Epilog + Schlusswort

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Bevor ihr den Epilog lest, wäre mir wichtig, dass ihr euch das hier wirklich durchlest:
Ich habe die Kommentare beim vorherigen Kapitel gelesen und gesehen, dass sich sehr viele wünschen, dass ich noch alles aufkläre, dass ich noch Schreibe was weiterhin passiert mit Harry und Stella, mit Taylor und mit Nathan, aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Nicht, weil ich euch diesen Wunsch nicht erfüllen will, sondern weil der Epilog schon seitdem ich mit der Geschichte angefangen habe ganz genau so geplant war wie er jetzt ist. Ich liebe euch sehr, aber es ist trotzdem meine Geschichte und ich wollte immer, dass das letzte Kapitel und der Epilog so sind, wie sie jetzt sind.

Es ist ein 'anderes' Ende, wie ihr es euch wahrscheinlich erwarten würdet. Es wird euch auch anfangs sehr verwirren, denke ich, aber es wird mit der Zeit klarer. Ich hoffe, ihr hasst mich nicht für diesen Epilog, denn ich bin sehr glücklich damit. Für mich ist die Geschichte etwas Besonderes und anders, als alle anderen Geschichten, die ich je gelesen und geschrieben habe, weswegen ich auch einen besonderen Epilog dafür wollte. Sagt mir auf jeden Fall wie ihr den Epilog findet.

So und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. ♥

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Geradezu langsam schrieb das blondhaarige Mädchen die letzten Worte, bevor sie das dicke Heft zuklappte und etwas von sich weg schob. Über ein Jahr saß sie an dem Werk, ihrem Werk, in das sie all ihre Liebe und Zeit investiert hatte. Es war fast eine Erleichterung endlich damit fertig zu sein, auch wenn es nie einer zu Gesicht bekommen würde. Das Geschriebene war nur für sie, um ihre Gefühle und das Erlebte zu verarbeiten und ihrer Fantasie einen Ort zum Leben zu geben.

Das Klopfen an der Tür riss die Blondine aus den Gedanken, weswegen sie sich umdrehte, nur um ihre beste Freundin Lea bei der Tür rein spähen sah. "Warum klopfst du bei deinem eigenen Zimmer?" fragte das blonde Mädchen. "Ich weiß doch wie vertieft du immer bist, wenn du schreibst, da wollte ich dich nicht erschrecken. Ich wollte sagen, dass es gleich Essen gibt und wenn du dich nicht beeilst, futtern uns die Jungs alles weg." informierte sie Lea, bevor diese wieder aus dem Zimmer eilte und die Tür dabei sperrangelweit offen ließ.

Schnell schnappte sich das blonde Mädchen ihr Buch und schob es unter ihre Matratze. Es war vielleicht nicht das beste Versteck, aber immer noch effektiver, als das Buch einfach auf dem schmalen Holzschreibtisch liegen zu lassen, wo es jeder sofort sah, der in das Zimmer kam. So etwas wie wirkliche Privatsphäre gab es hier selten. Ihr Blick schweifte noch einmal durchs Zimmer. Sie betrachtete die zwei Betten, eines für sie und eines für ihre beste Freundin, den schmalen Schrank, jeweils eine Tür für jedes der zwei Mädchen und die zwei schmalen, identischen Schreibtische mit passenden Stühlen. So karg das Zimmer auch war, so sehr war es in den letzten 5 Jahren ihr Zuhause geworden. Ein Zuhause das sie in 54 Tagen verlassen würde und sie zählte jeden Tag, jede Stunde, bis sie hier endlich raus kam, bis sie endlich frei war und ein neues Leben beginnen konnte.

Mit einem Seufzen schloss das Mädchen die Tür und eilte in den Speisesaal, wo bereits alle versammelt waren und aßen. Sie war wieder einmal zu spät dran, wie schon so oft, und war dankbar, dass ihre beste Freundin ihr schon etwas zum Essen auf den Teller getan hatte, damit sie nicht die Reste essen musste. "Danke." flüsterte sie ihr zu, die nur mit einem Lächeln antwortete.

"Und endlich fertig mit deiner komischen Fanfiction?" ärgerte sie Nathan und erhielt prompt von einigen anderen am Esstisch Gelächter. "Es ist keine Fanfiction." argumentierte Ian, der direkt neben Nathan am Tisch saß. "Was ist es dann? Da kommt doch dieser komische Boybandfuzzie vor, also ist es eine Fanfiction." Das Mädchen bereute noch immer, dass sie anfangs das Buch nicht versteckt hatte und es Nathan einmal in die Finger bekommen hat. Seitdem wussten nicht nur alle, dass jede einzelne Person hier im Heim eine Figur in dem Buch verkörperte, sondern auch, dass Harry Styles eine der Hauptrollen besaß. "Halt einfach die Klappe Nate. Nur weil du zu dumm zum Schreiben bis." wurde Stella wie so oft von Lea verteidigt. Jeder einzelne Charakter entsprach auch wirklich den Personen. Sie hatten sowohl in der Realität, als auch in dem Buch des blonden Mädchens die gleichen Persönlichkeiten. Deswegen war es wahrscheinlich gut, dass Nathan das Ende nie zu Gesicht bekommen würde. Nicht nur wegen dem Kuss, sondern auch, wie er im Buch dargestellt wurde.

Das Essen verging ohne weitere Zwischenfälle und alle verzogen sich nachdem alles abgeräumt war, wieder in ihre Zimmer. "Ich, ähm, ich werde noch kurz bei Finn im Zimmer vorbei schauen." erklärte Lea , weswegen sich ein Lächeln auf Stellas Lippen schlich, als sie außer Sichtweite war. Sie würde nicht verstehen, warum Stella lächelte, schließlich wusste sie nicht, dass Lea und Finn in ihrem Buch schon längst ein Paar waren und in der Realität würde es auch nicht mehr lange dauern bis es soweit war.

Im Zimmer angekommen, holte die Blondine das Buch erneut hervor und betrachtete es. So viel Arbeit und so viele Emotionen steckten in dem Buch. Stella hatte mit dem Buch den Tod ihrer Eltern versucht zu verarbeiten, ebenso wie ihren Selbstzweifel und Selbsthass und die Narbe, die sie trug, die aber in ihrer Geschichte immer unwichtiger wurde, da ihr selbst während dem schreiben klar geworden ist, wieviel wichtiger es war, dass sie überhaupt noch lebte.

Die Geschichte war in ihren Augen perfekt und ganz genauso wie sie wollte. Das Mädchen musste sich aber immer wieder in Erinnerung rufen, dass es nur eine Geschichte war, ein Traum. Es war das Leben, das sie sich gewünscht hatte, wovon sie jede Nacht träumte auch wenn sie wusste, dass es nie eintreten würde. Ihre Eltern waren gestorben und sie wurde nicht von einer reichen Familie aufgenommen, ihre Stimme wurde nicht berühmt und sie hatte auch nie Harry Styles kennengelernt. Alles war ein Traum, der ihrer blühenden Fantasie entsprungen ist und ihr geholfen hat, alles zu verarbeiten. Aber es war nicht real. Das Leben war nun mal kein Wunschkonzert.

Wie oft wünscht man sich, der Traum wäre die Realität, dagegen die Realität nur ein Traum?

Das Leben war nunmal kein Traum und bei weitem nicht perfekt. Es war gut zu träumen, aber man sollte auch wissen, wann es genug war. Das Leben spielt nicht in irgendwelchen fiktiven Welten, sondern hier und jetzt und wenn man zu sehr in seinen Träumen, seiner Vergangenheit festhing, würde man nie bereit sein richtig zu Leben.

Im Buch konnte sie ihren Traum leben, aber nun, da das Buch fertig war, wurde es an der Zeit endlich in die Realität zurückzukehren.

Genau aus diesem Grund nahm Stella ihr Buch und ein Feuerzeug in die Hand. Ebenso zog sie den leeren Metallkübel zu sich. Noch einmal strich sie vorsichtig über das Werk, blätterte kurz durch die Seiten, bevor sie nach dem Feuerzeug griff und ihr mühevoll beschriebenes Buch anzündete. Sie wartete kurz, bis sie sich sicher war, dass es wirklich brannte und warf es anschließend in den Kübel, wo das Buch langsam, aber stetig vollkommen verbrannte und zu Asche wurde. Es war keine Trauer, die sie empfand, als es verbrannte, viel mehr war es Erleichterung. Ihre Träume verbrannten zusammen mit ihrer Vergangenheit und sie hoffte somit in eine tolle Zukunft starten zu können.

Ihre Mutter hatte immer zu ihr gesagt: " Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft, sondern konzentriere dich auf den Gegenwärtigen Moment." Genau dies würde Stella befolgen und ihr Leben so führen, dass es ihre Eltern stolz gemacht hätte.

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Hasst ihr mich jetzt? Irgendwelche Morddrohungen? :D

Ich bin nicht sonderlich gut in so etwas (also in Verabschiedungen und Abschlussworten).Ich kann nicht glauben, dass die Geschichte nun zu Ende ist. Ich habe so viel Zeit und Arbeit in diese Geschichte gesteckt und bin irgendwie fast froh, sie endlich abschließen zu können. Trotzdem ist es sehr traurig für mich. Wir haben zusammen Hochs und Tiefs in dieser Geschichte erlebt und ich habe gemeinsam mit euch gelacht und auch Mal geweint :P 

Ich verbinde mit der Geschichte sehr viele Erinnerungen und habe die Zeit des Schreibens mehr als genossen. Vor allem auch, weil ihr mich immer so toll unterstützt habt, auch wenn ich Mal länger für ein Kapitel gebraucht habe. Ihr wart einfach unglaublich. Ihr seid unglaublich. ♥

Deswegen finde ich es jetzt einfach nur traurig mich von euch zu trennen und hoffe viele bekannte Gesichter bei meiner neuen Geschichte 'upside down' zu sehen. ♥

Danke für alles. Für die ganze Unterstützung, die ihr mir zukommen habt lassen. Ohne euch hätten ich und diese Geschichte es nie so weit gebracht! Ich danke jedem einzelnen von euch. ♥

Scarface wurde heute am 13.2.2016 um 16 Uhr mit 73 Kapitel + Prolog und Epilog beendet mit einer Anzahl von 1.436.306 Reads, 98.882 Votes und über 15.300 Kommentaren.

Ich würde mich unglaublich über ein letztes Kommentar von euch freuen. ♥

Ich liebe euch. Fühlt euch alle ganz fest geknuddelt. :-*

xx Nina ♥

ScarfaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt