Kapitel 7

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Quietschend ließ ich das Seitentor, das etwas versteckter lag und durch welches man nur zu Fuß und nicht mit dem Auto kam, hinter mir zufallen. Meine Schuhe stampften die nasse Auffahrt zum Haus rauf, während ich mir ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.

Nicht nur, dass ich wegen dem verdammten Bus 2 Stunden durch London gebraucht hatte und auch noch 3 Mal umsteigen musste. Nein, denn aus irgendeinem unerfindlichen Grund, fuhr mein Bus nicht zu meiner Busstation sondern blieb zwei Stationen davor stehen, sodass ich die ganze Strecke zu Fuß hinter mich bringen musste. Als wär es nicht genug, dass ich das alles zu Fuß gehen musste, nach ungefähr 5 Minuten hat der Himmel auch noch beschlossen, sein gesamtes Wasser auf mich zu gießen.

Es war wohl nur ein kurzer Regenschauer in den ich gekommen war, denn jetzt kurz vor dem Haus hatte es schon fast wieder aufgehört, aber dennoch hat es gereicht um mich komplett zu durchnässen. Meine Hände zitterten leicht vor Kälte, als ich den eisernen Griff unserer Tür umfasste und die Tür mit einer schnellen Bewegung aufschloss.

Ich streifte mir im Flur die Schuhe von den Füßen und auch meine Jacke landete auf dem Kleiderständer. Mir entging die kleine Pfütze, die sich unter meinen Füßen gebildet hatte, nicht, doch ich beschloss diese später aufzuwischen, da ich im Moment einfach nur meine nasse Kleidung loswerden wollte.

"Liebling, du bist ja komplett durchnässt!" erklang die besorgte Stimme von Andrea. "Wo ist bitteschön Taylor?" fügte sie noch hinzu. "Die ist mit Harry im Kino. Und ich bin so nass, weil ich gerade im Regen zwei Busstationen hier her gegangen bin und jetzt entschuldige mich bitte, aber ich bin in meinem Zimmer." Damit lief ich die Stiegen rauf.  "Stella warte. Wir haben Besuch."  "Denen kann ich auch später noch Hallo sagen." rief ich zurück.

Auf dem Gang lief mir zu meinem Leidwesen Austin über den Weg. "Wie siehst du denn aus?" lachte dieser als er mich erblickte. "Immer noch besser als du." antwortete ich nur und ging an ihm vorbei.

Als ich endlich an meiner Tür ankam und dieser schwungvoll öffnete, blieb ich verwirrt stehen. "Was machst du denn hier?" fragte ich verwirrt und schloss die Tür hinter mir. "Lernen siehst du doch."  "Ja das sehe ich. Aber warum bei mir zu Hause in meinem Zimmer?"  "Weil deine Mum meine Mum heute angerufen hat und gefragt hat ob wir zum Essen vorbei kommen wollen. Und da ich lernen musste, aber nicht zu Hause bleiben durfte bin ich einfach in dein Zimmer gegangen, wo ich bis jetzt meine Ruhe hatte." erklärte mir Ian, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.

"Aha." Eine Gänsehaut überzog mich, als ich wieder die Nässe meiner Kleidung spürte, was mich dazu brachte zur Badezimmertür zu gehen. "Warum bist du überhaupt so nass?" Ians Stimme brachte mich dazu, mich wieder umzudrehen. "Lange Geschichte. Ich bin zu Fuß heim gegangen und jetzt bin ich im Bad mich Duschen." sagte ich nur knapp. Ich wusste, dass ich ihm später eine Erklärung schuldig war, aber im Moment wollte ich einzig und allein meine nasse Kleidung loswerden und heißes Wasser über meinen Körper laufen lassen.

Sobald die Tür hinter mir geschlossen war und ich sicher gestellt hatte, dass sowohl die Tür zu meinem Zimmer als auch die Tür zu Austins Zimmer verschlossen war, entledigte ich mich meiner Kleidung. Schnell stieg ich in die Dusche. Das warme Wasser floss über meinen Körper, erzeugte eine Gänsehaut am gesamten Körper und ließ mich erleichtert Seufzen.

Nach gefühlten Stunden, nachdem mein Körper endgültig aufgetaut war, drehte ich das Wasser ab und wickelte mich in ein großes, flauschiges Handtuch. Meine Haare wurden ebenfalls in ein Handtuch gewickelt und damit grob abgeschrubbt, bevor ich dieses zu meinem nassen Zeug schmiss.

Erst jetzt kam mir in den Sinn, dass ich in der Eile gar nichts Trockenes mitgenommen hatte. Na toll. Ich beschloss Ian einfach keine große Beachtung zu schenken. Dies tat ich auch, als ich die Tür öffnete, das Handtuch nochmals fest um meinen Körper zog und gerade Wegs auf meinen Kleiderschrank zu ging. Ich zog Unterwäsche, Leggins und einen warmen Pullover aus dem Schrank. Nicht zu vergessen meine warmen Kuschelsocken. Wo waren die nochmal? Grob ließ ich meinen Blick durch das Zimmer gleiten und fand meine Socken vor meinem Bett am Boden liegen.

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