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Pov Andy

Wir standen und standen und standen noch immer in der Gepäckausgabe, weil Fynns Koffer nicht auftauchte. Während die beiden also nach dem Koffer suchten, setzte ich mich mit Nappy auf eine Bank und streichelte ihn, um den ganzen Krach und die Panik zu vergessen. Ich musste Nappy einfach mitnehmen, anders würde ich das ganze womöglich nicht überleben. Mental meine ich.. Nicht im Sinne davon, dass ich mich umbringen würde... Das würde ich niemals machen.

"Andy wir haben ihn!"

Hörte ich Fynn rufen und machte Nappy an der Leine fest. Mit dieser führte eher er mich, statt ich ihn nach draußen. Obwohl er noch nie hier war.

"Fahren wir direkt ins Krankenhaus?"
"Hunde sind da aber nicht erlaubt."
"Wie wäre es wenn ich Nappy mit zu Papa nehme so lange und ihr ihn nach dem Krankenhaus wieder abholt?"

Zugegeben, die Idee war nicht wirklich schlecht. Es war nur eben mein Hund. In unser Krankenhaus durfte ich ihn immer mit nehmen.. Aber da war ich auch nicht in dem Bereich in dem alles steril sein musste.
Damit war das ganze eigentlich beschlossene Sache.. Nur... Ich schaffte es nicht die Leine los zu lassen und Nappy wich auch keine Sekunde mehr von meiner Seite.

Selbst als Fynn ihn weg trug, wehrte mein Hund sich mit allen Mitteln. Natürlich ohne meinen Mann zu verletzen. Bis Nappy wieder zu mir gelassen wurde und erst Ruhe gab, als meine Hand durch sein Fell strich. Vermutlich merkte nur er wie fertig mich das alles machte. Ich merkte zwar, dass meine Hände zitterten, aber mehr... Das würde ich erst später merken, wenn ich fix und fertig im Bett lag und überall Schmerzen hatte.

So fuhren wir schlussendlich alle zu Krankenhaus, Fynn zeigte alle Papiere vor, meine und Nappys. Bis wir beide rein durften. Nur wir beide. Fynn und Luc mussten als nicht Angehörige draußen warten. Aber auf dem Flur der Intensivstation saß Henry. Als er mich sah, stand er sofort auf und umarmte mich. Doch ich versteifte mich nur noch mehr. Nichts war gut.. Mir taten jetzt schon meine Hände weh von meiner verkrampften Haltung, aber das zu lösen wäre nur noch anstrengender. Abwarten und über mich ergehen lassen.

"Hier liegt Samy und hier Pete. Er ist nicht bei Bewusstsein, wegen der OP, aber die Ärzte meinten er ist stabil.... Im Gegensatz zu ihr."

Zuerst zeigte er auf die Scheibe zu dem Zimmer der Intensivstation, in dem man, zwischen all den Geräten und Schläuchen die Freundin meines Bruders ausmachen konnte. Ich wollte nicht rein gehen. Dann musste ich mich auch nicht von Nappy trennen. Doch als er dann auf die andere Seite durch eine Scheibe auf meinen kleinen Bruder zeigte... Fühlte es sich an als würde irgendetwas in mir zerbrechen. Ich schrie ohne einen Ton raus zu bekommen, weinte ohne eine Träne zu verlieren... Nach außen hin.. Starrte ich vermutlich nur starr vor mich her..

"Sie sind Andrew Hudson?"
"Ja, das ist er. Der Bruder genau."

Der Arzt erklärte etwas über den Unfallhergang, über die OPs, die Ergebnisse und allem was folgen würde. Ein Autounfall. Es war alles in Ordnung. Nach morgigen Tests müsste man nur noch feststellen, ob seine Nieren arbeiteten oder nicht. Woher bekam man eine neue Niere? Legal... Wohl nur von mir. Noch ein Defizit zu all meinen anderen, aber wenn es Pete helfen würde, würde ich es ohne zu zögern machen. Auch wenn wir im Streit auseinander gegangen waren und uns danach ignorierten, so war er immer noch mein kleiner idiotischer Bruder, den ich vor allem beschützen wollte.

"Sir?"
"Andy."

Langsam löste ich den Blick von meinem Bruder und sah zu dem Mann neben mir. In seinem Arm ein kleines Bündel. Kein Bündel. Baby. Ganz vorsichtig legte er es mir in den Arm und wir sahen uns einfach eine Weile an. Ich und das Baby meine ich. Ich bekam ein Flässchen zum füttern und... Es funktionierte tatsächlich reibungslos. Meine Anspannung und Schmerzen wurden damit aber nicht besser. Im Gegenteil ich traute mich nicht mal mehr etwas zu bewegen, um die kleine nicht fallen zu lassen oder zu verletzen.

KopfvollWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu