Kapitel 13

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Mir stockte der Atem bei seinen nächsten Worten. "Ich glaube ich hab mich in dich verliebt."

 Geschockt zog ich die Luft an. Mein Körper versteifte sich sofort in Ians Armen und ich war bewegungsunfähig. Es fühlte sich an, als würde die Zeit um mich herum stehen bleiben. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Oder wollte mir mein Gehirn gerade einen Streich spielen? Denn das war wirklich nicht witzig...ich mein, wenn er wirklich in mich verliebt war, was würde dann passieren? Wie sollte es weiter gehen?

"Stella, sag doch etwas." Ians Worte und seine Hände die inzwischen auf meiner Schulter Platz gefunden hatten und mich leicht rüttelten, brachten mich wieder in die Realität zurück. Sofort kam wieder Bewegung in mich und ich stolperte einige Schritte rückwärts um den nötigen Abstand den ich gerade so dringend brauchte zwischen uns zu bringen.

"Ich...ich weiß nicht was." Ian seufzte und kam auf mich zu. "Bleib stehen. Bitte." flehte ich und er kam sofort meiner Bitte nach. "Stella ich weiß, ich überrumpel dich gerade total damit. Es tut mir wirklich leid. Aber ich wollte einfach, dass du es erfährst."

"Ich verstehs nicht. Warum so plötzlich? Gefühle entstehen doch nicht von heute auf morgen."  Ein verlegenes Lächeln bildete sich auf seinen Zügen und er wuschelte sich durch die bereits zerzausten Haare. "Natürlich nicht. Es ist kompliziert, verstehst du. Ich habs ja am Anfang selbst nicht gemerkt. Angefangen hat es vor einigen Wochen, glaub ich zumindest. Weißt du noch, wie wir vor einigen Wochen im Biologie Unterricht zusammen gearbeitet haben. Naja du hast gearbeitet und ich hab dir dabei zugesehen und versucht irgendetwas von dem was wir da machen zu verstehen. Jedenfalls hast du mir dann versucht das Ganze zu erklären und warst mir plötzlich so unglaublich nahe. Ohne es zu wollen hat mein Herz so stark angefangen zu klopfen, dass ich gedacht habe es springt mir jeden Moment aus der Brust. Meine Hände sind auf einmal ganz schwitzig geworden und ich wurde unglaublich nervös in deiner Nähe. Und seit dem konnte ich es nicht mehr abstellen. Jedes Mal wenn ich dich sah, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und mein Herz begann schneller zu klopfen. Egal was ich unternahm, ich konnte nichts dagegen tun und glaub mir ich war nicht darauf aus mich zu verlieben. Zuerst wollte ich es mir ja selbst nicht eingestehen, aber gestern als wir dann getanzt haben und ich dich geküsst habe...es hat sich in diesem Moment so richtig angefühlt. In diesem Moment hat sich alles so einfach angefühlt, als wären nur wir zwei auf dieser Welt. Vielleicht war es überstürzt und ich hätte es nicht machen sollen, aber jetzt weiß ich wenigstens, was ich wirklich fühle. Ich hab mich in dich verliebt Stella und ich bereue es nicht."

"A-aber wir sind doch nur Freunde." Mein Kopf versuchte das alles gerade irgendwie zu verarbeiten, scheiterte jedoch kläglich daran. Es herrschte ein riesen Chaos in ihm. "Ich weiß, dass das jetzt irgendwie komisch ist. Für mich ist es das doch auch noch total neu. Zusammen kö -"   "Ian stopp. Hör auf ich...ahh." Verzweifelt raufte ich mir die Haare und ließ mich auf mein Bett sinken. Ich war doch nicht in ihn verliebt. In mir wuchs die Angst, dass die Freundschaft zwischen uns vorbei war, wenn ich total abblockte. Aber was sollte ich auch tun? Ich war nicht in ihn verliebt.

Er selbst bewegte sich zu mir und ging vor mir auf die Knie, sodass ich auf ihn runter blickte. "Ich weiß wie du dich gerade fühlst. Wirklich. Mir ging es im ersten Moment nicht anders. Du hast Angst, dass unsere Freundschaft in die Brüche geht und wir nie wieder miteinander reden. Vielleicht hast du auch Angst, dass das alles zu viel für dich wird.  Ich vermute Mal, dass du momentan nicht so viel für mich empfindest wie ich oder?"

Unsicher nickte ich. Anlügen wollte ich ihn nicht. Vor allem nicht, wenn er mich direkt fragte, denn ich wusste er hätte meine Lüge pinnen Sekunden durchschaut. "Okay." sagte er nur und sah zu mir auf. In seinen Augen spiegelte sich Enttäuschung und sofort machten sich Schuldgefühle in mir breit. Es musste furchtbar sein, verliebt zu sein und die Person erwiderte es nicht.

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