J-J

8 2 9
                                    

Pov Andy

Sicher fragen sich einige wie mein perfekter Plan so schräg verlaufen konnte. Um ein einfach zu machen, meine Pläne bezogen die normalen menschlichen Parameter nicht mit ein. Bestes Beispiel dafür.. Fynn hatte mir dem Abflug Tabletten zur Beruhigung auf den Tisch gelegt und jetzt konnte man deutlich sehen wer sie genommen hatte.

Nur so viel. Ich war es nicht. Luc war derjenige der schlief und scheinbar so aufgeregt gewesen, dass er seine und meine Tablette genommen hatte, statt einer. Weswegen nun alle Beteiligten mit den Konsequenzen leben mussten. Also, Fynn, durch das Upgrade, was ich keinesfalls beabsichtigt hatte, hatten wir praktisch Ruhe vor allen.

So hatte ich mich schon auf meinem und Fynns Tisch ausgebreitet. Süßigkeiten, Getränke, Laptop, Gameboy, Zauberwürfel, Malbuch, die dazu gehörigen Stifte und der Film lief auch immernoch. Alles nur weil ich nicht an mein Handy durfte. Warum auch immer. Sie alle Taten, als würde das Flugzeug explodieren sobald ich den Flugmodus raus nahm. Und das gerade jetzt wo ich vor dem siebten Orden bei Pokemon Gold stand und nicht wusste welches legendäre Pokemon ich vorher noch besorgen sollte.

Dementsprechend ging meine Laune immer mehr nach unten und war irgendwann so tief unten, dass Fynn meine ganzen Sachen nach der Landung einräumen musste. Ich fühlte mich so schlecht deswegen... Immer... Mein schlechtes Gewissen machte mich wahnsinnig. Aber... Das war auch so wenn ich ausnahmsweise mal andere Schuhe anzog als sonst.. Dann wollte ich auch nicht, dass sich die Schuhe, die immer getragen wurden, schlecht fühlten oder ob sie sich über Urlaub freuten.

Wir schafften es sogar Luc aufzuwecken! Ok... Fynn... Schaffte es. Während ich schweigend den Flieger verließ. Von links und rechts wurde ich angestoßen, musste praktisch mit der Masse mit. Überall waren Menschen.. Stur gerade aus gehen.. Nicht hoch gucken.. Niemanden ansehen, die sahen mich sowieso schon alle an.. Dann der nächste unbeabsichtigte Schubser, der mich vollends aus der Bahn warf.

Am liebsten hätte ich mich hingesetzt, mich versteckt und einfach nur geweint, aber das war nicht möglich. Ausserdem waren wir in London. In meiner Stadt. Vorsichtig stieg ich auf eine der Betonerhöhungen die eigentlich zum Abstand halten da waren und atmete tief durch. Mein Blick war dabei stur auf den Boden vor mir gerichtet.

"Entschuldigen Sie bitte. Ich bin psychisch labil und möchte gerne zum Ausgang, sonst bekomme ich gleich einen Anfall."

Meine Stimme ging über den ganzen Krach und Lärm um mich rum hinweg und jetzt sah ich die Blicke auf mir. Doch, genau wie ich es kannte, bildete sich ein schmaler Pfad vor mir. Auch wenn die Menschen rings herum mich neugierig, aber auch abschätzend anstarrten, so kam ich doch schnell und ohne Probleme nach draußen. Selbst die die mich nicht gehört hatten, bildeten den Gang, allein schon, weil die vor ihnen es genauso getan hatten

Draußen angekommen hatte ich das Gefühl, dass erste Mal wieder richtig atmen zu können. Fünf Mal tief durch atmen, dann setzte ich mich auf eine Bank und wartete. Auf Fynn, auf Luc, auf unsere Koffer. Hoffentlich kamen sie mit unseren Koffern, würde unser Koffer verloren gegangen sein, dann würde es die nächsten Tage ziemlich stressig werden. Nicht nur, wegen dem Aufwand den Koffer wieder zu finden, sondern weil mein Kopf so lange abdrehen würde, bis alles wieder an seinem Platz war und das würde erst passieren, wenn die Sachen aus dem Koffer gewaschen wieder an ihrem Platz im Schrank lagen.

"Gefunden!"
"Wir haben Muffins mitgebracht."

Da kamen sie ja auch schon. In je einer Hand ihren Koffer und in der Händen einen Muffin. Also war alles gut. Wir setzten uns in das nächste Taxi und fuhren zu unserer Wohnung. Dort angekommen, packte ich sofort Koffer und Rucksäcke aus, während Fynn Luc sein Zimmer zeigte. Also das alte von Joe früher... Was mittlerweile dafür da war, dass wir uns auch mal aus dem Weg gehen konnten. Wie wichtig das war, hatten wir auch erst gemerkt als wir beide Wochenlang die Wohnung nicht verlassen durften, weil ich einen schweren Lungeninfekt hatte. Welcher mir auch nach drei Jahren immernoch zusetzte.

KopfvollWhere stories live. Discover now