K-K

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Pov Fynn

Eigentlich hatte ich gerade Mittagspause.. Zum fünf Uhr Tee, aber das war der Jetlag. Zum Glück sah Andy mich in dem Moment nicht. Zu einem traditionellen Tee eine Chinabox von nebenan und dann die Nudeln auch noch mit der Gabel statt mit den Stäbchen. Ich fühlte mich allein bei diesem Essen mehr wie ein Verbrecher, als zu der Zeit als ich in der Zelle in Amerika saß.

Noch genoss ich meine Ruhe bevor ich nach Hause ging in meinem Arbeitszimmer. Wie ich meinen Job liebte. Vor allem, weil ich endlich in der Position war, dass ich meine Meinung sagen konnte, ohne das es Nachteile für mich gab. Meine Patienten schätzten das, sonst wären sie nicht bei mir. So hatte ich auch welche, mit denen ich mich immer Mittags traf und mit ihnen zu Mittag aß, denn beim Essen war für manche das Reden einfacher. Allein schon, weil sie sich auf etwas anderes konzentrieren mussten.

Meine Rockmusik lief im Hintergrund, weshalb ich das klopfen erst nicht hörte. Bis ich es merkte, wurde die Tür schon geöffnet und ein altbekannter blonder Polizist grinste mich an.

"Hey Fynn. Tut gut dich wieder hier zu haben. Wir haben einen Freund von dir aufgelesen und wollten ihn absetzen, aber er traut sich nicht aus dem Wagen. Könntest du...?"
"Klein, blond, verdammt cute und will man einfach knuddeln?"
"Genau der."

Damit war das Essen vergessen und ich folgte ihm nach draußen. Der Streifenwagen stand tatsächlich direkt vor der Tür und hinter der Scheibe erkannte ich unseren Luc. Da hatten ihn definitiv die richtigen Polizisten aufgelesen. Als hätte ihn es nicht vorher gesagt. Einen Moment betrachtete ich den blonden durch die Scheibe, doch dann bemerkte ich, dass er auf etwas neben mir starrte und langsam senkte ich meinen Kopf.

Was weiß ich, was ich erwartet hatte, aber neben mir auf dem Boden lag unser Begleithund Nappy. Moment mal. Mit einer kleinen Handbewegung und einem leisen Pfiff meinerseits, wechselte Nappy die Position auf meine andere Seite. Mein Blick lag dabei bei dem jungen hinter der Scheibe. Sein Blick folgte unserem Hund.

"Diagnose?"
"Kynophobie."
"Mm?"
"Angst vor Hunden."

Vik musterte mich verwirrt, lachte dann aber direkt und ich konnte mir auch kein schmunzeln verkneifen. Nappy gab es schließlich damit wir keine Angst vor Menschen hatten. Wir war in dem Fall Andy. Normalerweise würde er jetzt auch unter seinem Schreibtisch liegen, aber mein Kollege hatte sich die letzten Wochen gekümmert und so war er bei mir.

"Nappy geh rein."

Ich wartete bis er machte was ich befohlen hatte und ging dann erst zu Lucs Tür. Ganz langsam öffnete ich diese und musterte den Jungen. Seine Hände waren in die Griffe gekrallt und sein Blick starr auf die Tür gerichtet. Vorsichtig löste ich seine Hände und zog ihn aus dem Auto.

"I.. Ist er weg..?"
"Er ist drinnen. Das ist Nappy Andys Begleithund.. Ich wusste nicht, dass du solche Angst vor Hunden hast."
"H.. Hab ich nicht..."

Natürlich nicht. Wir setzten uns auf die Stufen vor der Tür und sahen dabei zu wie der Streifenwagen davon fuhr. Rein gehen wollte Luc sicher nicht. Immerhin war dort der große böse Hund. Kleiner Scherz. Natürlich nahm ich alle Ängste, Störungen und Krankheiten ernst. Nur Nappy... Hieß so weil er genauso war. Er lag den ganzen Tag rum, kuschelte, schlief und brachte Ruhe in unseren Alltag. Er war dafür gemacht Ängste zu nehmen, und jetzt schuf er sie. Unbeabsichtigt Natürlich.

"Mein.. Einer Pflegevater.. Hatte Hunde... Er fand es immer lustig.. Wenn sie uns gejagt haben... Ich fand es nicht lustig... Tut mir leid.."
"Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Du sagst einer... Ich wusste, dass Dan nicht der erste war... Wieviele waren es vorher schon? Also... Falls du drüber reden willst.. Wir könnten natürlich auch Nappy kennen lernen."

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