter müsste man verstehen..

"Du bist schon wieder gewachsen... War das essen gut? Wie sind die Europäer? Komm erstmal rein... Ich bin ja so froh, dass du wieder da bist... Tom und Dan haben ständig nachgefragt, aber du hättest ruhig öfter anrufen können. Schrecklich was mit Pete passiert ist, ich kann ihn ja nicht mehr leiden, weil er dein Exfreund ist, aber wenn ich so tue, als würde es mich nicht interessieren, gelte ich als herzlos. Wie geht es dir? Es gab Post für dich."

Prasselte auch gleich alles auf mich ein während wir in die Bar gingen und ich mich wie selbstverständlich schon an die Theke setzte. Joe fand seinen Platz dahinter und servierte mir sogleich eine Cola. Also wusste er was mit Pete war. Sicher hatte Henry es Casey oder Juli erzählt.. Und durch Juli kam es zu ihm. Schlief er immernoch im Wohnzimmer? Juli meine ich.

In langsamer versuchte ich abzuspulen was er gesagt hatte. Aber es war zu viel. Ich war mehr als 24 Stunden wach und dementsprechend müde.. War ich ohnehin den halben Tag.. Meine Medikamente hatte ich noch nicht und meine Konzentration war dementsprechend kaum vorhanden. So nickte ich einfach alles ab. Morgen würde ich all seine Fragen beantworten, aber jetzt, wollte ich eigentlich nur noch meine Ruhe und das Gedankenkarussell anhalten.

"Post? Für mich?"

Hatte ich das letzte richtig verstanden? Ich bekam nie Post. Das war das einzige was mich daran hinderte direkt ins Bett zu gehen. Mein Gegenüber nickte und hielt mir kurze Zeit später einen ziemlich formellen Umschlag entgegen. Ungeöffnet, er hatte also nicht nachgesehen. Vorsichtig öffnete ich den Umschlag, zog das Papier raus und las. Zweimal.

"Und?"
"Das... Ist... Ich soll zur Army... Weil ich jetzt 18 bin... Und weil ich keinen Schulabschluss habe.. Gehe ich auch nicht aufs College..."
"Army? Trotz deiner.. Krankheit?"
"Hier steht es gibt eine ärztliche und psychologische Untersuchung, aber solange man dort stabil ist.. Ist es kein Problem... Und ich bin stabil."

Nur nicht für sowas geeignet.

"Ich rede mit Tom. Da findet sich sicher eine Lösung. Geh erstmal schlafen und mach dir keine Gedanken."

Keine Gedanken machen... Das war gut.. In meinem Kopf gab es nichts anderes mehr. Dennoch stand ich auf und ging hoch in die Wohnung. Dort machte ich mich fertig zum schlafen, doch als ich ins Bett wollte... Sah ich etwas neues. Das neue Zimmer. Mein Zimmer. Neugierig wie ich nun mal war, sah ich auch direkt nach. Es war nicht viel. Bett, Schrank, Schreibtisch, meine kleine Musikanlage und das Zubehör. Doch für mich war es perfekt.

So zögerte ich nicht mal und ließ mich direkt ins Bett fallen. Die Decke über mir.. Oder eher der Himmel... Glich dem Weltall. Nur ohne Erde und Co. Sterne und Meteoriten waren zu erkennen, ein Planet der aussah wie Tattoine, einer wie Coruscant, dazwischen Sternzerstörer, Jedi Fighter, Tie-Jäger etc. Also Planeten und Raumschiffe von Star wars. Unserem größten gemeinsamen Interessenbereich.

Vermutlich nicht original getreu, aber ich fand es einfach perfekt. Wie viel Arbeit hier wohl drin steckte.. Machte das jeder Vater für sein Kind? Pete auch? Musste Pete auch zur Army? Nein. Pete ging aufs College. Das konnte ich ohne Highschoolabschluss aber vergessen. Juli war dem ganzen auch entgangen, weil er im Gefängnis saß. Das war auch keine Option.

KopfvollWhere stories live. Discover now