Kapitel 56

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"Wenn irgendetwas ist ruf mich an okay?" erklang es von der anderen Leitung des Telefons besorgt. Ich stand währenddessen vor dem Schulgebäude und streubte mich dort rein zu gehen. "Danke, aber ich werde den Tag schon überstehen."  "Trotzdem. Wenn Ian irgendeinen Scheiß abzieht, ich schwörs' dir dann...ach tut mir leid. Dieser Typ macht mich nur so wahnsinnig. Ich wusste schon, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, dass irgendetwas an ihm falsch ist und es regt mich so auf, dass ich dich nicht gewarnt habe und er dich verletzt hat." seufzte er am anderen Ende der Leitung.  "Harry schon gut. Ich schaff das. Es ist nur Schule. In 6 Stunden bin ich schon wieder herrausen." Während ich das sagte, begab ich mich langsam ins Schulgebäude, da die Klingel das erste Mal ertönt war.

"Na gut. Ich wünsche dir einen schönen Schultag und wir hören uns später."  "Danke Harry. Bye."

Ich war Harry wirklich dankbar. Wir hatten das gesamte Wochenende bis Sonntagnachmittag gemeinsam bei ihm verbracht und ich konnte mir alles von der Seele reden. Sonntagnachmittag musste ich wieder nach Hause, da ich vor Andrea und Scott daheim sein wollte. Sie mussten ja nicht zwingend wissen, dass ich das ganze Wochenende bei Harry war, auch wenn zwischen uns nichts gelaufen ist. Außer Film schauen, Essen und Reden haben wir nicht viel gemacht. Ich hab fast Harrys gesamten Süßigkeitenschrank aufgebraucht und das war nicht wenig, da Frust und Regel keine gute Kombination war.

"Stella!" hörte ich eine bekannte Stimme meinen Namen rufen und drehte mich in die Richtung der Stimme um, eher sich zwei Arme um meinen Hals schlangen und ich fast erdrückt wurde. "Lea, ich bekomme keine Luft." krächzte ich, woraufhin mich meine beste Freundin sofort losließ, nur um dann wie ein Wasserfall loszureden. "Hast du eine Ahnung, welche Sorgen ich mir gemacht habe? Du warst beim Ball plötzlich weg und als ich Ian gefragt habe, wo du bist, bekam ich nur die Antwort, dass du mit Harry weg bist. Er wollte mir aber nicht sagen, warum du gegangen bist und als ich dich versucht habe anzurufen, bist du nicht dran gegangen. Das gesamte Wochenende habe ich versucht dich zu erreichen und nicht einmal hast du abgehoben. Das kannst du mir doch nicht antuen. Ich dachte schon du wurdest entführt und gefoltert oder sonst etwas."   "Du musst atmen Lea." kicherte ich, da sie schon fast rot anlief, weil sie kaum Luft holte.

Meine beste Freundin aber blieb ernst, was für sie sehr selten war. "Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht."   "Bei Harry. Ich hatte mein Handy ausgeschalten, weil ich einfach niemanden sehen oder hören wollte."   "Aber ich bin doch deine beste Freundin." schmollte Lea sofort und sah mich vorwurfsvoll an. "Aber warte mal. Du warst das gesamte Wochenende bei Harry Fucking Styles?" Mit geweiterten Augen blickte ich sie an. "Sag's vielleicht noch lauter, damit es die gesamte Schule mitbekommt." knurrte ich und blickte mich gleichzeitig nach Zuhörern um, entdeckte aber niemanden, der uns seine Aufmerksamkeit schenkte.

"Sorry, aber habe ich irgendetwas verpasst? Hat er dich eigentlich nicht komplett ignoriert und wollte nichts mehr mit dir zu tun haben?"   "Ja, doch. Aber...ach es ist Freitag viel passiert, wobei ich den größten Teil am liebsten einfach vergessen würde. Deswegen hatte ich auch mein Handy ausgeschalten. Ich wollte niemandem erklären, was los ist und ich wollte auch nicht Ians Stimme hören." erklärte ich, woraufhin der Gesichtsausdruck meiner besten Freundin weicher wurde.

"Was hat er gemacht? Soll ich ihm eine Verpassen oder in seine Kronjuwelen treten?"   "Das kann ich hier schlecht erklären." sagte ich und deutete auf die vielen Schüler, die an uns vorbei gingen. "Ich hasse es zwar auf die Folter gespannt zu werden, aber dann erklärst du es mir halt auf dem Heimweg."

"Auf dem Heimweg?" fragte ich irritiert, da wir zwei zwar nicht allzu weit voneinander weg wohnten, aber trotzdem einen unterschiedlichen Heimweg hatten. "Ja ich begleite dich heim, so kannst du mir alles erzählen." Da ich wusste, sie würde mir keine andere Wahl lassen, nickte ich einfach. Früher oder später musste sie es sowieso erfahren.

ScarfaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt